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Das dunkle Volk: Eishauch: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Das dunkle Volk: Eishauch: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Das dunkle Volk: Eishauch: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Mann, der aus persönlichem Frust eine Frau schlägt … Nein, wir können ihm nicht gänzlich trauen, selbst wenn das das Schlimmste wäre, was er in seinem Leben tun sollte. Ich bin kein Sandsack.«
    Peyton presste die Lippen zusammen. »Vielleicht sollte ich mich etwas eingehender mit Leos Herkunft und seinem Hintergrund beschäftigen. Was wissen wir eigentlich über ihn?«
    »Ich weiß nur, was Rhia mir erzählt und Leo selbst gesagt hat. Das heißt, er könnte ebenso gut vom Mars kommen und einmal im Monat nach Hause telefonieren.« Ich deutete auf Kaylins Handy. »Vielleicht solltest du deinen Vater zur Sicherheit noch einmal anrufen und sagen, dass er sich versteckt halten soll.«
    Sie gab die Nummer ein, murmelte ein paar Worte in den Hörer und legte dann wieder auf. »Okay, erledigt. Ich habe ihm nicht gesagt, warum ich meinte, dass er sich verstecken soll, aber er hielt es ohnehin für eine gute Idee. Aber sobald man dir die Erlaubnis gibt zu erzählen, was geschehen ist, solltest du es unbedingt tun. Anadey ist meine Mutter, und wenn sie Mist baut, will ich das wissen. Ich habe ihr immer bedingungslos vertraut. Die Vorstellung, dass sie eine Verräterin sein könnte, ist furchtbar.«
    »Vielleicht ist sie einfach nur eine sehr, sehr besorgte Mama …« Ich blickte aus dem Fenster. »Morgen werde ich mehr wissen. Geh jetzt ins Bett und versuch, ein bisschen zu schlafen.«
    Sobald Peyton fort war, streifte ich meine Sachen ab und legte mich ins Bett. Obwohl ich wie erschlagen war, brauchte ich trotzdem noch fast zwei Stunden, bevor ich selbst einschlafen konnte. Dann jedoch konnte mich bis zum nächsten Morgen nichts und niemand mehr wecken.

    Mit dem Licht des neuen Tages kam eine E-Mail von Lannan. Ich blickte auf die Uhrzeit in der Adresszeile: Er hatte sie kurz vor Tagesanbruch geschrieben. Oder zumindest abgeschickt. Ich zögerte und ließ den Cursor unentschlossen darübergleiten, bis ich sie schließlich öffnete.

Was ich jetzt sage, werde ich nur einmal sagen. Ich habe bereits angedeutet, dass Geoffrey nicht unbedingt der ist, für den du ihn hältst. Heute Abend wird er sich dir gegenüber natürlich charmant und liebenswürdig geben und dir einen Herzenswunsch erfüllen. Wahrscheinlich vertraust du ihm und mir dafür umso weniger, weswegen du alles in Zweifel ziehen wirst, was ich zu sagen habe, aber ich tue es dennoch. Sei keine Närrin. Lass dich von deinem Kopf leiten, nicht von deiner Muschi. Das mag dir als Rat aus meinem Mund wie der pure Hohn vorkommen, aber tatsächlich habe ich deine Gesellschaft zu genießen gelernt. Ich würde dich gern in Fleisch und Blut wiedersehen, anstatt dich im Geist in Erinnerung zu behalten.
Lannan

    Ich starrte auf den Bildschirm, druckte den Brief aus, legte ihn gefaltet zu meinen magischen Utensilien und löschte das Original. Dann löschte ich den Ordner für gelöschte Objekte und leerte den Cache. Lannan wusste nicht, dass ich miterlebt hatte, was gestern Nacht geschehen war. Ob es mir nun gefiel oder nicht, ich hatte den Eindruck, dass ich ausnahmsweise Lannans Wort mehr glauben durfte als Geoffrey. Und diese Ahnung verunsicherte mich.
    Nachdem ich geduscht und mich angezogen hatte, ging ich hinunter. Rhiannon und Luna bereiteten das Frühstück zu. Kaylin las im Aufstieg des Indigo-Hofs auf der Suche nach etwas, was wir verwenden konnten. Aber das Buch bot zähen Lesestoff, da es voller obskurer Verweise und mysteriöser Fakten war. Leo war draußen und schaufelte den Gehweg frei, und Chatter saß am Fenster und blickte nachdenklich zum Goldenen Wald hinüber.
    »Wo ist Peyton?«
    »Früh aufgestanden und schon unterwegs. Sie meinte, sie wäre um zehn zurück, um den Laden aufzumachen. Will sie wirklich das Diner sausen lassen?« Rhia schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung, was Anadey angestellt hat, aber es scheint schlimm gewesen zu sein.« Ihre Stimme hatte einen abwartenden Unterton, aber sie stellte die Frage nicht.
    »Überlass es Peyton selbst.« Als ich Butter auf meinen Toast strich und Marmelade daraufgab, hörte ich plötzlich ein Flüstern im Windschatten, und mein Wolf grollte, aber nicht vor Schmerz, nicht gepeinigt, sondern es klang vielmehr wie ein Kläffen, nahezu fröhlich, und unwillkürlich starrte ich auf meinen Bauch herab.
    Grieve! Es war Grieve, und er hatte keine Schmerzen – obwohl es Tag war! Ich legte meine Hände auf die Tätowierung und horchte, spürte aber nur das fröhliche Tanzen von Wolfspfoten. Doch bevor

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