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Das echte Log des Phileas Fogg

Das echte Log des Phileas Fogg

Titel: Das echte Log des Phileas Fogg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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seine Gedanken falsch seien. Es wirkte nicht. Sie überkamen ihn immer wieder. Der Konflikt raubte ihm des Nachts den Schlaf, und am Tage war ihm zum Herzzerspringen zumute. Was sollte er nur tun?
    Um 11.40 Uhr verließ die Gruppe in Liverpool das Dampf boot. Fogg standen nur noch eine Zugfahrt von sechs Stunden zum Bahnhof Charing Cross in London und eine kurze Droschkenfahrt zum Reform-Club bevor.
    Fix konnte sich unmöglich länger weigern, zu handeln. Sowohl die Gesetze Englands wie auch die Befehle seiner capellanischen Vorgesetzten verlangten, daß er seine Aufgabe erfülle. Er legte Fogg seine Hand auf die Schulter, eine vertrauliche Geste, die er sich unter persönlichen Umständen niemals erlaubt hätte; doch in diesem Moment war er ein Detektiv der Krone. Verne schreibt, mit der anderen Hand habe er Fogg den Haftbefehl gezeigt; dabei vergaß Verne, daß Fix bis dahin gar keine Gelegenheit hatte, den Haftbefehl zu erhalten.
    »Sind Sie Phileas Fogg?« fragte er.
    Zweifellos durchzuckte eine angepaßte Fassung von Pilatus’ klassischer Bemerkung Foggs Bewußtsein. Was ist Wahrheit? Was ist Wirklichkeit? Was oder wer ist der echte Fogg?
    Doch er antwortete nur: »Ja, Mr. Fix.«
    »Im Namen der Königin, Sie sind verhaftet!«
    Widerstandslos ließ Fogg sich in eine Zelle des Zollgebäudes einsperren. Am nächsten Tag, so sagte man ihm, solle er nach London überführt werden.
    Passepartout versuchte über Fix herzufallen, doch mehrere Polizisten hielten ihn zurück. Fix verzichtete darauf, gegen ihn Anzeige zu erstatten, wie es ihm wegen der versuchten Tätlichkeit möglich gewesen wäre. Einmal, weil er spürte, daß der Franzose nach seinem Gerechtigkeitssinn handelte. Zweitens, weil Passepartout noch den Distorter bei sich trug. Wenn seine capellanischen Vorgesetzten das Gerät nach wie vor in ihren Besitz zu bringen wünschten, und das konnte gar nicht anders sein, würde dies sich wesentlich leichter machen lassen, wenn Passepartout sich in Freiheit befand.
    Aouda war erstarrt vor Staunen. Im Gegensatz zu Vernes Darstellung begriff sie durchaus die Vorgänge. Doch da Fix in Irland keine Anstalten gemacht hatte, Fogg zu verhaften, waren die Eridaner zu dem Schluß gelangt, er wolle damit bis zur Ankunft in London warten.
    Daraufhin beschlossen sie, sich seiner in London auf die Weise zu entledigen, wie sie es ursprünglich schon in Irland beabsichtigt hatten, ihn nämlich irgendwo in Fesseln zurückzulassen. Sie hatten sogar damit gerechnet, daß Fix warten würde, bis die Wette gewonnen war.
    Offenbar hatte Fogg diese Kleinigkeit des Vorhersehbaren übersehen.
    Der Gentleman saß nun, so gleichmütig wie stets, in seiner Zelle im Zollhaus und las die Londoner Times. Neben anderen Dingen, denen er seine Aufmerksamkeit widmete, fand er einen Artikel über die Mary Celeste. Die Times hatte die Entdeckung des Schiffs erstmalig in ihrer Ausgabe vom 16. Dezember in ihrer Sparte ›Neueste Seenachrichten‹ erwähnt. Ein dreiköpfiges Krisenkommando von der britischen Brigantine Deus Gratia hatte das angeschlagene Schiff nach Gibraltar gesteuert. Wesentliche Einzelheiten waren noch unbekannt, doch auf jeden Fall hatte das Schiff sich in noch seetüchtigem Zustand befunden und eine Fracht von 1700 Fässern Alkohol geladen.
    Wie Verne schreibt, legte Fogg seine Uhr vor sich auf den Tisch und beobachtete ihre Zeiger. Verne stellt die Frage, was Fogg wohl unterdessen gedacht haben mag.
    Hierbei handelt es sich um ein merkwürdiges Ereignis. Außer an einer Stelle zu Anfang des Buchs besaß Fogg nie eine Uhr und konnte daher in der Zelle auch keine Uhr anstarren. Er hatte sich auf Passepartouts Uhr verlassen. Außerdem, hätte Fogg eine Uhr besessen, wäre ihm der gleiche Fehler unterlaufen wie Passepartout? Fogg glaubte, Verne zufolge, daß dieser Tag der 21. Dezember sei. In Wirklichkeit war es der 20. Dezember. Sollte Fogg, nach Vernes eigenen Worten ein erfahrener Seemann, eine Persönlichkeit, die sich in der ganzen Welt auskannte, die die allerbeste Bildung genossen hatte, nicht gewußt haben, was geschieht, wenn ein Schiff den 180. Längengrad kreuzt? Unmöglich! Auch Verne muß gewußt haben, daß eine solche Wissenslücke bei einem Mann wie Fogg undenkbar war. Doch als Autor mußte er Spannung und Nervenkitzel bieten. Man kann ihm allerdings kaum vorwerfen, daß er sich dieses etwas heiklen Tricks bediente. Schließlich entnahm er die Information über den angeblichen Irrtum der Erklärung, die Fogg

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