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Das echte Log des Phileas Fogg

Das echte Log des Phileas Fogg

Titel: Das echte Log des Phileas Fogg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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persönlich der Presse gab. Der Engländer mußte ein Alibi für jene Ereignisse liefern, die seiner Festsetzung in Liverpool folgten. Seine fruchtbare Fantasie erdachte eine Ausrede, die Verne bereitwillig übernahm.
    Es handelte sich also bei der Eintragung, die Fogg in sein Reisetagebuch machte und die Verne wiedergibt (»Sonnabend, 21. Dezember, Liverpool, 80. Tag, 11.40 angekommen«), lediglich um eine Niederschrift seiner eigenen Erfindung. Verne fügt sogar ein weiteres rein erdichtetes Detail hinzu, indem er bemerkt, Foggs Uhr sei um zwei Minuten vorgegangen, und bei dieser Gelegenheit, da die Uhr des Zollhauses geschlagen habe, sei Fogg aufgefallen, daß er die Wette noch hätte gewinnen können, wäre er in diesem Moment in den Zug nach London gestiegen.
    Auf jeden Fall geschah es in diesem Moment, daß man Fix davon unterrichtete, der wirkliche Dieb, ein gewisser James Strand, sei bereits vor drei Tagen verhaftet worden. Fogg war unschuldig. Fix teilte diese Neuigkeit – er stammelte dabei – Fogg mit.
    Phileas Fogg trat auf Fix zu, blickte ihm kühl ins Gesicht und schlug ihn mit einem wuchtigen Fausthieb nieder.
    Fix fühlte sich, während er unter der Tür lag, noch nicht genug gestraft. Eine Schlußfolgerung jedoch konnte er aus Foggs Verhalten ziehen: Fogg hielt ihn offenbar für nichts anderes als einen tölpelhaften Detektiv.
    Dieser Zwischenfall beweist, daß Fix das tatsächliche Datum so wenig kannte wie Passepartout. Andernfalls hätte er nicht angenommen, Fogg habe die Wette verloren, weil er ihn hatte einsperren lassen.
    Aber: wenn Fogg wußte, daß ihm noch reichlich Zeit zur Verfügung stand, warum schlug er dann Fix?
    Die Antwort ist klar. Als Phileas Fogg, englischer Gentleman, durfte man nicht von ihm erwarten, daß er es als erfreulich empfand, von einem Mann verhaftet worden zu sein, den er wie ein Gentleman behandelt hatte. Der Fausthieb gehörte zu seiner Rolle.
    Die Gruppe – natürlich um Fix verringert – nahm eine Droschke und erreichte um 14.40 Uhr den Bahnhof. Der Eilzug nach London war vor 35 Minuten abgefahren.
    Fogg bestellte einen Sonderzug, konnte ihn jedoch erst für 15.00 Uhr bekommen. Er fragte sich, ob bei dieser Verzögerung Nemo seine Hand im Spiel hatte; Nemo mochte es darauf abgesehen haben, vor der Abfahrt unerbetene Passagiere im Zug zu verstecken. Bevor der Zug um 15.00 Uhr losrollte, inspizierte Fogg die Lokomotive, den Tender und den Waggon. Zufrieden mit dem Ergebnis, keine feindlichen Agenten im unmittelbaren Umkreis zu haben, gab er die Anweisung zur Abfahrt. Bald darauf brauste der Zug mit Volldampf davon und hätte innerhalb von fünfeinhalb Stunden in London eintreffen können; doch es kam zu unerwarteten Verzögerungen.
    Im Bahnhof Charing Cross verließ Fogg den Eisenbahnwagen mit fünf Minuten Verspätung. (So wäre es jedenfalls gewesen, hätte es sich bei diesem Tag wirklich um den 21. Dezember gehandelt.)
    Und in diesem Moment, um 21.50 Uhr, begannen alle Londoner Uhren zu schlagen.

18
     
    Wie schon erwähnt, ist dieses bemerkenswerte Phänomen von zahlreichen Kritikern und Übersetzern kommentiert (oder unterschlagen) worden. Die französische Originalausgabe geht nicht einmal mit einer Fußnote darauf ein. Vermutlich glaubte Verne, dies sei eine Besonderheit aller englischen Uhren, denn schließlich sagt man den Engländern nach, ein höchst exzentrisches Völkchen zu sein.
    Fogg dagegen mißverstand das Phänomen nicht einen Augenblick lang. Er begriff, daß jemand irgendwo in London einen Distorter benutzte. Nach seiner Kenntnis besaßen die Eridaner nur einen, so daß es also ein Gerät der Capellaner sein mußte. Wahrscheinlich transmittierte sich der Agent aus China nach London, und das bedeutete, daß die Capellaner mittlerweile zwei Geräte haben mußten. War die Kiste mit dem Distorter darunter nicht von der Mary Celeste gespült worden? Hatte ein Capellaner, ausschließlich zu diesem Zweck nach Gibraltar beordert, ihn entwendet? Sicherlich, das mußte die Erklärung sein.
    Nachdem sie den Bahnhof Charing Cross verlassen hatten, wies Fogg Passepartout an, einige Lebensmittel einzukaufen. Fogg und Aouda begaben sich unterdessen unverzüglich ins Haus Saville Nr. 7, um zu übernachten. Um die Wette zu gewinnen, hatte der Gentleman noch Zeit genug. In der Tat beabsichtigte Fogg, erst wenige Minuten vor Ablauf der Frist den Reform-Club zu betreten. Vielleicht ärgerte sich Stuart über dies Verhalten, weil er Fogg wichtige Nachrichten

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