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Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern

Titel: Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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inzwischen sehen wollen.«
    »Spielen? Andere Kinder? Ich fürchte, Sie haben da etwas mißverstanden. Wir haben gerade damit begonnen, ihre mentalen und psychologischen Kapazitäten zu testen. Sie wird den Großteil dieses Tages mit Untersuchungen verbringen.
    Den Großteil der Woche, wahrscheinlich. Sie würden zudem in jedem Fall keine Zeit mehr mit ihr verbringen.«
    »Würden wir nicht?« wiederholte Rafik. »Es tut mir leid, das ist nicht akzeptabel.«
    »Sie ist an uns gewöhnt«, warf Calum hastig ein, um zu versuchen, die Wogen zu glätten, »und… wir sind auch irgendwie an sie gewöhnt. Wir dachten, sofern Sie nicht ihre Familie ausfindig machen, daß sie einfach bei uns bleiben könnte. Sie hat schon ihre Eltern verloren. Da muß sie nicht auch noch uns verlieren.«
    Eva Glatt lachte belustigt. »Wie süß! Aber Sie konnten doch nicht allen Ernstes erwarten, daß man sie in Ihrer Obhut belassen würde, oder? Drei Bergbauingenieure, während jahrelanger Zeiträume im All isoliert… Ich bin davon überzeugt, daß Sie Ihr Bestes getan haben. Aber Sie besitzen schwerlich die erforderliche Ausbildung und Fachkompetenz, um ihre besonderen Probleme lösen zu können.«
    »Acorna hat keine besonderen Probleme«, begehrte Calum erbost auf. »Sie ist ein rundherum reizendes kleines Mädchen, und wir kümmern uns gerne um sie. Oh, ich will nicht behaupten, daß wir sie nicht vielleicht bei einem Firmen-Kinderhort abgegeben hätten, wenn uns das am Anfang möglich gewesen wäre. Aber inzwischen ist sie schon seit fast zwei Jahren bei uns. Wir sind ihre Familie. Selbstverständlich erwarten wir, daß wir uns auch weiterhin um sie kümmern können.«
    Eva lachte erneut. »Machen Sie sich nicht lächerlich. Selbst wenn nicht schon Ihre Umgebung offenkundig ungeeignet für Kinder wäre, würden allein Ihre PPPs jede Erteilung einer formellen Vormundschaft von vornherein verbieten.«
    »PPPs?« wiederholte Rafik.
    »Psychologische Persönlichkeits-Profile«, ließ sich Eva zu einer Erklärung herab. »Ich habe mir Ihre Amalgamated-Psychoakten angesehen. Sie sind alle drei als anpassungsunfähige Persönlichkeiten klassifiziert, die einen Hang zu einem vereinsamenden, risikoreichen Beruf haben, wie beispielsweise der Asteroidenprospektion, aufgrund einer Kombination von selbstzerstörerischen Charakterzügen und romantischer Abenteuersuche – «
    »Entschuldigen Sie bitte«, unterbrach Rafik sie, »ich persönlich kann mich nicht daran erinnern, daß diese Firma uns jemals irgendwelchen psychologischen Tests unterzogen hat. Calum? Gill?«
    Die beiden anderen Männer schüttelten die Köpfe.
    »Sie haben doch gerade vorhin die Personalfragebögen ausgefüllt«, erklärte Eva geduldig. »Deren Computerauswertung wurde unverzüglich an meine Mailbox weitergeleitet, da Ihre Persönlichkeitsprobleme einen Einfluß auf die psychologischen Probleme des Kindes haben könnten.
    Die Ergebnisse sind ganz so, wie ich es erwartet habe.«
    »Psychologie! Als wir seinerzeit den Vertrag mit der MME
    abgeschlossen haben«, empörte Gill sich, »waren wir nur dem Leiter des Bergbauwesens berichtspflichtig, der mehr daran interessiert war,
    ob wir wußten, wie man eine
    Ultratieftemperatur-Vakuumschürfanlage bedient, als daran, was wir in Tintenklecksen sehen.«

    »Eine überkommene Einstellung«, entgegnete Eva.
    »Amalgamated betrachtet es als von lebenswichtiger Bedeutung, dafür zu sorgen, daß für die strapaziösen Bedingungen des Weltraums nur sozial gut angepaßtes Personal beschäftigt bleibt.«
    »Und auf welche konkrete Weise«, erkundigte sich Rafik zuckersüß, »sind Sie zu diesem… Urteil… über unsere Persönlichkeit gelangt?«
    »Das ist doch offensichtlich«, antwortete Eva. »Warum sonst würden Sie sich den Risiken und der Einsamkeit einer solchen Karriere aussetzen, wenn Sie doch beim SAIQ – Stabilisierter Allgemeiner Intelligenzquotient – alle recht hoch abschneiden und eine mehr als hinreichende Ausbildung besitzen, um weitaus besser bezahlte Verwaltungspositionen hier im Firmenhauptquartier bekommen zu können?«
    »Mehr Geld«, stimmte Calum salbungsvoll zu, »und die Vorzüge einer psychologisch ausgestalteten Umgebung.
    Tatsächlich, warum sonst?«
    Eva schaute ihn unsicher an. »Ich… ich bin froh, daß Sie mir zustimmen. Sie verstehen also. Das Kind ist schwer mißgebildet und wahrscheinlich auch zurückgeblieben – «
    Ein zischendes Geräusch brachte sie für einen Augenblick aus dem Konzept, bis

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