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Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern

Titel: Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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Wäsche.
    »Ihr Männer seid doch alle gleich. Konzentriert euch auf die Oberbekleidung«, sagte sie neckend, weil der große bärtige Rotschopf bei der ersten Erwähnung von Unterwäsche rot geworden war, bis sein Gesicht die Farbe seines Haars angenommen hatte, »und vergeßt, daß man auch drunter was tragen muß.«
    Rafik strahlte sie an. »Meine Nichte kommt gerade in die Pubertät, und ich weiß nicht, was Mädchen unten drunter tragen…« Und er hantierte in hilfloser Unschuld mit seinen Fingern. »Ihre Eltern wurden bei einem Unfall getötet, und ich bin ihr einziger überlebender Verwandter, so daß wir sie sozusagen geerbt haben.«
    »Sehr anständig von Ihnen, das zu tun, wenn ich das bemerken darf, Kapitän«, bekundete Salitana mit mehr als üblicher Inbrunst, wobei sie ihre verbindliche Verkäuferinnenrolle ablegte. »Wenn man den blühenden Handel mit verwaisten Kindern in dieser Ecke der Milchstraße bedenkt, ist es schön zu wissen, daß manche noch Verantwortung für Blutsverwandte übernehmen, statt sie schnellstmöglich zu verscherbeln und einem wer weiß wie erbärmlichen Schicksal auszuliefern.«
    »Wie Kezdet?« fragte Gill, nachdem er zuerst einen Blick in die Runde geworfen hatte, um sich zu vergewissern, daß ihnen niemand zuhörte.
    »Besucher von außerhalb des Systems bezeichnen uns als paranoid«, antwortete Salitana, »aber wenn Ihr Planet so nahe bei Kezdet läge, würden Sie Ihren Verteidigungshaushalt auch aufstocken.«
    Die Blicke der beiden begegneten sich, aber Salitana lächelte sogleich wieder ihr Verkäuferinnenlächeln und wandte sich ihrer Tastatur zu, um den Lagerbestand jener Größen abzurufen, welche die Nichte brauchte: Sie hatte die Maße vor sich liegen. Um die Männer nicht weiter in Verlegenheit zu bringen, forderte sie gleich selbst an, wovon sie meinte, daß es einem jungen Mädchen gefallen würde – was ihr gefallen hätte, wenn sie irgendeine Wahl gehabt hätte, was sie in ihrer Pubertät tragen durfte. Während diese Sachen schon unterwegs zu ihrem Verkaufstresen waren, runzelte sie mitfühlend die Stirn über das Brustmaß. Das arme Kind war vollkommen flachbrüstig. Nun, vielleicht würde ein Sport-BH genügen. Sie bestellte mehrere davon, und die Ware traf ein, schon fertig verpackt.
    »Sie werden sehen, das hier ist das Richtige, ich versichere es Ihnen«, meinte sie beim Überreichen der Sachen.
    Der Rotschopf wirkte äußerst dankbar, als die eingewickelten Teile in die Tragetasche glitten, die er aufhielt.
    »Wie steht es mit Schuhen? Ich kann Ihnen ein paar zeigen, die – «
    »Nein, das reicht. Schuhe haben wir im Basar bekommen«, unterbrach Rafik sie und streckte ihr hastig die Plastikkarte entgegen, die man auf Nered für Einkäufe verwendete. Er benutzte zwar nicht gern eine Karte, weil sie schneller auf die Spur der Uhuru führen konnte, als es Credits täten. Aber Credits verursachten Verzögerungen, weil die Läden überprüfen mußten, ob diese Credits legal waren und von einer ehrbaren Finanzbehörde gedeckt waren.
    »Wir sollten ihr tatsächlich irgendwo ein paar Schuhe besorgen«, meinte Gill, als sie wieder draußen auf dem Bürgersteig der Einkaufsstraße waren.
    »Die Röcke sind lang genug, um ihre Füße zu verdecken, und du weißt, wie sehr sie Beengtheit haßt«, erwiderte Rafik. Er war müde – wahrscheinlich eine Nachwirkung davon, gestern ein paar Minuten lang tot gewesen zu sein. Und er war begierig darauf, ihr zu zeigen, was sie gefunden hatten. »Laßt uns einen Schweber zurück zum Hafen nehmen.«
    »Ich dachte mir doch, daß du müde aussiehst«, stellte Gill besorgt fest und winkte mit seinem langen Arm, um eines der am Ende der Einkaufsstraße in einer Schlange wartenden Mietfahrzeuge herbeizurufen.

    Eines schoß summend zum Anfang der Schlange vor und ließ sein BESETZT-Zeichen aufblinken, um anzuzeigen, daß es sie aufnehmen würde. Aber sie mußten warten, bis es sich in den Verkehrsstrom über der belebten Gegend einfädeln konnte. Es wendete gerade am gegenüberliegenden Straßenende, als die Verkäuferin zu ihnen herauseilte.
    »Nehmen Sie nicht das da«, rief sie und zerrte sie aufgeregt zurück in den Laden. »Man hat Sie verfolgt. Ihre Karte wurde überwacht. Kommen Sie mit mir.«
    Die Dringlichkeit, mit der sie sprach, und Rafiks noch so frisches Problem mit einem Attentäter veranlaßten sie, ihr ohne Fragen zu gehorchen. Wieder im Innern des Ladens, führte sie sie durch die Menge der Kauflustigen auf einer

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