Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Erbe der Jedi-Ritter 06 - Planet der Verlorenen

Das Erbe der Jedi-Ritter 06 - Planet der Verlorenen

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 06 - Planet der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Tyers
Vom Netzwerk:
eingingen.
     
    Eine Stunde später – Mitternacht war bereits vorüber – saß sie an einem Lichttisch und sah sich diesen Bericht und Cilghals medizinische Scans noch einmal an. Die Gefangene war tatsächlich verblutet, und Mara hatte Anakin in seinem Skimmer nach Hause geschickt. Luke stand schräg hinter Mara und fuhr mit dem Finger über die Linien von mehrfachen Schädelbrüchen, die auf den Scans zu erkennen waren. Mara beobachtete ihn von der Seite und versuchte, seine Reaktion zu deuten. Vor Jahren hatte ihm ein Wampa schwere Gesichtswunden zugefügt. Würden die Yuuzhan Vong Bactabehandlungen akzeptieren? Schließlich brauchte man dazu an Technologie nur einen Tank, um die Organismen aufzubewahren.
    Wahrscheinlich nicht. Sie trugen ihre Narben voller Stolz.
    »Die Klauen sind ebenfalls separate Geschöpfe«, stellte sie laut fest. Es war so spät in der Nacht, dass es ihr gleich war, ob sie schwafelte. »Parasiten, tief in die Knochen eingebettet. Das muss ziemlich weh tun.«
    »Sie halten Schmerzen für etwas Erstrebenswertes«, murmelte Luke.
    Mara schüttelte den Kopf. Da sie nun die Kapuze abgenommen hatte, fiel das rotgoldene Haar ihr über die Schultern. »Das war das Risiko nicht wert.«
    »Du hast eine Agentin der Yuuzhan Vong ausgeschaltet«, erklärte Luke, »und eine Möglichkeit gefunden, die Amphistäbe zu eliminieren.«
    »Das genügt nicht.«
    »Mara«, rief er, und sie hörte, wie gereizt er war. »Dass du überhaupt wieder auf den Beinen bist, ist schon ein Wunder. Kannst du nicht auch dankbar für kleine Fortschritte sein?«
    Luke war vom jahrelangen Training mit dem Lichtschwert und den selbst auferlegten Gymnastikübungen schlank. Er hatte selbst die eine oder andere Narbe, und seine rechte Hand war nur eine Prothese. Seine zutiefst empfundene Empathie verlieh beiden Händen jedoch eine machtvolle Sinnlichkeit.
    »Du kennst mich besser«, murmelte sie und wandte sich wieder den Scans zu. »Sieh dir mal ihr Nervensystem an! Die mikroelektrischen Felder sind vollkommen redundant. Wenn sie gerne leiden, dann sind sie wirklich dafür gebaut.«
    »Das muss der Grund sein, wieso man sie nicht lähmen kann.«
    »Ein Punkt für dich.«
    Mit einem Lächeln beugte er sich näher zum Display. »Sie hatte nicht so viele Knochenbrüche oder Narben wie der, den sie auf Bimmiel gescannt haben.«
    »Der Grund dafür ist leicht zu erraten. Sie setzen junge Leute von geringem Rang als Undercover-Agenten ein, damit sie sich bewähren.« Mara kämpfte gegen ein Gähnen an.
    Luke starrte weiterhin demonstrativ die Scans der Yuuzhan-Vong-Frau an.
    »Danke«, sagte Mara trocken, »aber du brauchst nicht so zu tun, als fiele es dir nicht auf. Ich habe einen guten Grund, müde zu sein. Gehen wir schlafen.«
    Luke hatte einen Skimmer auf dem Dach geparkt. Er schlüpfte als Erster hinein und setzte sich auf den Pilotensitz. Mara ließ es zu. Vom Gebäude des Geheimdienstes war es nur ein kurzer Sprung zurück zu ihrem Teil des Imperialen Palasts. Mara starrte über die Flügel- und Heckbeleuchtungen vor ihnen hinweg.
    »Erinnerungen?«, fragte Luke.
    Sie zog die Weste fester um sich und hoffte, dass ihr plötzliches Schaudern nur auf die abendliche Kälte zurückzuführen war. Schon mehrmals hatte ihre Krankheit sich verschlimmert, wenn sie in enge Berührung mit den Yuuzhan Vong gekommen war.
    »Kaum«, sagte sie.
    Er hatte gelernt, ihr Schweigen zu achten, auch wenn sie manchmal keine Erklärungen abgab. Sie schwieg weiter, als er den Skimmer so glatt wie jeder andere Kampfpilot in die Parkbucht setzte. Er hatte sich testen lassen, achtete darauf, die erforderlichen Flugstunden zu absolvieren, und war nach dem Gesetz immer noch berechtigt, beinahe alles zu fliegen, was die Neue Republik gegen die Yuuzhan Vong ins Feld führen konnte, vielleicht mit Ausnahme eines Mon-Cal-Kriegsschiffes.
    Man konnte sich darauf verlassen, dass bei Skywalker immer alles diszipliniert und ordentlich blieb.
    Die Wände der Flure in ihrem Teil des Palasts waren mit exotischen Hölzern getäfelt und mit kunstvollen Wirbeln versehen, um das Echo von Füßen auf den Kacheln aus Wayland-Marmor zu dämpfen. Mara blieb ein wenig zurück, beide Hände in den Westentaschen, und ließ Luke die Tür öffnen. Sie war schlichter als die meisten, aber einen guten Meter höher als diese.
    Sie schloss die Tür und warf ihre lange Weste über einen Haushaltsdroiden. Von links erklang ein Gruß von der Datenstation. Luke grüßte seinen

Weitere Kostenlose Bücher