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Das Erbe der Jedi-Ritter 08 - Die Verheissung

Das Erbe der Jedi-Ritter 08 - Die Verheissung

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 08 - Die Verheissung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Keyes
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einer Hand durchs Gesicht, und ihr Blick wanderte umher. Fast erweckte sie den Eindruck, einen Schock erlitten zu haben.
    »Etwas ist passiert«, sagte sie schließlich. »Es erfordert Ihre Aufmerksamkeit.«
    »Was, Präfekt? Was ist geschehen?«
    »Ein Viertel der Bevölkerung von Baanu Miir ist tot«, sagte Präfekt Shai.
     
    Als Nen Yim durch die Notmembranen trat, fühlte sie, wie sich die im Vakuum gehärtete Ooglith-Maske enger an ihren Leib presste und den Druck beibehielt, der verhinderte, dass ihr Blut im luftleeren Raum zu kochen begann.
    Die gefrorenen Leichen lagen auf dem Boden zu dritt oder viert übereinander – diese Yuuzhan Vong hatten keine Ooglith-Masken getragen. Etwas schnürte Nen Yim die Kehle zu, etwas, das nichts mit der harten Version eines Gnullith zu tun hatte, den sie dort trug, um die Luft des auf ihrem Rücken zusammengerollten Lungenwurms weiterzuleiten.
    Sie hatten Zeit, dachte Nen Yim. Die Luft entwich zunächst langsam. Ihnen blieb Zeit genug, einen sicheren Ort zu erreichen. Hier starben sie und schlugen an eine Membran, die sie nicht durchdringen durften.
    »Es ist nicht richtig, so zu sterben«, sagte Präfekt Shai. Nen Yim hörte ihre Stimme mithilfe der Villips an Kehle und Ohr.
    »Der Tod ist immer anzunehmen«, sagte der Krieger Sakanga, der ihre Triade vervollständigte. Er war ein uralter, fast mumienhafter Mann. Wie die Kommandantin stammte er aus der in Ungnade gefallenen Domäne Shai.
    »Das stimmt natürlich«, sagte Ona. »Natürlich.«
    »Was ist hier passiert, Gestalterin?«, fragte der Krieger und richtete seine Aufmerksamkeit auf Nen Yim. »Der Einschlag eines Meteors? Ein Angriff der Ungläubigen?« Er zögerte. »Sabotage?«
    »Es ließ sich nicht feststellen«, erwiderte Nen Yim. »Das Rikyam hat die Umstände kaum verstanden. Deshalb wollte ich hierher, um mir alles selbst anzusehen. Der Riss befindet sich am Ende dieses Arms, so viel weiß ich. Vielleicht kann ich mehr herausfinden, wenn ich ihn sehe.«
    »Wir sollten einen Meister in diesem Schiff haben«, murmelte Präfekt Shai. »Ich möchte Sie nicht erniedrigen, Adept, aber in einem Weltschiff sollte es einen Meistergestalter geben.«
    »Da bin ich ganz Ihrer Meinung«, sagte Nen Yim. »Ein Meister wird gebraucht.« Ein Meister wie meiner, wie Mezhan Kwaad, keiner der unfähigen Tattergreise, dachte sie.
    Schweigend gingen sie an den vielen Leichen vorbei. Die meisten Toten waren Sklaven und Beschämte – im Tod hatte das Vakuum sie so verstümmelt, wie es im Leben nicht möglich gewesen war. Vielleicht nahmen die Götter ihr letztes Opfer an, vielleicht nicht. Helfen konnte ihnen jetzt niemand mehr.
    Die kapillaren Plattformen, die sie normalerweise durch den Arm getragen hätten, waren so tot und in Kälte erstarrt wie die Personen, die sie einst benutzt hatten. Nen Yim und ihren beiden Begleitern blieb nichts anderes übrig, als am Rückgrat mit seinen stufenartigen Rückenwirbeln hinabzugehen. Auf dem Weg nach unten wurden sie allmählich schwerer, als durch die Rotation des Schiffes die Schwerkraft zunahm. Es würde beschwerlicher sein, nach oben zurückzukehren, und Nen Yim fragte sich, ob der alte Krieger überhaupt dazu imstande war.
    Eiskristalle funkelten in den Räumen – Flüssigkeit, die in dem Augenblick gefroren war, als sie aus den weichen Innenwänden herausgekocht war. Der einst flexible Boden war tot und so starr wie die Yorik-Korallen an der Außenhaut des Schiffes.
    Sie setzten den Weg nach unten fort, durch immer kleiner werdende Räume, und stießen auf weniger Tote, was Nen Yims Vermutungen bestätigte. Es hatte langsam begonnen, aber dann war der Riss zu einer Katastrophe geworden, die dazu führte, dass innerhalb von nur zehn Herzschlägen die Luft aus dem ganzen Arm entwich.
    Warum hatte das Rikyam keinen Alarm ausgelöst? Warum hatten sich die Siegel zwischen den einzelnen Sektionen nicht geschlossen und verhärtet?
    Schließlich sahen sie Sterne.
    Der Arm wölbte sich zum Ende hin. Hier war die Schwerkraft am größten. Früher hatte man diesen Bereich für die Ausbildung von Kriegern genutzt, aber seitdem die meisten kampftauglichen Krieger den langsamen Weltschiffen vorausgeeilt waren, um an der ruhmreichen Schlacht teilzunehmen, diente die Spitze als Krippe – die Kinder der nächsten Generation sollten dickere Knochen und mehr Muskeln bekommen.
    Eine vergebliche Hoffnung für diese Kinder. Jene von ihnen, die nicht ins All hinausgerissen worden waren, betrachteten die

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