Das Erbe der Jedi-Ritter 10 - Jainas Flucht
Piraten und nahm ein kleines Lasergerät zur Hand. Mit einem geschickten Schnitt entfernte er das Korallending und ließ es in eine kleine Laborflasche fallen.
»Wir werden Tests mit dem Lebewesen selbst durchführen, und auch mit dem Wirt. Bluttests, Gewebeproben, Gehirnwellen − das wird Ihnen alles in Kürze zur Verfügung stehen.«
Der Wissenschaftler begann mit der Arbeit und vergaß darüber anscheinend ihre Anwesenheit. Jaina stand daneben und sah ohne Protest zu, wie Sinsor Proben nahm und die gewonnenen Informationen in den Zentralcomputer lud.
»Interessant«, sagte er grübelnd und starrte auf den Monitor. »Höchst interessant.«
Jaina stellte sich hinter ihn. Der Computer zeigte mehrere Zahlenreihen und ein animiertes Bild, das sie an einen Schwarm dagobahnischer Froschkaulquappen mit Eihülle erinnerte.
»Das ist eine einzelne Zelle, die ich aus der Nebenniere entnommen habe. Sehen Sie die kleinen, beweglichen schwarzen Punkte? Sie sind genetisch mit dem Korallenwesen verwandt.«
»Es laicht?«
»So könnte man es ausdrücken. Korallenriffe sind Gemeinschaften von lebenden Organismen. Die Yuuzhan Vong haben diese Gemeinschaften veredelt und zu etwas organisiert, das wie ein einziges Lebewesen funktioniert. Offensichtlich kann sich die Koralle reproduzieren und mikroskopische Nachkommen durch das Blut in alle Zellen schicken.«
»Aber wie kommuniziert das Implantat mit diesen Nachkommen?«
Der Wissenschaftler tippte auf den Bildschirm. Das Bild verschwand, und ein Strom von Symbolen zog vorüber. »Das ist die Gensequenz der Nachkommen, die ich im Blut gefunden habe. Ich werde sie mit denen aus anderen Teilen des Wirtskörpers vergleichen. Wenn meine Vermutung stimmt, unterscheiden sich diese Organismen alle leicht, abhängig vom jeweiligen Aufenthaltsort − Blut, Nerven, Milz und so weiter. Und ich denke, wenn sie sich ausbreiten, verleiben sie sich ihren Wirt ein. Jeder Impuls, der an die zentrale Koralleneinheit geschickt wird, geht durch den gesamten Wirt. An diesem Punkt ist es überwiegend eine Frage der Philosophie, wo der eine Organismus anfängt und der andere aufhört.«
Jaina nickte langsam, während sie zuhörte. »Wenn Sie eines dieser Implantate verändern wollten, wie würden Sie da vorgehen?«
»Wir würden den genetischen Kode dieser Nachfahren untersuchen und dann entscheiden, welche Elemente natürlich vorkommen und welche implantiert erscheinen. Diese Ergänzungen oder Veränderungen bilden den fruchtbarsten Boden für Anpassungen.«
Jaina schnitt eine Grimasse. »Und wie viele Jahre würde das dauern?«
Sinsor wirkte beleidigt. »Sie wären überrascht, wie auffällig diese kleinen Nahtstellen für das geübte Auge sind. Unsere Computer sind fortschrittlich und wesentlich schneller als alles, was den sogenannten Wissenschaftlern der Neuen Republik zur Verfügung steht.«
»Sie glauben, Sie könnten einen dieser Organismen verändern?«
»Da bin ich ganz zuversichtlich. Kommen Sie morgen Früh wieder, dann sollten wir in der Lage sein, mit der nächsten Generation herumzuspielen.« Jaina nickte und ging durch den überfüllten Arbeitsraum zur Tür. Das Handflächenlesegerät auf dieser Seite öffnete die Tür nicht sofort, sondern leitete ihre Bitte an die zentrale Kontrolle weiter. Eine metallische Stimme versicherte ihr, in Kürze würde eine Eskorte für sie eintreffen, und so stellte sie sich darauf ein zu warten. Offensichtlich befand sich Sinsor Khal unter einer Art Hausarrest. Nachdem sie ihn bei der Arbeit beobachtet hatte, vermutete Jaina, dass seine Missachtung für das Wohlergehen seiner Forschungsobjekte ihn mehr als einmal in Schwierigkeiten gebracht hatte. Auf der anderen Seite bot dieses Halbgefängnis einen perfekten Raum für unerlaubte Experimente.
Sie fragte sich, was der nächste Morgen bringen würde. Ohne Zweifel würde es eine Möglichkeit geben, dem manipulierten Organismus ihren Willen aufzuzwingen − und auch allen zukünftigen Empfängern. Das führte zu einer interessanten Frage: Die Geschöpfe der Yuuzhan Vong wurden von der Macht nicht berührt, und trotzdem konnten einige − zum Beispiel der Schimmererkristall in Anakins Lichtschwert − mithilfe einer Art Gedankenübertragung kommunizieren, manchmal auch mit Individuen, die machtsensitiv waren. Das widersprach aller Logik und allem, was Jaina über das Wesen der Macht wusste.
Sie spürte, wie nah sie einem neuen Verständnis war sie fühlte es, wie einen Schatten, den man nur aus
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