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Das Erbe der Runen 2 - Die Feuerpriesterin

Titel: Das Erbe der Runen 2 - Die Feuerpriesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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sie fürchtete, sich in dem ihr unbekannten Labyrinth zu verirren. Die Leuchtkörbe jedoch waren ein Zeichen, das ihre Zweifel augenblicklich zerstreute.
    Entschlossen und ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, ob die Kilvarbeeren in ihren Taschen für die ungewisse Reise in die Höhlenwelt des Pandarasgebirges ausreichten, folgte sie den Fremden weiter in das Höhleninnere – ein sehr mutiger, aber, wie sich schon bald herausstellte, auch ein sehr waghalsiger Schritt.
    In der Finsternis der Höhlen hatte Faizah große Mühe, den Anschluss an die Gruppe zu halten, denn der Weg war beschwerlich und das Licht ihres Leuchtkorbs nur allzu verräterisch. Zum Glück gab die Dunkelheit dem Lavinci das Gefühl, es sei noch Nacht. Nachdem das Baumhörnchen bei Sonnenaufgang kurz erwacht war, hatte es nur eine Pacunuss gefressen und sich dann gleich wieder in der Schultertasche zusammengerollt. Lavincis schliefen gern und viel und nutzen jede sich bietende Gelegenheit, um ihrer Schlafleidenschaft nachzugehen.
    Faizah hielt inne und lauschte. Sie konnte es nicht wagen, die Gruppe der Fremden auch nur kurz aus den Augen zu verlieren. Die Gefahr, einen falschen Weg einzuschlagen und sich hoffnungslos zu verlaufen, war groß. Gleichzeitig durfte sie ihnen aber auch nicht zu nahe kommen. Das Licht konnte sie verraten, und auch das Lavinci konnte jederzeit erwachen und sich mit seinen weithin vernehmbaren Rufen bemerkbar machen.
    Immer wieder musste sie blitzschnell in einer Nische oder hinter einer Wegbiegung Deckung suchen und mit angehaltenem Atem in einem Versteck ausharren, bis ihr die Fremden wieder ein sicheres Stück voraus waren.
    Dass man sie bisher noch nicht entdeckt hatte, grenzte fast an ein Wunder und bestärkte Faizah einmal mehr in dem Glauben, dass das Schicksal ihr wohlgesonnen war. So setzte sie die Verfolgung unbeirrt fort und hoffte darauf dass die Gruppe bald eine Rast einlegte.
    Ihre Geduld wurde jedoch auf eine harte Probe gestellt. Die Fremden schienen in großer Eile zu sein. Den forschen Schritt des Vaughn stetig mithaltend, hasteten sie durch endlos anmutende Tunnel und schmale Gänge, zwängten sich durch enge Durchlässe und wanderten durch ausgedehnte Kammern und Höhlen.
    Faizah, deren bloße Füße blutig waren von dem scharfkantigen Gestein, hatte schon bald große Mühe, mit ihnen Schritt zu halten. Die kräftezehrenden Anstrengungen, die ständige Angst, entdeckt zu werden, und die allgegenwärtige Wärme in den Höhlen und Gängen forderten von der jungen Uzoma rasch ihren Tribut. Ohne Wasservorräte konnte sie ihren Durst nur noch mithilfe der saftigen Kilvarbeeren stillen, und der ohnehin karge Vorrat an Nahrung schmolz viel schneller dahin, als sie vermutet hatte.
    Doch für eine Umkehr war es jetzt zu spät. Faizah hatte längst die Orientierung verloren, und ihr wurde schmerzlich bewusst, dass sie diesen Weg niemals ohne Hilfe würde zurückfinden können. So kämpfte sie sich weiter voran und zwang sich mit eisernem Willen, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Sie fühlte sich schwach, ihr war schwindelig, und ein ums andere Mal ertappte sie sich dabei, wie ihre Gedanken abschweiften. Allein die Furcht, den Anschluss an die Gruppe der Fremden zu verlieren und in diesem Höhlenlabyrinth jämmerlich zu enden, gab ihr noch Kraft und hinderte sie daran, sich einfach auf der Stelle hinzusetzen und ein wenig auszuruhen.
    Gezeichnet von Erschöpfung und Schwäche, wäre Faizah fast in die große Höhle hineingestolpert, in der die Fremden lagerten. Erst im allerletzten Augenblick bemerkte sie das Licht zweier Korblampen, die nur wenige Schritte vom Eingang der Höhle entfernt neben einem steinernen Sims abgestellt waren. Ein eisiger Schrecken durchfuhr ihre Glieder und weckte ihre Sinne schlagartig aus der abgestumpften Teilnahmslosigkeit. Von Erschöpfung und Müdigkeit war nichts mehr zu spüren. Mit wenigen Schritten hastete sie in den Tunnel zurück und schob die Korblampe in einen schmalen Felsspalt, der das verräterische Licht dämmte. Für wenige Augenblicke lehnte sie sich mit dem Rücken an das warme Gestein, schloss die Augen und wartete darauf, dass sich ihr hämmernder Herzschlag beruhigte. Dann atmete sie noch einmal tief durch, sammelte sich und machte sich schließlich lautlos auf den Weg zurück zur Höhle, um zu sehen, was sich dort tat.
    »… was genau muss ich tun?« Faizah erkannte Ajanas Stimme, obwohl sie die junge Frau mit dem emmerfarbenen Haar nicht sehen

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