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Das Erbe der Töchter: Roman (German Edition)

Das Erbe der Töchter: Roman (German Edition)

Titel: Das Erbe der Töchter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Hall
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Beziehung zu seiner Tochter? Seinen Alkoholismus? Seinen Tod?
    Anscheinend hatte sie ein zweifelndes Gesicht gemacht, denn Edward fuhr fort. »Er war starker Trinker.«
    »Alkoholiker.« Cari aß eine Muschel. Sie war gummiartig und schmeckte herb, nach Salzwasser, nicht so saftig und zart, wie sie erwartet hatte. »Ich weiß, dass Aurelia mit ihm die Hölle durchgemacht hat, und kenne den Grund, warum sie ihn verlassen hat.«
    Edwards Augenbrauen schnellten nach oben. »Da weißt du mehr als ich«, gestand er ein. »Tasmin hat fast nie über ihre Mutter gesprochen. Ihr Vater … Na ja, sie hat sich große Sorgen um ihn gemacht, das war doch nur verständlich.«
    »Er ist an seinem Erbrochenen erstickt, das hat sie in ihrem Tagebuch recht drastisch geschildert.« Cari aß noch eine Muschel. Sie empfand kein Mitleid für Richard.
    Müde blickte Edward auf seinen Teller. »Und was willst du sonst noch wissen?«
    Das war einfach. Sie wollte wissen, warum . »Was für einen Eindruck du von ihrer Beziehung hattest«, erwiderte sie.
    »Zu diesem Zeitpunkt habe ich deine Mutter noch nicht sehr gut gekannt.« Edward widmete sich wieder seiner Vorspeise.
    Cari empfand das Ganze allmählich als frustrierend. »Aber sie muss doch irgendwas gesagt haben«, beharrte sie. »Du musst doch gemerkt haben, was da vor sich geht.« Was für ein Arbeitgeber war er eigentlich? »Sie hat es dir doch bestimmt später erzählt, als ihr Freunde geworden wart?«
    Edward legte die gespreizten Hände auf den Tisch. »Sie war meine Angestellte«, begann er. »Ich hatte ihre Arbeiten bei einer Ausstellung von Studenten gesehen, und da sie mir gefallen hatten, habe ich ihr mit Freuden einen Job angeboten.« Er zögerte. »Ihr Privatleben war dabei kein Thema.«
    Cari wartete.
    »Ich wusste wohl, dass es Schwierigkeiten gab, aber sie wollte nicht darüber sprechen, Cari. Du weißt doch, wie verschwiegen deine Mutter war.«
    Cari war enttäuscht. »Ja, das weiß ich.« Sie aß die letzte Muschel und schob den Teller zurück. »Hat sie denn unglücklich gewirkt?«, bohrte sie weiter. »Nachdem Aurelia fort und Richard gestorben war?«
    Diesmal brauchte er lange, ehe er antwortete.
    »Sie war furchtbar unglücklich«, sagte er schließlich. »Es muss schrecklich für sie gewesen sein. Du weißt ja …« – wieder zögerte er, als sei dies alles sehr schwer für ihn – »… dass sie erst achtzehn war, als ihr Vater starb?«
    Cari nickte. Und schwanger. Sie war auch erst achtzehn gewesen, als sie Cari geboren hatte.
    Der Ober räumte die Teller ab.
    Edward beugte sich vor. »Aber weißt du, Cari, ich bin sicher, Tasmin würde sich darüber freuen, wenn sie wüsste, dass du nach Italien gegangen bist und Aurelia gefunden hast.«
    »Wirklich?« Wie konnte er sich da so sicher sein?
    »Absolut.« Er rieb sich die Hände und strahlte übers ganze Gesicht. »Übrigens werden in Zukunft mehr Leute das Andenken an deine Mutter ehren als du und ich, meine Liebe. Ihr Werk wird die Achtung erfahren, die es verdient.«
    Caris Gesicht war ein einziges Fragezeichen.
    »Das Buch macht gute Fortschritte. Heute Morgen hat die Verlegerin ihr Einverständnis gegeben.«
    »Das Buch?« Wovon redete er da? Welches Buch?
    »Das Buch über die Retrospektive deiner Mutter«, erklärte er. »›Die anderen Straßen von Brighton‹.«
    »Ah.« Das hatte Cari völlig vergessen. Doch jetzt erinnerte sie sich – die Verlegerin in dem roten Kostüm bei der Vernissage.
    »Und sie möchte sich mit dir unterhalten.«
    »Mit mir?« Cari konnte sich nicht vorstellen, wozu.
    »Tasmin hat doch sicher eine Menge über das Projekt in ihr Tagebuch geschrieben?« Edward hielt inne, als der Ober das Hauptgericht brachte – Poulet Chasseur mit Reis für Cari und Boeuf Bourguignon für Edward. »Oder?«
    »Na ja, schon, aber …«
    »Sie möchte, dass du ihr einige Auszüge lieferst«, sagte Edward. »Als Begleittext zu den Fotografien.«
    »O nein, das geht nicht.« Das würde Tasmin doch gewiss nicht wollen, oder? Das Tagebuch enthielt ihre intimsten Gedanken. So etwas war nicht für die Öffentlichkeit bestimmt.
    »Nur ein paar Sätze, die den Zugang zu ihrem Werk erleichtern.« Edward tätschelte ihr die Hand. »Alle Erlöse fließen in das städtische Obdachlosenprojekt, Cari. Meinst du nicht, dass Tasmin das gefallen hätte?«
    »Vermutlich.« Obwohl Cari es bezweifelte. Aber sie hatte ja auch gezweifelt, ob sie die Fotos Edward übergeben sollte. Das war eines der Probleme mit dem

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