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Das Erbe des Greifen

Titel: Das Erbe des Greifen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
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gegen den Feueratem eines Drachen?«, fragte die Bardin betrübt. »Ohne eine Armee ist die Stadt nicht zu verteidigen!«
    »Dann hoffe ich nur, dass es Meliande und dem Hauptmann gelingt, den Baronen die Söldner abzuwerben«, meinte Garret. »Am besten wäre es wohl, wenn sie auch die Unterstützung der Barone erhalten würden!«
    »Setzt nicht allzu viel Hoffnung darauf. Die hiesigen Barone sind nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht«, erklärte die Bardin missmutig. »Menschen haben keinen Sinn für das Gemeinwohl!«
    Garret sah sie überrascht an, doch bevor er etwas darauf erwidern konnte, legte Vanessa beschwichtigend eine Hand auf seinen Arm. »Lass sie«, flüsterte sie. »Sie weiß selbst, dass es nicht stimmt.«
    Den feinen Ohren der Bardin entgingen diese Worte nicht. Doch sie reagierte versöhnlicher, als man hätte befürchten müssen.
    »Lytara stellt eine rühmliche Ausnahme dar«, erwiderte sie. »Aber glaubt mir, solche Ausnahmen sind selten.« Sie musterte die Freunde mit nachdenklichem Blick. »Ihr werdet lernen müssen, dass die Welt nicht ist wie Lytara. Das war sie noch nie.«
    »Ist das gut oder schlecht?«, fragte Garret.
    »Es kommt darauf an, ob ihr Menschen aus Lytara den Lauf der Geschichte ändern könnt. Ich habe daran meine Zweifel!« Sie ließ ihrem Pferd die Zügel und stob davon, diesmal blieb sie allerdings in ihrer Nähe.
    »Was meint sie damit?«, fragte Garret Tarlon.
    Sein Freund sah nach vorne zur Bardin. »Sie glaubt nicht, dass wir gegen Belior bestehen können. Das hat sie wohl gemeint.«
    »Dann zeigen wir ihr, dass sie sich irrt!«, sagte Garret mit einem Grinsen.
     
    Mittlerweile waren sie nahe genug an die Stadt herangekommen, um die Geschehnisse an dem vor ihnen liegenden Tor beobachten zu können. Der Hügel, auf dem die Sera Bardin die Freunde erwartet hatte, bot einen guten Blick über die gesamte Stadt. Garret stellte sich in den Steigbügeln auf und beschattete seine Augen, um besser sehen zu können.
    »Das ist seltsam«, meinte er dann.
    »Was meinst du?«, fragte Tarlon.
    »Die Soldaten der Stadtwache durchsuchen nur die Wagen, die aus der Stadt herausfahren, um die einfahrenden kümmern sie sich nicht.« Garret ließ sich in den Sattel zurücksinken. »Eigentlich dachte ich, man würde eher nach ankommenden Gästen Ausschau halten. Zum Beispiel nach uns.«
    »Warum sollten sie nach uns Ausschau halten?«, fragte Vanessa. »Sie wissen ja gar nicht, dass wir kommen.«
    »Das mag sein«, meinte Tarlon bedächtig. »Aber ich glaube, irgendjemand weiß über unsere Schritte Bescheid.«
    »Wie kommst du darauf?«, fragte Garret.
    »Ich fühle mich beobachtet, seit wir Mislok verlassen haben«, erklärte Tarlon. »Keiner folgt uns, keiner ist hinter uns her, und dennoch fühle ich, dass jemand seinen Blick auf uns gerichtet hält.«
    Garret sah sich um, konnte aber nichts Verdächtiges feststellen. »Ich sehe niemanden.«
    »Ich auch nicht«, gab Tarlon zu. »Ich spüre nur etwas. Eine Art Aufmerksamkeit.« Er zuckte die kräftigen Schultern. »Vielleicht beobachtet uns jemand mit Hilfe von Magie, wenn so etwas möglich ist.«
    »Sera, gibt es eine solche Magie?«, fragte Garret die Bardin, während sich die Gruppe wieder in Bewegung setzte.
    Die Sera seufzte.
    »Wahrscheinlich«, sagte sie dann. »Doch wenn uns jemand mit Magie beobachtet, können wir nicht viel dagegen tun.«
    »Auch Ihr nicht?«, bohrte Garret weiter. Sie musterte ihn überrascht.
    »Haltet Ihr mich für eine Magierin?«
    »Ich wäre zumindest nicht überrascht, wenn Ihr derartige Talente hättet.«
    »Da muss ich Euch enttäuschen, Garret«, antwortete die Bardin schmunzelnd. »Meine Talente reichen dazu aus, um Kinder zu beeindrucken. Ein paar kleine Tricks vielleicht, mehr ist es nicht. Wendet Euch an Meliande, ihre Fähigkeiten in diesen Künsten waren einst legendär.«
    »Tatsächlich?«, fragte Garret mit einem raschen Blick in ihre Richtung. »Dann habe ich mich also nicht getäuscht. Auch wenn Ihr beide Euch aus dem Wege geht, habe ich doch das Gefühl, dass Ihr die Hüterin von früher kennt.«
    »Garret«, sagte die Bardin mahnend. »Ihr bohrt schon wieder.«
    Diesmal kam Vanessa ihm zu Hilfe. »Sera«, begann sie. »Könnt Ihr nicht verstehen, wie wichtig all diese Fragen für uns sind? Wir wissen zu wenig über das, was damals geschah! Wenn man Euch, Sera, oder auch Ariel, Meliande und Ser Barius nach den Geschehnissen von damals fragt, erhält man nur ausweichende Antworten. Ich

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