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Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Titel: Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert J. Jesse
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nicht möglich war. Er musste oft den Schiffsschmieden in der Werksta tt seines Onkels hinter dem Hafen zur Hand gehen und hatte daher ein bisschen Erfahrung darin, wie die Schmiede Ketten herstellten. Dort sah man immer Nähte.
    Die Halskette und das Röhrchen waren nun wieder vollends abgekühlt. Tankrond blieb weiter auf seinem Bett liegen und konnte hören, dass sich auch Nimara zu ihrem Schlafgemach begab. Danach wurde es ruhig im Haus. Nun galt es für ihn nur noch abzuwarten.
     
     
    Vorahnungen
    Burg von Schwarzenberg, 12. Tag des 6. Monats 2513
     
    Nerija, die Kanzlerin Maladans, und Prinzessin Ralka hatten ihr Abendmahl auf dem Zimmer der Kanzlerin eingenommen. Nerija schien sichtlich erfreut darüber zu sein, dass sie nun unter sich waren. Die Gespräche mit dem Baron waren sehr anstrengend gewesen und es war der Kanzlerin schwergefallen, Turgos die Zusammenhänge aus längst vergangenen Tagen zu erläutern. Ständig hatte sie gegen sein Unvermögen anreden müssen, diese zu verstehen. Doch schließlich waren ihre Bemühungen belohnt worden. Zum ersten Male hatte einer der Herrscher der Thainlande ihren Worten uneingeschränkt Gehör geschenkt.
    Nun erst wurde ihr das Ausmaß dessen bewusst, was das Erscheinen Ililiths bei dem Baron ausgelöst hatte. Würde der Wunsch Vanadirs, der diese Reisen in die Thainlande vor langer Zeit angeordnet hatte, doch noch in Erfüllung gehen? Würden die Menschen der Thainlande gemeinsam mit den Anyanar gegen Sharandir zu Felde ziehen?
    Schnell schien ihr dieser Gedanke jedoch anmaßend. Das Fünkchen der Hoffnung, das in ihr geweckt worden war, war klein. Das Problem war, dass die anderen Thainate und deren Herrscher den Worten des Barons von Schwarzenberg niemals Glauben schenken würden. Und wenn sie selbst das Vorgefallene irgendwo berichten sollte, würde man in den Landen der Menschen behaupten, dass dies nur eine Erfindung der Anyanar sei, die die Menschen dazu veranlassen sollte, in fernen Landen für sie zu kämpfen.
    Leider geboten die Barone von Schwarzenberg nur über das Kleinste der Reiche, die aus dem alten Fengol hervorgegangen waren. Die anderen Thainate waren um ein Vielfaches größer und auch ihre Bevölkerung übertraf jene um ein Vielfaches. Doch Schwarzenberg war militärisch sehr stark, es unterhielt vielleicht die beste Armee in den Thainaten. Denn anders als in den übrigen sechs Thainaten lebten die Herrscher Schwarzenbergs nicht in Saus und Braus und waren keine Verschwender der Steuern, die sie erhoben. Aller Wohlstand der Baronie war, schon seit dem ersten Baron Ilfgar, vor allem in deren Sicherheit investiert worden, sodass die stehende Armee Schwarzenbergs mindestens 12.000 Mann stark war. Auch ihre Ausrüstung und Bewaffnung übertraf die der anderen Thainate um Längen. Dort sah Nerija die Soldaten oft nicht einmal in richtigen Rüstungen einhergehen, ihre Waffen waren häufig alt und stumpf. Die Armee Schwarzenbergs hingegen war sogar vollständig beritten, ein jeder Soldat hatte ein Pferd, von dem aus er gut kämpfen konnte. Nerija wusste, dass dies auch der einzige Grund war, warum Schwarzenberg noch existierte. Hirrland und Lindan hätten nichts lieber getan, als die Barone zu stürzen und das Land unter sich aufzuteilen. Zumindest war es früher so gewesen, mittlerweile waren auch in diesen Thainaten andere Männer am Ruder. Und so war, wie Turgos richtig vermutete, eine neue Zeit angebrochen. Auch in Lindan und Hirrland setzten die Herrscher inzwischen mehr auf den Handel als auf Waffengewalt, um ihren Wohlstand zu vermehren.
    Nerija war jedoch der festen Überzeugung, dass diese Ansichten nur so lange galten, wie Schwarzenberg stark war. Sollte es Schwäche zeigen, war es durchaus möglich, dass sich die Ansichten der Nachbarthaine schnell änderten. Sie kannte den Wankelmut der Menschen gut. Schnell besann sie sich wieder darauf, dass diese nur in den Augen der Anyanar als wankelmütig erschienen. In der Regel hielten sich die Menschen sehr wohl an ihre Absprachen, doch ihre Lebensspanne war einfach zu kurz, als dass ihre Verträge auch lange eingehalten werden konnten. Schon der Enkel eines Thains fühlte sich oft den früher getroffenen Vereinbarungen nicht mehr verpflichtet, weil er in kürzeren Wegen denken musste, als es für die Anyanar möglich war.
    Was hatte es jedoch mit dem Erscheinen Ililiths auf sich? Nerija war sich durchaus darüber bewusst, dass es eine große Bedeutung für das Schicksal Vanafelgars haben würde,

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