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Das Erbe in den Highlands

Titel: Das Erbe in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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entsetzlichen Albtraum geführt. Vielleicht würden ihre Ängste nachlassen, wenn sie sich im Schlaf an seiner Hand festhielt.
    Kendrick schloss die Schlafzimmertür hinter ihnen und ging zum Bett. Er zog die Decken zurück und legte Genevieve nieder. Selbst im schwachen Licht des ersterbenden Kaminfeuers war Kendricks Nacktheit nicht zu übersehen. Sie zog die Decke über den Kopf.
    »Zieh dir was an«, flüsterte sie verzweifelt.
    Sie hörte ihn schwer seufzen, im Raum herumstöbern, herzhaft fluchen, als er sich den Zeh anstieß, und dann wieder seufzen, während er neben ihr unter die Decke glitt.
    »Sind diese seltsamen, dicken Strümpfe ohne Füße genug, oder muss ich mich vollkommen anziehen?«, grummelte er.
    Sie warf die Decke zurück und floh aus der anderen Seite des Bettes. In ihren Augen brannten bereits Tränen der Schmach. Kendrick erwischte sie, bevor sie die Tür erreichte. Er drehte sie zu sich um und zog sie an sich.
    »Verzeih mir, Genevieve, ’s war töricht, das zu sagen.«
    »Lass mich los. Ich will zurück in mein Zimmer, und du kannst schlafen, wie immer du willst.«
    Kendrick schwieg, ließ sie aber nicht los. Schließlich brachte das beruhigende Streicheln seiner Hand über ihr Haar sie dazu, sich zu entspannen. Sie lehnte sich an seine breite Brust, und seine warme Haut und das stetige Schlagen seines Herzens beruhigten sie noch weiter. Er legte ihr den Arm um die Schultern und führte sie hinüber zum Kamin. Nachdem er noch ein paar Scheite aufs Feuer geworfen hatte, setzte er sich auf den großen Sessel und zog sie auf seinen Schoß. Er legte ihr die Hand unters Kinn und hob ihr Gesicht hoch.
    »Wieder einen Körper zu haben, hat dazu geführt, in alte Gewohnheiten zurückzufallen«, sagte er leise. »Zu meiner Zeit habe ich zum Schlafen nie auch nur einen Faden am Leib getragen. Wenn ich unterwegs Tag und Nacht im Kettenpanzer steckte und wochenlang die Kleidung nicht wechseln konnte, war es ein berauschendes Gefühl, von der Beengtheit befreit zu sein.«
    »Du kannst schlafen, wie immer du willst ...«
    Er legte ihr die Hand auf den Mund.
    »Nackt vor dir zu paradieren, war gedankenlos. Das hätte ich weder heute Morgen nach dem Duschen tun sollen, noch heute Nacht. Heute Morgen habe ich dich geneckt, und heute Nacht war ich in zu großer Eile, in dein Zimmer zu kommen, um an Kleidung zu denken. Die Schuld liegt bei mir.«
    »Ich will doch nicht prüde erscheinen«, flüsterte sie.
    »Es geziemt sich, dass du schüchtern bist. Ich bin ein unbesonnener Ritter, dich auf diese Weise in Verlegenheit zu bringen.« Er beugte sich vor und drückte seine Lippen auf ihre Wange. »Verzeih mir.«
    »Warum bist du so lieb?«
    »Ich bin es, um für all die Zeiten zu büßen, in denen ich so unmöglich war.«
    »Du warst nie unmöglich.«
    »Gib mir eine Chance«, flüsterte er und drückte die Lippen auf ihr Haar. »Lass uns diese Tränen fortwaschen und dann zu Bett gehen. Du möchtest doch nicht, dass deine Augen morgen rot sind. Royce wird mich auf der
    Stelle herausfordern, wenn er glaubt, ich hätte dich jetzt schon zum Weinen gebracht.«
    Sie nickte und stand auf. Kendrick nahm sie an die Hand und führte sie zum Badezimmer. Er knipste das Licht an, und beide zuckten von der plötzlichen Helligkeit zusammen.
    »Kerzen waren angenehmer für die Augen«, murmelte er, während er einen Waschlappen befeuchtete.
    »Das glaube ich«, stimmte sie zu. Er hob ihr Gesicht an und fuhr ihr sanft mit dem Lappen über Wangen und Augen. Mit einem weichen Tuch tupfte er ihr das Gesicht trocken und knipste das Licht wieder aus. Genevieve folgte ihm zurück ins Schlafzimmer, schlüpfte unter die Decken und erzitterte, während Kendrick Asche über die Scheite häufte. Dann kam er zu ihr und setzte sich auf den Bettrand.
    »Angst vor Gespenstern?«, neckte er sie.
    »Den Bolzen, der aus deiner Brust ragte, habe ich dir nach wie vor nicht verziehen, glaube ich. Das war abscheulich.«
    Er grinste. »Die Wirkung war allerdings nur geringfügig. Hat dir ja noch nicht einmal einen anständigen Schrei entlockt.«
    »Den hast du auch nicht verdient, du Blödmann. Ich hoffe, das war die unbefriedigendste Woche deines Lebens.«
    »Stimmt.« Er beugte sich vor und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. »Schlaf jetzt, Liebste. Ich halte Wache.«
    »Wo?«
    »Beim Feuer«, antwortete er und erhob sich.
    »Aber da kannst du nicht schlafen.«
    »Würdest du mich lieber in deinem Bett haben?«
    Genevieve suchte nach etwas,

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