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Das Erbe in den Highlands

Titel: Das Erbe in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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Länge der Burg erstreckte. Der Raum war bis unter die Decke mit Antiquitäten vollgestopft - hauptsächlich Waffen, hie und da auch ein Möbelstück und zahlreiche Rüstungen.
    »Du meine Güte«, hauchte sie. »Woher haben Sie all das Zeug?«
    »Von den Leichen der Buchanans, die ich getötet habe.«
    Sie wirbelte zu ihm herum, und er hob beschwichtigend die Hände.
    »Das war ein Scherz, Genevieve. Mir gelang es, das meiste auf diverse legale Arten zu bekommen, obwohl ich zugeben muss, dass manche Errungenschaften auf etwas fragwürdige Weise zustande kamen.« Er deutete auf eine Tür zu ihrer Rechten. »Hier drinnen sind meine persönlichen Dinge. Öffnet die Tür und geht hinein.« Seufzend folgte er ihr. »Eine Buchanan in meinem privaten Arbeitszimmer. Ich muss den Verstand verloren haben.«
    Ihr lag schon eine Retourkutsche auf der Zunge, aber sie verschluckte sie beim Anblick des kleinen, intimen Raumes. Die Wände waren mit dunklem Holz getäfelt, was das Zimmer noch heimeliger machte. An einer Wand standen Bücherregale, doch sie nahm sich nicht die Zeit,
    die Folianten zu begutachten. Was ihr Interesse erregte, war das Gemälde über Kendricks Schreibtisch.
    »Meine Familie«, sagte er, da er ihrem Blick gefolgt war.
    Seinen Vater erkannte sie sogleich, denn Kendrick sah ihm sehr ähnlich. Die grauen Augen des Mannes strahlten, und es schien fast, als wollte er grinsen. Neben ihm stand eine schöne Frau, deren lange blonde Haare ihr wie Seidenfäden über die Schulter fielen. Genevieve stellte sich auf die Zehenspitzen, um die Augen von Kendricks Mutter besser sehen zu können.
    »Hol mich der Teufel«, hauchte sie. »Sie waren grün.«
    Kendrick lachte in sich hinein. »Erst jetzt glaubt Ihr mir?«
    Sie lächelte und betrachtete dann weiter das Bild. »Ich erkenne Sie und Jason, aber wer sind die anderen?«
    »Meine Mutter, mein Vater, Anne und Robin, und mein älterer Bruder Phillip.« Er trat neben sie. »Dieses trügerisch engelsgleich wirkende Mädchen ist meine Schwester Mary.«
    »Sie ist sehr schön«, murmelte Genevieve.
    »Aye, das war sie«, erwiderte er wehmütig. »Sie starb an Schwindsucht, ein Jahr vor meiner Ermordung. Das kam meinen Erzeuger hart an. Zwar gab er sich in der Öffentlichkeit meist schroff, doch darunter verbarg sich ein weiches Herz.« Er seufzte und drückte den Rücken durch. »Sie sind jetzt alle zusammen, worum ich sie sehr beneide.«
    »Woher wissen Sie das?«, fragte sie und drehte sich zu ihm um.
    »Sie kamen zu mir, als sie auf die andere Seite gingen, einer nach dem anderen, um sich zu verabschieden.«
    »Wie schön, wenn man das weiß«, erwiderte sie leise.
    »Für einige gewiss. Jetzt«, fuhr er fort, »könnt Ihr meine Rüstung bestaunen, und dann zeige ich Euch mein Schwert.«
    »Wer hat dieses Bild gemalt?«, fragte sie, als sie ihm folgte.
    »Jonathan, Matildas Enkel. Er ist einer der wenigen Nachkommen von Matilde, die ich erträglich fand. Er tauchte
    auf, als ich mich endlich damit abgefunden hatte, sehr unlebendig zu sein. Er hat meine Familie anhand meiner Beschreibung besser abgebildet, als ich es mit einem Fotoapparat gekonnt hätte.«
    Sie folgte ihm zu einer Vitrine. Darin hing ein sehr gut erhaltener mittelalterlicher Kettenpanzer und andere Kleidung, offensichtlich aus derselben Zeit. Sich vorzustellen, dass das, was sie vor sich sah, zu Lebzeiten tatsächlich Kendrick gehört hatte, fiel ihr schwer. Sie betrachtete seinen Wappenrock, der mit einem schwarzen, aufgerichteten Löwen bestickt war. Das Türkis seiner Augen überraschte sie.
    »Die Augen meiner Großmutter hatten diese Farbe«, erklärte Kendrick. »Mein Großvater hat ihn ihr zu Ehren anfertigen lassen.«
    »Er muss sie sehr geliebt haben.«
    »Aye, das hat er. Und sie ihn auch. Sie starb nur wenige Stunden nach ihm, in hohem Alter. Mein Vater beschwor sie, noch zu verweilen, denn er liebte sie ebenfalls sehr, aber sie wollte nicht. Sie sagte, das Licht ihres Lebens sei erloschen, warum sollte sie noch bleiben? Und dann, nachdem mein Großvater Rhys im Rittersaal aufgebahrt worden war, und die Leute aus dem Dorf gekommen waren, um ihm die letzte Ehre zu erweisen, bettete sich meine Großmutter an seine Seite und legte ihre Hand auf die seine. Sie schloss die Augen, schlief ein und wachte nicht wieder auf. Meine Mutter schwor, gesehen zu haben, wie der Geist meines Großvaters die Hand seiner Angetrauten ergriff und deren Seele mit sich nahm, aber das habe ich nicht geglaubt. Später

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