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Das Erwachen

Das Erwachen

Titel: Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Drake
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entschied mich für dieses.«
    Lucian blickte auf. »Dieses Buch allein dürfte schon dafür ausreichen, dass Sie sich zur Ruhe setzen und auf eine Insel zurückziehen könnten«, meinte er.
    »Ja, ich weiß. Aber ich liebe meine Bücher, und ich liebe meinen Laden, und ich will mich nicht zur Ruhe setzen«, entgegnete Eddie und verzog dabei das Gesicht.
    Lucian nickte und widmete sich dann wieder dem Text. »Erikson berichtet von einem Dorf, dessen Bewohner auf einem Altar bei jedem Vollmond ein unberührtes Mädchen des Dorfes opferten. Sie wurden von einem instruiert, den Erikson als einen schwarzen Priester bezeichnet. Es war ihnen Friede und Wohlstand für das Dorf versprochen, so lange sie die Befehle befolgten. Als Erikson und seine Männer eintrafen und das Dorf plünderten, warnte der schwarze Priester, sie würden alle sterben, da Eriksons Führer beschlossen hatte, die junge Frau, die als nächstes Opfer vorgesehen war, zu entführen. Erikson und noch ein Mann verließen das Dorf, um ein anderes Tal zu erforschen. Bei ihrer Rückkehr fanden sie ihren Anführer und seine mehr als vierzig Männer tot vor, mit aufgeschlitzten Hälsen kopfüber an Pfähle gebunden, ausgeblutet. Eine der alten Frauen des Dorfes drängte sie zu fliehen; sie sagte, Bac-Dal sei gekommen.« Lucian blickte zu Jade auf. »Bist du bei deinen Recherchen über den Dämon auf diese Geschichte gestoßen?«, fragte er sie.
    »Es gibt keine Dämonen«, warf Finn leise ein.
    Lucian blickte zu Eddie. »Sie müssen das nun wirklich wieder zurücklegen. Ich würde gern alles lesen, was Sie über diesen Cabal Thorne haben, und darüber, was angeblich hier am Anfang des achtzehnten Jahrhunderts geschah.«
    »Sofort«, sagte Eddie aufgeregt. Er nahm das altnorwegische Werk so zärtlich und voller Hingabe an sich, als sei es ein Baby. »Sind Sie sicher, dass Sie dieses hier nicht mehr brauchen?«
    Lucian nickte. »Dankeschön«, sagte er ernst. »Es war eine Ehre, darin zu lesen.«
    »Wow. Und Sie können es lesen«, meinte Eddie kopfschüttelnd. »Ich kann schon auch ein paar Sprachen, aber Altnorwegisch … wow. Gut, ich sehe jetzt mal, ob ich irgendetwas zu Cabal Thorne finden kann.«
    »Vielleicht sollten Sie ihnen zuerst das Buch zeigen, das Sie mir neulich gezeigt haben. Das, in dem Sara gelesen hat.«
    »Das ist das Buch, das Cabal Thorne selbst geschrieben hat. Ja, das sollten Sie sehen. Ein unglaubliches Stück«, sagte Eddie und ging es holen.
    Finn musterte Jade. »Sie haben ein Buch geschrieben – mit einem Teil über Dämonen. Offenbar glauben viele Menschen, dass es Dämonen wirklich gibt.«
    »Ja«, pflichtete Jade ihm mit einem Blick auf ihren Ehemann bei.
    Finn beugte sich vor. »Also gut, ich glaube, dass das Böse in der Welt von Menschen verursacht wird. Ihrer Überzeugungen wegen. Hier, in Salem, hat niemand Hexerei praktiziert. Eifersucht und Neid, vielleicht auch irgendwelche anderen Faktoren, führten zu dem, was geschehen ist. Die Mädchen bekamen Zuckungen und Anfälle – ausgelöst durch Geschichten und Erzählungen und wer weiß was noch alles. Bakterien im Weizen, vielleicht. Der Punkt ist, es gab keine Hexerei, was jedoch nicht bedeutet, dass nicht Menschen gefoltert wurden und starben. Cabal Thorne war ganz offensichtlich ein Verrückter, der an Dämonen glaubte und einen Mord beging in dem Glauben, er könne einen Dämon ins Leben zurückbringen. Sicherlich hätte ein vernunftbegabter Mensch gewusst, dass man Geschichten von Dämonen wie Geschichten über römische Götter und Göttinnen oder Meerjungfrauen und so weiter verstehen muss.«
    Sie blickten ihn beide an, ohne etwas zu erwidern.
    »Menschen tun Böses«, fuhr er leise fort. »Ein Mann tötete dieses Mädchen in Boston. Ich glaube, dass es Mächte gibt, ja. Vielleicht hat jemand unsere Drinks mit Drogen versetzt. Vielleicht ist die Kraft der Suggestion größer, als wir es wahrhaben wollen. Es heißt ja auch, Hypnose könne Erstaunliches bewirken – zum Beispiel Leute davon überzeugen, dass sie nicht mehr rauchen oder weniger essen wollen.«
    Lucian lehnte sich in seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme.
    »Sie glauben definitiv, dass etwas vor sich geht. Sie haben uns angerufen, erinnern Sie sich?«
    »Hier!«, warf Eddie ein, der in diesem Moment mit Cabal Thornes handgeschriebenem Buch zurückkam. »Ich habe aber nur einiges gelesen. Die Sprache ist häufig altertümlich und die Handschrift so verschnörkelt, dass oft nur schwer zu entziffern

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