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Das Erwachen

Das Erwachen

Titel: Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Drake
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zurückgekehrt ist, wird seine Macht uns allen Sicherheit verschaffen.«
    »Du glaubst also, Bac-Dal kommt zurück. Du hast keine Ahnung, mit wem du es zu tun hast.«
    »Du meinst diese Geisterjäger aus Louisiana? Mach dich nicht lächerlich. Klar, die hatten ein bisschen Erfolg, aber wir haben keinen gegen sie ins Feld geschickt, der nicht absolut entbehrlich gewesen wäre.«
    »Du wirst sterben, oder aber du gehst in den Knast«, wiederholte Megan.
    »Nöö!«, meinte Gayle fröhlich. »Bestimmt nicht.«
    Sie ging zur Stirnseite des Altars. Megan konnte kaum den Kopf anheben, aber ein wenig gelang es ihr doch. Sie war mit einer Art Altartuch zugedeckt, einem riesigen Stück Stoff, auf dem das auf den Kopf gestellte Pentagramm eingestickt war. Die Statue stand an der Stirnseite, und davor lag ein Messer. Scharf, mit gebogener Klinge. Ein Opfermesser.
    Gayle nahm es in die Hand, lächelte Megan zu und machte zwei langsame Schritte auf Megans Kopf zu. Lachend legte sie die Klinge an Megans Hals und strich damit an ihrem Kinn entlang. Einen Moment spürte Megan nichts als Angst. Dann lächelte sie grimmig. »Du bist so blöd, Gayle. Du weißt doch, dass du mir überhaupt nichts tun kannst. Denn wenn du mir jetzt etwas antust, dann kann ich nicht mehr das Opfer sein, das dein Bac-Dal verlangt.«
    Gayle verzog das Gesicht, ihre Augen wurden dunkel, und Megan wusste, dass sie ins Schwarze getroffen hatte – was allerdings nur ein schwacher Trost war.
    »Du bist doch nicht das Opfer, du dummes Ding!«, schnaubte Gayle.
    Megan musterte sie still.
    »Du darfst mich nicht verletzen, und das weißt du auch«, erklärte sie und tat, als wisse sie weit mehr, als sie tatsächlich wusste.
    »Na gut, ich darf dich nicht verletzen. Aber einen schmerzhaften Tod wirst du trotzdem erleiden! Um Mitternacht, wenn die Priesterin ihre alte Haut abstreift, um deine anzunehmen, werden die Qualen, die du spürst, schlimmer sein als jeder Messerstich!«
    Megan blinzelte rasch, um zu verbergen, dass sie keine blasse Ahnung davon hatte, was Gayle meinte. Gayle hingegen lächelte. »Ha! Kluges Mädchen, auch wenn du immer noch nicht alles kapiert hast, was? Es war so ein Spaß, dich und Finn zu beobachten. Du hast ihm ja so sehr misstraut. Schande, Schande. Was soll das bloß für eine Ehe sein! Aber sei ehrlich … war es nicht großartig? Ab und zu ist der Dämon in seine Seele eingedrungen, und ich wette, dann war er ein fantastischer Liebhaber. So richtig zur Sache gekommen, hm? Zu schade. Wenn er sein Wesen wirklich entfaltet hat, wird er nicht mehr Finn sein und du nicht mehr Megan. Du wirst also nie erfahren, wie es wirklich ist, aber … betrachte es doch einfach so: Du hattest eine Menge Spaß mit ihm, bei dem Leben, das ihr geführt habt. Und weißt du, du solltest dich privilegiert fühlen. Eure Körper existieren ja weiter – allerdings nehme ich an, dass ihr euch als Bac-Dal und seine Priesterin besser kleidet.« Sie lachte, köstlich amüsiert von ihrem eigenen Scherz.
    Jemand trat an Megans Seite, schlüpfte hinter Gayle und grinste sie dann ebenfalls an. »Kuckuck! Tja, Megan, jetzt siehst du nicht mehr so famos aus«, sagte Sara. »Du siehst … na ja, gut, du siehst ziemlich gut aus. All dieses Blondhaar, das über den Altar herunterhängt. Und dieses bleiche Gesicht voller Entsetzen – das macht deine Augen gleich noch viel blauer!«
    Ein plötzlicher Schrei, gefolgt von einem lauten, klatschenden Geräusch und Stöhnen, ließ sie alle zusammenfahren. Megan riss unwillkürlich den Kopf seitwärts.
    Sara kicherte. »Morwenna!«
    »Morwenna!«, ächzte Megan entsetzt. Oh Gott. Finn hatte ihr so sehr misstraut! Und hier war sie nun …
    »Weißt du, sie hat etwas herausgekriegt. Wir hatten uns nicht wirklich dafür entschieden, dass das Blutopfer heute Nacht stattfindet, aber … na ja, Morwenna hätte uns ein paar richtige Probleme machen können. Du hättest auf sie hören sollen – okay, also Finn selber ist ja nicht böse. Aber mit dem Dämon in ihm … hat er ganz bestimmt ein paar schlechte Schwingungen ausgesendet. Dann hat er angefangen, mir zu vertrauen. Tja, ich hätte ihn ein paar Mal haben können, Megan. Ich hätte ihn dazu bringen können, dich zu betrügen, schon als er noch er selbst war. Natürlich … ist dazu später auch noch Zeit. Nicht als Erste, natürlich. Als Erste wird ihn die Priesterin haben wollen, eingehüllt in dein Blondhaar. Aber mit der Zeit … kommen wir alle dran. Und stell dir bloß vor,

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