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Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Titel: Das Erwachen: Dunkle Götter 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning , Jürgen Langowski
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niemand sonst bemerkte.
    »Marcus, sei gegrüßt. Wie ich sehe, bist du immer noch bei guter Gesundheit«, erwiderte Devon. Der Einschub »immer noch« stellte nachdrücklich klar, dass er sich lieber das Gegenteil gewünscht hätte. Ich beobachtete ihn ganz genau, als sie die Treppe heraufkamen. Er war mittelgroß, schlank, athletisch gebaut und hatte hellbraune Haare. Beinahe hätte ich gekeucht, als ich den jungen Lord näher in Augenschein nahm. Er hatte eine seltsame Ausstrahlung, beinahe eine purpurne Aura, bei deren Anblick mir ein wenig übel wurde. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Er warf mir einen kurzen Blick zu und kniff die Augen zusammen. Ich fragte mich, was er sah, da an mir gewiss nichts Besonderes war.
    Der Moment verging, und sie kamen weiter die Stufen herauf. Dann riss mich der nächste Gast aus meinen Tagträumen. Stephen Airedale, der Sohn des Grafen Airedale, war ein beeindruckender junger Mann mit hellblondem Haar und stahlgrauen Augen. Er war auch der Erste unter den Neuankömmlingen, der so groß sein mochte wie ich selbst, wenn nicht noch größer. Marcs Schwester Ariadne bot ihm den Arm, und sie stiegen freundlich schwatzend die Treppe hinauf. Ihre Mutter hatte Ariadne gut eingewiesen. Eines Tages würde sie eine begehrte Dame der Gesellschaft sein.
    Der nächste Gast war Master Gregory Pern, der Sohn des berühmten Admirals. Als Abkömmling des militärischen Befehlshabers bekleidete er in aristokratischen Kreisen keinen sonderlich hohen Rang, zumal sein Vater als gewöhnlicher Bürger zur Welt gekommen war. Dennoch, Admiral Pern war ein Mann von höchstem Ansehen, und es gab Gerüchte, dass George eines Tages ein kleiner Adelstitel zuteilwerden sollte. An dieser Stelle muss ich allerdings gestehen, dass ich all dies nur aus zweiter Hand wusste. Am Nachmittag hatte mich Marcus, unterstützt von seiner Schwester, über die Gäste ins Bild gesetzt.
    Master Pern wurde von Lady Thornbear hineingeführt. Am Arm eines gut aussehenden jungen Mannes fühlte sie sich offenbar sehr wohl. Als die beiden an mir vorbeigingen, zwinkerte sie mir zu. Unterdessen hatte es ihr Gatte, Lord Thornbear, auf sich genommen, Lady Elizabeth Balistair, die Tochter des Earl Balistair, zu begleiten. Eigentlich war sie sehr hübsch, wenn ihre Nase für meinen Geschmack auch ein wenig zu lang geraten und der Blick der grünen Augen ein wenig zu stechend war. Für eine Frau war sie außerdem ungewöhnlich groß. Nicht, dass dies irgendwie unschön gewesen wäre, aber da sie viele Männer überragte, hatte sie gewiss Schwierigkeiten, einen passenden Gatten zu finden. Gerade dies musste für Lady Elizabeth jedoch äußerst wichtig sein, denn wie es hieß, waren die Balistairs in finanzielle Schwierigkeiten geraten.
    Freilich hatte ich nicht viel Zeit, über solche Dinge nachzudenken, denn nun war ich an der Reihe. Lady Rose stieg aus der Kutsche und begrüßte erst freundlich das Herzogspaar, um sich dann an mich zu wenden. Ich bot ihr meinen Arm an, wie ich es vorher bei den anderen beobachtet hatte, und sie hakte sich mit der behandschuhten Hand bei mir ein. Mit ihren langen dunklen Locken und den warmen blauen Augen war sie wirklich eine der schönsten Frauen, die ich je gesehen hatte. Nun ja, vielleicht war sie nicht ganz so hübsch wie Penny, und sie mochte auch etwas schmaler sein, aber sie besaß eine starke Persönlichkeit. Lord Hightower, ihr Vater, war der Befehlshaber der königlichen Garde und der Kommandant der Garnison in Albamarl. Angeblich leitete sich der Familienname von dem hohen Zwinger ab, den ihre Familie in der Hauptstadt bewohnte.
    Vorsichtig stiegen wir die Treppe hinauf. Ich fühlte mich unsicher, als ich neben der schönen Dame einherschritt, gab mir aber Mühe, es zu überspielen. »Lady Rose, wie ich hörte, ist dies nicht Euer erster Besuch in Lancaster«, begann ich. Man hätte nie vermutet, dass ich dank Ariadnes Weitsicht eine Karte mit Stichworten für ähnliche beiläufige Bemerkungen in der Hosentasche mit mir herumtrug.
    »O ja, gewiss, ich bin schon zweimal hier gewesen, als mein Vater mit dem Herzog verschiedene Angelegenheiten zu erörtern hatte.« Sie wirkte etwas zerstreut und ließ den Blick über die Menge schweifen, während sie mit mir sprach. Ich fragte mich, nach wem sie wohl Ausschau hielt.
    »Ich hoffe, Eure letzten Besuche sind angenehm verlaufen. Habt Ihr denn während Eurer Aufenthalte neue Freundschaften geschlossen?« Die Frage stand zwar nicht auf meiner Liste

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