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Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Titel: Das Erwachen: Dunkle Götter 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning , Jürgen Langowski
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führen.« Seine Aura hatte sich wieder verdunkelt, und sein Lächeln verhieß nichts Gutes.
    »Ich glaube, zuerst hat ihn niemand ernst genommen, aber das war auch seine eigene Schuld«, erklärte ich.
    »Wie das?«
    »Er stellte seine Ideen absichtlich auf eine Weise vor, die geeignet war, bei den anderen Widerspruch zu wecken. Hätte er seine Methoden von vornherein offengelegt, beispielsweise die Tatsache, dass er die Zeta-Funktion benutzt hat, um zu seinen Schlussfolgerungen zu gelangen, dann hätte es erheblich weniger Streit gegeben.« Devon war sichtlich enttäuscht. Es gab einen guten Grund dafür, dass wir ausgerechnet die Mathematik als mein Fachgebiet ausgewählt hatten. Seit ich mit Marc zusammen lernte, hatte sie sich bei mir zu einer Art Hobby entwickelt. Meine Eltern hielten dies natürlich, ebenso wie Marc, für nutzlose Theorie, doch mir bereitete die Beschäftigung damit viel Freude. Deshalb hatte ich in der Bibliothek des Herzogs auch eine Menge Zeit mit Büchern verbracht, von denen die meisten Menschen noch nie gehört hatten.
    »Der Streit ist womöglich der einzige Grund dafür, dass sich überhaupt jemand an seine Beiträge erinnert. Vielleicht war er sogar nötig, um seine Arbeit überhaupt für die Nachwelt zu erhalten«, gab Devon zurück.
    »Meiner Ansicht nach ist er nicht der Erste gewesen, der seine Methoden für sich behielt.« Allmählich wurde ich wütend, und meine Antwort fiel womöglich ein wenig zu scharf aus. »Zweifellos war er auch nicht der Letzte, wenngleich sein Motiv nicht der Streit war.«
    »Erklärt mir dies.« Seine Zähne blitzten, als er antwortete. Ich musste an einen Fuchs denken.
    »Er behielt seine Methoden für sich, um seine Zeitgenossen in Verlegenheit zu bringen. Wenn sie zugaben, seinen Methoden nicht folgen zu können, wirkten sie dumm. Wenn sie einwandten, er irre sich, legte er seine Methoden offen, und sie standen abermals wie Dummköpfe da. Im Grunde war er ein selbstbezogener Mistkerl.« Vielleicht vertrat ich meinen Standpunkt etwas zu leidenschaftlich und hatte Devon sogar beleidigt, auch wenn dies gar nicht meiner Absicht entsprochen hatte, oder zumindest nicht bewusst. Das purpurne Licht, das ihn umgab, pulsierte jetzt.
    »Verzeiht mir, Euer Lordschaft, ich wollte Euch nicht vor den Kopf stoßen«, fügte ich hinzu.
    »Das habt Ihr auch nicht«, erwiderte er, obwohl klar war, dass er ganz anders empfand. »Ihr reagiert mit Leidenschaft, wenn es um Euer Wissensgebiet geht, und dies ist für einen Gelehrten gewiss keine verdammenswerte Eigenschaft. Wenn Ihr mich jetzt entschuldigen wollt, ich würde gern ein wenig mit den anderen Gästen plaudern.« Ich war erleichtert, als er endlich ging.
    Marc trat näher zu mir und fasste mich am Ellenbogen. »Lass uns einen Moment nach draußen gehen und frische Luft schnappen.« Er bugsierte mich zum Balkon, wo sich gegenwärtig niemand aufhielt. Dort redete er leise und mit zusammengebissenen Zähnen auf mich ein. »Was, zum Teufel, war das denn?«
    »Ich weiß nicht, was du meinst.« Gelassen trank ich einen Schluck aus meinem Weinglas.
    »Unter allen Menschen auf der Erde, die du dir zum Feind machen kannst, ist dieser vermutlich der Schlimmste, für den du dich entscheiden konntest.« Marc war offensichtlich ehrlich besorgt. »Was hast du gesagt, dass er sich so sehr auf dich konzentriert hat?« Damit meinte er wohl mein kurzes Gespräch mit Devon, bevor Marc hinzugekommen war.
    »Ich muss zufällig ein peinliches Thema berührt haben, denn ich fragte ihn nach seinen Geschwistern.« Rasch berichtete ich ihm von Devons Bruder und dessen Tod. »Allerdings hat er nicht sonderlich aufgebracht reagiert«, schloss ich.
    »Das war das Schlimmste, was du ihn überhaupt fragen konntest. Über den Tod seines älteren Bruders kursieren viele Gerüchte, und in nicht eben wenigen wird der Verdacht geäußert, Devon habe dabei selbst seine Hand im Spiel gehabt.«
    Nun erkannte ich das Problem, aber noch nicht den Bezug zu mir. »Er muss doch gewiss erkannt haben, dass ich ihn nicht absichtlich in Verlegenheit gebracht habe.«
    Marc seufzte und fuhr sich mit beiden Händen durch die dichten Haare. »Davon weiß er nichts. Du musst begreifen, wie solche Menschen wie er denken. Ich will dir eine Lektion in Sachen Aristokratie erteilen. Zuerst einmal nimmt er sich ungeheuer wichtig und unterstellt deshalb, alle anderen müssten über seine Angelegenheiten ebenso gut im Bilde sein wie er selbst. Zweitens, falls er wirklich

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