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Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Titel: Das Erwachen: Dunkle Götter 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning , Jürgen Langowski
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gleich nach dem Dinner das dritte Buch zu bergen. In Vestrius’ Tagebuch kam ich nicht weiter, ohne zuvor die lycianische Sprache besser gelernt zu haben.
    Schließlich suchte mich Benchley auf, um mir mitzuteilen, dass es Zeit zum Essen sei. Anscheinend hatte Penny dafür gesorgt, dass nun er mich bediente, um weiteren Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen. So düster meine Stimmung auch war, ich konnte es ihr nicht einmal übel nehmen. Da mir der Sinn nicht nach weiteren politischen Intrigen stand, bat ich ihn um Nachsicht und behauptete, plötzlich erkrankt zu sein. Benchley arbeitete schon seit vielen Jahren als Kammerdiener und begriff es sofort.
    »Kein Wort mehr, Sir. Ich werde Euch auf angemessene Weise entschuldigen.« Damit ging er auch schon hinaus.
    Nach etwa einer Stunde unterbrach ein Klopfen meine Gedanken. Zuerst hoffte ich, Penny habe mir vergeben, dass ich sie so erschreckt hatte. Als ich die Tür jedoch öffnete, stand nur Dorian draußen, der ein Tablett mit Essen gebracht hatte. »Ich dachte, du hast vielleicht Hunger«, sagte er.
    Das frische Brot und der Käse erinnerten mich daran, dass ich das Frühstück übersprungen hatte. Mein Magen knurrte. »Dorian, komm herein. Ich kann jetzt einen Freund brauchen.« Ich schob die bedrückte Stimmung beiseite und setzte ein strahlendes Lächeln auf.
    Bald hatte ich alles aufgegessen, was er mir mitgebracht hatte, und tupfte sogar die Krümel vom Teller. Da mein Bauch einigermaßen zufrieden war, fiel es mir nun leichter, mich mitzuteilen. Es dauerte eine kleine Weile, bis ich Dorian erklärt hatte, was mir Sorgen machte. Über das Ausmaß meiner Dummheit zeigte er sich gebührend beeindruckt. »Du machst gewiss keine halben Sachen, Mort«, sagte er.
    Ich musste ihm beipflichten.
    »Wenigstens hattest du das Glück, Lady Rose in den Salon zu begleiten.« Wie immer war mein Freund leicht zu durchschauen.
    »Na gut, lass hören. Ich habe gesehen, wie du sie beobachtet hast, als wir hereinkamen. Kennst du sie von früher?«
    Er wirkte verlegen. »Erinnerst du dich, dass ich im letzten Jahr bei Zieheltern war?« Es war üblich, dass die Söhne und Töchter der Adligen ein oder zwei Jahre auf dem Anwesen eines anderen Lords verbrachten. Auf diese Weise lernten sie einiges über die Führung des Königreichs, sammelten Erfahrungen in der Welt und knüpften Beziehungen zu anderen Angehörigen der herrschenden Klasse.
    »Bist du nicht irgendwo in Albamarl gewesen?« Dann dämmerte es mir. Die Hightowers lebten in der Hauptstadt. »Oh …«, schnaufte ich. Wenn ich mir Mühe gebe, verfüge ich über einen enormen Wortschatz. Endlich fiel mir ein zusammenhängender Satz ein: »Da hat es dich erwischt, was?«
    »Und ob«, erwiderte er. »Wir haben leider kaum miteinander gesprochen, und ich weiß nicht einmal, ob sie sich überhaupt an mich erinnert.«
    »In dieser Hinsicht irrst du dich vielleicht«, erklärte ich, ohne mich in Einzelheiten zu verlieren, denn ich hatte den Blick bemerkt, den sie auf ihn geworfen hatte. Wir unterhielten uns noch eine Weile, bis er schließlich ging. Keiner von uns hatte brauchbare Ideen, wie ich mit Devon Tremont verfahren sollte.
    Sobald er fort war, suchte ich die Bibliothek auf, um das dritte Buch zu holen, die Lycianische Sprachlehre .

Die seltensten sind jene Menschen, die mit einer starken Ausstrahlung und hoher Kapazität geboren werden. Wie viele es tatsächlich sind, ist unsicher. Wahrscheinlich wird es nicht mehr als einer unter Tausenden sein, und von diesen überleben nur wenige die Kindheit und Jugend. Ein Grund dafür ist, dass ihre Begabungen äußerst gefährlich sind, für sie selbst sogar noch mehr als für andere. Eine gute Entsprechung wäre es, wenn man einem Kind ein Rasiermesser oder ein anderes gefährliches Objekt gäbe, denn das Kind wird sich selbst Schaden zufügen, ehe es überhaupt lernt, das Werkzeug richtig zu benutzen. Die wenigen, die überleben und erwachsen werden, sind einsam und finden kaum Anleitung, um ihre Gaben sinnvoll einzusetzen, sofern sie nicht das Glück haben, jemandem zu begegnen, der ausreichend Wissen besitzt. Aufgrund dieser unglücklichen Begleitumstände sind wahrhaft begabte Magier oder Zauberer, wie sie oft genannt werden, sehr selten und gewöhnlich auch einsam, soweit man von den größten Städten absieht.
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