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Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Titel: Das Erwachen: Dunkle Götter 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning , Jürgen Langowski
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über den Weg traute. Sobald Marc dort angekommen war, setzte sich eine gewisse Ordnung durch, und bald darauf lag der Verletzte in seinem eigenen Bett. Sean Townsend, der Leibarzt des Herzogs, wurde persönlich gerufen, um ihn zu untersuchen.
    Der Raum war voller Menschen, die der Arzt umgehend zu vertreiben suchte. »Ich brauche Ruhe, wenn ich ihn behandeln soll.« Die meisten folgten dieser Aufforderung. »Miss, auch Ihr müsst jetzt gehen. Es schickt sich nicht, wenn ich den jungen Mann in Gegenwart einer Frau untersuche. Schließlich muss ich ihn ausziehen.«
    Penny rührte sich nicht. »Ich lasse ihn nicht allein. Ihr könnt ebenso gut beginnen.«
    Der Arzt sah sie einen Moment an, dann wandte er sich an den Herzog. »Durchlaucht, wenn Ihr so freundlich sein würdet, ich kann keine Frau hier dulden, während ich arbeite.«
    James trat zu ihr und wollte sie an der Hand fassen, doch sie entzog sich ihm. »Versucht es, und Ihr zieht das nächste Mal einen Fingerstummel zurück …«, fuhr sie ihn an. »Durchlaucht«, fügte sie mit etwas Verspätung hinzu.
    Der Herzog von Lancaster betrachtete sie lange, dachte nach und ergriff schließlich das Wort. »Also gut, Doktor. Dann müsstet Ihr in diesem Fall wohl doch in Gegenwart einer Lady arbeiten.«
    »Ich werde ihn entblößen, Durchlaucht. Ihr könnt doch nicht zulassen, dass …«
    »Sir, ich werde mich nicht wiederholen. Macht Euch an die Arbeit.« Ohne ein weiteres Wort verließ der Herzog das Zimmer. Zuerst grollte der Arzt, doch als er einsah, das sie nicht nachgeben werde, nachdem sie sich gerade eben sogar bei dem Herzog selbst durchgesetzt hatte, fand er sich damit ab.
    Zuerst zog er Mordecai die Kleidung aus, was sich jedoch als schwierig erwies, bis Penny ihm zu Hilfe kam. Er warf ihr einen seltsamen Blick zu, sagte aber nichts dazu. Als diese Aufgabe erledigt war, untersuchte er Mordecai sorgfältig, tastete Hals und Oberkörper ab, überprüfte den Kopf und blickte ihm in Augen und Mund. Schließlich richtete er sich seufzend auf. »Er hat mehrere Rippenbrüche, und ein Knochen könnte sogar die linke Lunge durchbohrt haben. Außerdem wird er von dem Schlag gegen den Kopf gewiss eine Gehirnerschütterung davongetragen haben. Nach der Schilderung seines Sturzes bin ich erstaunt, dass er sich nicht das Genick gebrochen hat. Irgendetwas muss ihn geschützt haben, sonst wäre er bestimmt längst tot.«
    »Aber er ist nicht tot. Was habt Ihr nun vor?«, fragte Penny.
    »Viel kann man nicht tun. Es könnte ein wenig helfen, ihn zur Ader zu lassen. Ich hole meine Tasche …« Er drehte sich zu der schwarzen Ledertasche um, die er an der Tür abgestellt hatte.
    Die Ärzte hatten ihre Mutter ebenfalls zur Ader gelassen, und zwar so lange, bis sie zu schwach gewesen war, die Krankheit zu überleben, die sie schließlich umgebracht hatte. »Ihr lasst ihn nicht zur Ader. Er hat schon genug geblutet. Wenn Ihr nichts Besseres anzubieten habt, könnt Ihr auch gehen.« Sie baute sich zwischen dem Arzt und dem Bett auf.
    »Gut. Anscheinend haltet Ihr Euch selbst für einen Doktor.« Sean Townsend war recht gereizt. Zwar hatte er schon öfter mit lästigen Angehörigen zu tun gehabt, aber diese Frau hier entpuppte sich geradezu als Landplage. »Lasst ihn nicht wieder einschlafen, wenn er aufwacht. Möglicherweise wird er dann nie wieder wach. Ihr solltet Euch keine zu großen Hoffnungen machen. Wahrscheinlich wird er die kommende Nacht nicht überleben.« Nach dieser Ankündigung ließ er sie allein. Sie hörte ihn noch irgendetwas über störrische Frauenzimmer murmeln, als er zur Tür hinausging.
    Einige der Leute, die draußen gewartet hatten, kamen nun wieder herein, um zu hören, was der Doktor gesagt hatte. Penelope berichtete es ihnen. Darauf entbrannte eine kleine Debatte, aber schließlich entfernten sich die meisten anderen, bis nur noch Marc, Dorian und Rose anwesend waren.
    »Penny, du solltest dich eine Weile ausruhen. Es hilft ihm ja nicht, wenn du dir pausenlos Sorgen machst«, schlug Marc vor.
    »Ich gehe erst, wenn er tot ist«, erwiderte sie rundheraus. »Nimm dir doch deinen eigenen Rat zu Herzen. Ich habe genug von Leuten, die mir sagen, was ich tun soll.«
    Er wollte Einwände erheben, doch dann schaltete sich Rose ein. »Lasst nur, Marcus. Sie wird nicht von seiner Seite weichen, und ich kann ihr deshalb auch keine Vorwürfe machen. Wenn Ihr helfen wollt, dann sorgt dafür, dass die anderen keinen Zutritt bekommen.«
    »Darum kann ich mich

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