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Das Exil Der Königin: Roman

Das Exil Der Königin: Roman

Titel: Das Exil Der Königin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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Spätheimkehrern Ausschau hielten. Während er sich allmählich Hampton näherte, kribbelte sein Nacken, als würde ihn jemand beobachten. Einmal wirbelte er herum, als er einen Schritt hinter sich hörte. Aber er sah nichts und niemanden.
    Byrne würde doch sicherlich keinen hinter ihm herschicken, um Rache zu üben, oder?, dachte Han. Nein. Byrne war einer von der ehrenhaften Sorte, bis zur Halskrause voller Skrupel. Abgesehen davon waren er und Rebecca vielleicht damit beschäftigt, sich zu küssen und zu versöhnen. Er spürte einen eifersüchtigen Stich.
    Als er Mystwerk House erreichte, beschloss er, nicht über den offenen Kolleghof zu gehen, wo man ihn leicht sehen konnte, sondern sich im Schutze des Gebäudes an Hampton heranzuschleichen. Vielleicht würde er wieder den Weg über das Dach nehmen. Für heute hatte er genug Dramen gehabt. Er brauchte jetzt nicht noch eines.
    Han bog auf den gepflasterten Gehweg ab, der zu den hinteren Gärten führte. Zwischen den Gebäuden gab es einen verborgenen Winkel, an dem man sich gut festhalten konnte, wenn man aufs Dach wollte.
    Er steckte einen Fuß in einen Mauerspalt und griff nach oben, um mit beiden Händen an den rauen Steinen Halt zu finden. Er hoffte, dass sein Knöchel ihm auf dem Dach keine Probleme machen würde.
    In diesem Moment hörte er hinter sich eine Stimme. »Lass die Hände, wo sie sind. Ich hab eine Klinge, und ich werd sie auch benutzen.«
    Die Stimme war tief und rau. Wer immer es war, war klug genug, Han nicht zu berühren und dadurch seine Position zu verraten.
    »Was willst du?«, fragte Han und dachte, wenn Dummheit ein Schwerverbrechen wäre, würde er vielleicht schon bald zu den schwersten Jungs gehören.
    »Hast du eine Börse bei dir?«
    Han hatte tatsächlich eine Börse bei sich, aber er hatte nicht vor, sie abzugeben.
    »Nein«, sagte Han. »Das Schuljahr ist fast zu Ende. Ich bin total pleite.«
    »Lügner.« Ein Lufthauch, ein Brennen an seinem Ohr, und dann lief Blut seinen Hals entlang. Der Dieb hatte ihm das Ohrläppchen aufgeschlitzt, und zwar mit einer solch scharfen Klinge, dass er es fast nicht gemerkt hatte.
    »Deine Börse«, wiederholte der Dieb. »Oder ich schneide dir beim nächsten Mal die Hand ab.« Die Stimme zitterte etwas, als wäre er nervös. Er klang jung. Das war nicht gut. Ein nervöser Dieb mit einer scharfen Klinge war gefährlich. Und durch seinen unzuverlässigen Knöchel war Han deutlich im Nachteil.
    »Also schön, ich hab eine Börse«, gestand Han. »Willst du, dass ich sie raushole?« Er hatte nicht vor, irgendwelche plötzlichen Bewegungen zu machen.
    »Sag mir, wo sie ist.«
    »In einem Beutel, der an meinem Gürtel befestigt ist und vorn in meiner Hose steckt.« Ein normaler Taschendieb würde die Börse kaum unbemerkt zu fassen bekommen. Wenn dieser Dieb hier nach ihr griff, bot Han das vielleicht eine Gelegenheit zur Gegenwehr.
    Aber das tat der Dieb nicht. Han spürte, wie Stahl dicht an ihm vorbeiglitt, und kurz darauf sackte sein Umhang zu Boden, nachdem er längs am Rücken und quer über den Schultern durchtrennt worden war.
    Ein kluger Schachzug – erst den ganzen Stoff aus dem Weg zu räumen. Er hoffte nur, dass dieser Straßendieb nicht vorhatte, auch seine Hose aufzuschlitzen.
    »Was hängt da um deinen Hals?«, fragte er.
    Han’s Amulett glühte schwach und erhellte die dunkle Ecke vor ihm.
    »Nichts.« Han neigte den Kopf etwas, um es zu verbergen. »Ich hab’s auf der Straße gekauft, für die Festlichkeiten. Es leuchtet.«
    »Scheint teuer zu sein«, sagte der Dieb. »Könnte echtes Geld wert sein.«
    »Ich verkauf’s dir«, erwiderte Han. »Hab ’nen Fünfer dafür bezahlt. Du kriegst es für ’n Girlie.«
    Du musst Todessehnsucht in dir haben, verfluchte Han sich selbst und wünschte, er könnte die Worte zurücknehmen. Der große Magiermaster der Clans, von einem Dieb aufgeschlitzt zu Tode gekommen. Abelards Attentäter würde einem gewöhnlichen Straßendieb zum Opfer fallen.
    »Nimm’s ab und wirf’s mir zu«, sagte der Dieb. »Aber langsam.«
    »Hör zu. Wie wär’s, wenn ich dir stattdessen meine Börse zuwerfe? Mein Mädchen hat mir diesen Anhänger geschenkt, und sie wird mich lebendig häuten, wenn ich ihn verliere.« Wenn er die Möglichkeit hatte, seine Hand in die Nähe seiner Hose zu bringen, konnte er sein eigenes Messer rausholen.
    »Wenn du’s mir nicht gibst, werde ich dich lebendig häuten.«
    »Also gut. Ich mache die Kette jetzt auf. Hier.« Han griff

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