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Das Exil Der Königin: Roman

Das Exil Der Königin: Roman

Titel: Das Exil Der Königin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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wegkommen«, rief Han verzweifelt.
    Micah kämpfte und trat um sich; er tat sein Bestes, um Han abzuschütteln, damit er seine Schwester zum Schweigen bringen konnte. Aber Micah hatte als Straßenkämpfer noch eine ganze Menge zu lernen.
    Han war sich nicht sicher, wie er Crow zum Verschwinden bringen sollte, ohne Micah zu töten. Aber er hatte eine Theorie.
    Er hielt Micah mit der einen Hand fest und riss ihm mit der anderen das Amulett weg.
    Crow materialisierte sich wieder als er selbst – so außer sich wie eine Katze in einem Regenguss. Wenige Momente später prallte sein Bewusstsein wieder gegen Han. Und wieder versagte er darin, in ihn einzudringen.
    Während Han abgelenkt war, verpasste Micah ihm einen Fausthieb seitlich gegen den Kopf, sodass er plötzlich Sterne sah. »Gib mir mein Amulett zurück, Gossenjunge!«
    Han verpasste ihm einen Zauberspruch, der ihn außer Gefecht setzte, und jetzt endlich ging Micah zu Boden, blieb reglos liegen und starrte einfach nur zum Himmel hoch. Es funktionierte so gut, dass Han dasselbe auch mit Fiona machte.
    »Und jetzt töte sie, Alister«, sagte Crow und baute sich wie der Zerstörer höchstpersönlich über den Bayar-Zwillingen auf – begierig darauf, ihre Seelen zu rauben. »Töte sie jetzt.«
    »Nein.« Han wischte sich Blut aus dem Gesicht. Er nickte in Micahs und Fionas Richtung. »Wenn du sie tot haben willst, tu’s selbst.«
    »Beeil dich«, beharrte Crow. »Deine Macht nimmt mehr und mehr ab. Nicht mehr lange, und du wirst zurückkehren müssen.«
    Han stellte sich breitbeinig hin und verschränkte trotzig die Arme. »Du kannst allein keine Magie wirken, nicht wahr? Du hast die ganze Zeit meine benutzt.«
    Crow zuckte zusammen, und Han wusste, dass er richtig geraten hatte.
    »Woher willst du wissen, dass ich keine Magie wirken kann?«, fragte Crow. »Wie könnte ich sonst hier sein? Wie könnte ich das hier tun?« Und dann schickte er eine Flamme in Spiralen die Straße entlang.
    »Du kannst Illusionen wirken«, entgegnete Han. »Das hast du mir gleich am ersten Tag gezeigt. Aber du kannst in der wirklichen Welt keine Magie wirken. Du kannst ohne mich keine Magie wirken, die sie töten würde.« Er deutete auf die Bayars.
    »Diese Aussage ist einer Antwort nicht wert«, sagte Crow hochmütig. »Ich habe mehr Magie vergessen, als du je kennenlernen wirst.«
    »Du kennst sie. Aber du kannst sie nicht anwenden.«
    »Du hast den Verstand verloren. Wirst du jetzt dieses Bayar-Gesindel töten oder nicht?«
    Micahs Blick wanderte von Crow zu Han; er verfolgte das Gespräch interessiert und mit nicht geringer Besorgnis.
    »Zeig mir, wie’s geht«, sagte Han und deutete auf die Bayars.
    Crow machte einen weiteren halbherzigen Versuch, in Hans Kopf zu gelangen. »Wie schützt du dich?«, fragte er.
    »Du bist hier derjenige, der erklären sollte, was für ein Spiel er spielt«, sagte Han. »Nicht ich. Bringst du sie jetzt zum Schweigen oder nicht? Wenn du es nämlich nicht tust, sind wir weg. Wie du gesagt hast, wir halten uns hier schon lange genug auf.«
    Crow starrte Han einen Moment an, als versuchte er, durch seine Haut hindurchzusehen. »Ich habe dich unterschätzt«, stellte er schließlich fest und schüttelte den Kopf.
    »Das kommt häufig vor«, antwortete Han. »Besonders bei Blaublütigen.«
    Crow erlosch wie eine ersterbende Glut.
    Han wartete noch ein paar Augenblicke ab, um sicherzugehen, dass Crow nicht wieder auftauchen würde. Dann hockte er sich neben Micah und Fiona.
    »Und ihr beide hört mir jetzt mal zu. Ich werde euch freilassen. Wir werden die anderen suchen und gemeinsam zurückkehren. Ihr habt Streit mit mir; nun, das kann warten, bis wir hier weg sind. Wenn ihr Abelard irgendwas von all dem hier verratet, lasse ich euch zurück. Wenn ihr mich tötet oder sonst wie außer Gefecht setzt, wird niemand von uns zurückkommen – und das ist die Wahrheit. Habt ihr das verstanden?« Han wartete. Natürlich taten oder sagten sie nichts in ihrem gelähmten Zustand, aber er wusste, dass sie keine Narren waren, und so gewährte er ihnen den nötigen Vertrauensvorschuss und löste den Bann wieder.
    Sie standen auf und griffen nach den Amuletten, während sie ihn beäugten, als wäre er ein wildes Tier.
    »Kommt.« Ohne einen Blick auf sie zurückzuwerfen, schritt Han die Straße entlang, geradewegs auf Crows Flammenwand zu, die sich seit seinem Verschwinden langsam wieder aufgelöst hatte.
    »Alister!« Eine große, knochige Gestalt kam auf sie

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