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Das Exil Der Königin: Roman

Das Exil Der Königin: Roman

Titel: Das Exil Der Königin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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zerstört werden sollen, aber eure Familie besitzt ein ganzes Lager von unerlaubten magischen Waffen, nicht wahr?«
    Die beiden Bayars saßen mucksmäuschenstill da, zuckten nicht mal mit der Wimper, und ihre Hände lagen an ihren eigenen wahrscheinlich verbotenen Amuletten.
    »Nichts von alldem kannst du beweisen«, sagte Fiona schließlich.
    »Natürlich kann ich das. Ich muss nur dieses Amulett den Clans übergeben und ihnen sagen, woher ich es habe. Sie werden mir glauben. Ich würde sagen, dass mein Wort bei ihnen mehr Gewicht hat als eures. Abgesehen davon war auch Hayden Fire Dancer an diesem Tag auf Hanalea, und er ist mit den Spirit Clans eng verbunden.«
    »Du wirst es ihnen nicht übergeben«, sagte Micah. »Die Clans würden es zerstören.«
    »Vielleicht«, erwiderte Han. »Vielleicht auch nicht. Aber eines kann ich euch versprechen – ihr werdet es nicht zurückbekommen. Ihr Bayars habt meine Mutter und meine Schwester auf dem Gewissen. Die Wache der Königin hat sie in dem Zimmer über dem Stall eingesperrt, wo sie gewohnt haben, und ihn dann angezündet. Sie sind verbrannt. Lord Bayar hat das Feuer vielleicht nicht selbst gelegt, aber er hätte es genauso gut tun können. Meine Schwester war sieben Jahre alt.«
    Micah wandte den Blick ab. »Du wirst von der Wache der Königin wegen Mordes gesucht …«
    Han hob eine Hand, um seinen Wortschwall aufzuhalten. »Morde, die ich nicht begangen habe. Oh, es gibt viel Schuld zu verteilen. Die Königin steht auch auf der Liste. Aber ich bin nicht dumm. Macht niemals den Fehler, das zu glauben.«
    Fiona schüttelte den Kopf. Sie hielt ihren Blick fest auf Hans Gesicht geheftet. »Nein, das tue ich nicht.«
    »Danach wurden meine Freunde in Ragmarket umgebracht, weil sie verraten sollten, wo ich war. Auch darunter waren einige Lýtlings . Sie haben sich das Straßenleben nicht ausgesucht, wisst ihr. Sie hatten nur die Wahl, auf diese Weise zu leben oder zu sterben.« Han neigte den Kopf. »Wollt ihr mir wirklich weismachen, dass die Königin mich wegen ein paar toter Southies jagen lässt?«
    »Du hast mit dem Messer auf unseren Vater eingestochen, als er mit dir über die Rückgabe des Amuletts verhandeln wollte«, sagte Fiona. »Du hättest fast den Hohemagier des Reichs getötet. Ich würde sagen, das ist Grund genug für die Wache der Königin, nach dir zu suchen.«
    »Verhandeln?« Han starrte sie an. » Verhandeln? Ihr Blaublütigen habt wirklich eure eigene Sprache. Auf der Straße würden wir sagen, sich zum Tee mit den Schweinen treffen . Er hat mir geradewegs ins Gesicht gesagt, dass er mich in euer Haus schaffen und dort zu Tode foltern wird.«
    Micah rutschte ungeduldig hin und her. »Also, worum geht’s jetzt?«
    »Es geht darum, dass ich einen verdammt hohen Preis für dieses Amulett bezahlt habe«, sagte Han. »Es ist unmöglich, dass einer von euch es benutzen kann. Und ich würde es eher einschmelzen und zerstören lassen, als es wieder in eure Hände zu legen. Glaubt ihr mir?«
    »Ich glaube dir«, flüsterte Fiona, deren Gesicht jetzt sogar noch blasser war als sonst. »Aber du bist ein Narr, wenn du es weiterhin benutzt. Du hast keine Ahnung, wie gefährlich es ist.«
    »Das Risiko gehe ich ein«, antwortete Han. »Weißt du, Micah, in dieser ersten Nacht, als ich dich in der Schenke gesehen habe, wollte ich dich zum Schweigen bringen. Ich wollte dir die Kehle durchschneiden und sehen, wie dein Blut im Boden versickert. Ich wollte dir einen Strick um den Hals binden und zuziehen, während du um dich getreten und dich beschmutzt hättest.«
    »Ich fang gleich an zu zittern«, sagte Micah und sah Han fest in die Augen.
    Han stand auf und machte einen Schritt auf ihn zu. »Ich bin das, was sich in der Seitenstraße versteckt, wenn du von den Vier Pferden nach Hause gehst«, sagte er. »Ich bin der Schatten, der dich verfolgt, wenn du zum Pissen rausgehst. Ich bin … immer da.«
    Micah kniff die Augen zusammen; seine selbstbewusste Haltung schwand ein bisschen. Han konnte erkennen, dass er sich hundert verdächtige Momente in Erinnerung rief, in denen er etwas Eigenartiges gehört oder gesehen hatte. »Bist du mir gefolgt?«
    »Ich kann dein Zimmer jederzeit betreten. Ich kann dir sagen, was du im Schlaf sprichst. Ich weiß, was dir deine heimliche Liebe ins Ohr flüstert.« Han lachte. »Du kannst mich von nirgendwo fernhalten, wo ich sein will. Ich hätte die Sache mit Cat früher rausgekriegt, aber du hast dich immer dann mit ihr

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