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Das Exil Der Königin: Roman

Das Exil Der Königin: Roman

Titel: Das Exil Der Königin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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nicht gewesen wärt, und die Erbprinzessin wäre eine Gefangene.«
    Reid zuckte mit den Schultern, als wäre es nicht der Rede wert, was sie getan hatten.
    »Was die Frage nach sich zieht«, sprach Amon weiter, »wieso Ihr eigentlich hier seid?«
    »Wir patrouillieren häufig in dieser Gegend«, erklärte Reid. »Halten Ausschau nach Fluchbringern und Unbefugten. Um dieses Gebiet kümmern sich die Wachen eher spärlich.«
    »Dann seid Ihr gar nicht uns gefolgt?«, fragte Amon.
    Reid kniff die Augen zusammen und sah Digging Bird an, ehe er den Blick wieder auf Amon richtete. »Nun, ja. Doch, das sind wir.« Raisa vermutete, dass er gelogen hätte, wenn das Mädchen nicht dabei gewesen wäre.
    »Wir hätten Euch an unserem Feuer willkommen geheißen«, sagte Amon.
    »Wir haben die Erbprinzessin bewacht«, gestand Reid, ohne es wie eine Entschuldigung klingen zu lassen.
    »Nun«, entgegnete Amon. »Wie gut, dass Ihr da wart.« Er lächelte nicht. »Wir sollten zum Lager zurückkehren, Hoheit«, wandte er sich an Raisa. »Hallie könnte inzwischen gemerkt haben, dass Ihr nicht da seid, und wir sollten weiterziehen. Möglicherweise ist Leutnant Gillen in der Nähe.«
    »Wir würden Euch gern im Demonai-Camp als unseren Gast begrüßen, Thorn Rose«, sagte Reid. Er benutzte den Kosenamen ihres Vaters, Dornenrose, der zugleich ihr Clan-Name war. »Es würde uns eine Freude machen, Euch dorthin zu eskortieren.«
    »Wir sind gerade von dort gekommen«, erwiderte Raisa. »Wir wollen nach Westgate. Ich verlasse die Fells für einige Zeit, bis ich die Dinge … mit der Königin klären kann.«
    »Haltet Ihr das wirklich für klug? Die Spirits zu verlassen?« Reid wölbte eine Braue.
    Raisa verspürte ein Prickeln der Unsicherheit. »Ich gehe nicht weg, weil ich das möchte«, erklärte sie. »Ich gehe, weil es mir im Augenblick nicht sehr klug erscheint zu bleiben.«
    »Wir können Euch beschützen, Hoheit. Bei den Demonai wird Euch niemand anrühren.« Er lächelte und berührte den Langbogen, der über seinem Rücken hing. »Niemand hat das Recht, Euch Euer Geburtsrecht zu nehmen. Ich rate Euch dringend, Euch in den Schutz der Clans zu begeben.«
    Raisa schluckte eine schroffe Antwort hinunter. Immerhin hatte Nightwalker sie gerade gerettet … vor Gillen, fürs Erste. Aber ihr gefiel die Unterstellung nicht, dass sie weglief.
    Doch war es nicht genau das, was sie tat? Müsste sie nicht eigentlich bleiben und Stellung beziehen? Als Königin würde sie nicht mehr so einfach vor einem Konflikt davonlaufen können.
    Als sie nichts sagte, fühlte Reid sich durch ihr Schweigen ermutigt und versuchte es weiter. »Angesichts der hier lauernden Gefahren mag es so aussehen, als wäre es in den Flatlands sicherer, aber das ist eine Illusion. Wenn Ihr Euch außerhalb des Schutzes befindet, den die Camps bieten, seid Ihr in Gefahr.«
    »Ich bin nicht um meine eigene Sicherheit besorgt«, schnappte Raisa. »Ich möchte verhindern, dass ein Krieg ausbricht. So etwas können wir uns im Augenblick nicht leisten. Er würde das Land zerreißen.«
    »Es ist an der Zeit, den Fluchbringern eine Lektion zu erteilen«, sagte Reid. »Wir können sie nicht immer und immer wieder beschwichtigen, während sie überall herumtrampeln und …«
    »Wenn ich vorhätte, die Magier zu beschwichtigen, wäre ich jetzt verheiratet«, unterbrach Raisa ihn. »Ich werde das Grauwolf-Geschlecht beschützen. Aber ich lasse mich nicht dazu bringen, mich zwischen meine Eltern zu stellen. Ich werde warten, bis etwas Zeit vergangen ist und die Köpfe sich abgekühlt haben, sodass der gesunde Verstand siegen kann.«
    »Es scheint mir, als hätte Prinzessin Raisa ihre Absichten klar gemacht«, sagte Amon. »Wenn es sonst nichts mehr gibt, müssen wir jetzt zum Lager zurückkehren, da wir noch vor dem Abend aufbrechen wollen.«
    Reid starrte Amon eine lange Zeit an. Dann wandte er sich an Raisa und neigte den Kopf. »Natürlich, Hoheit. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt. Natürlich würden wir uns geehrt fühlen, wenn wir Euch zu Eurem Lager zurückbringen können.«
    Er schwang zu Digging Bird herum, die das Ganze überaus interessiert und mit nicht geringer Überraschung verfolgt hatte.
    Vermutlich hat sie noch nie erlebt, dass irgendjemand zu Nightwalker Nein sagt, dachte Raisa.
    »Sammle die herumlaufenden Pferde ein«, befahl Reid dem Mädchen. »Und wähle zwei als Reittiere für Prinzessin Raisa und Korporal Byrne.«
    Reid

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