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Das Experiment

Das Experiment

Titel: Das Experiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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besorgen«, sagte Kim. Sie holte ihre Autoschlüssel und ging. Von Eleanor war das recht unhöflich, aber tatsächlich hatte Kim nichts dagegen, ein paar Minuten aus dem Haus zu kommen. Die Stimmung war bedrückend.
    Zum nächsten Supermarkt, wo frischer Fisch verkauft wurde, war es nicht weit, und Kim kaufte ein paar Lachsfilets, für den Fall, daß außer Eleanor noch jemand Fisch wollte. Auf der Rückfahrt fragte sich Kim einigermaßen bange, was sie wohl bei ihrer Rückkehr erwarten würde.
    Doch als sie eintraf, war sie angenehm überrascht. Die Atmosphäre hatte sich deutlich verbessert. Es gehörte zwar immer noch viel Phantasie dazu, das Ganze als fröhliches Beisammensein zu bezeichnen, aber die Situation war wesentlich entspannter. Alle waren mit Getränken versorgt und hatten offensichtlich auch schon einiges getrunken. Zum Glück hatte sie reichlich eingekauft.
    Sie saßen im Salon um den Tisch, und Elizabeths Portrait starrte auf sie herunter. Kim nickte allen zu und ging geradewegs in die Küche. Sie wusch den Fisch und legte ihn neben das Fleisch auf eine Platte.
    Dann ging sie mit einem Weinglas in der Hand in den Salon zurück. Stanton war aufgestanden, während sie in der Küche gewesen war, hatte jedem ein Blatt Papier in die Hand gedrückt und stand jetzt vor dem Kamin direkt unter dem Portrait.
    »Was Sie hier sehen, ist eine Schätzung, die zeigt, wann uns das Geld ausgehen wird, wenn wir es weiterhin in diesem Tempo ausgeben«, sagte er. »Das ist natürlich eine absolut unbefriedigende Situation. Ich muß deshalb ungefähr wissen, wann jeder von Ihnen bestimmte Phasen in seiner Arbeit abschließen wird, um einen Finanzierungsplan erstellen zu können. Wir haben drei Möglichkeiten: Wir können an die Börse gehen, was meiner Ansicht nach jetzt nicht funktionieren würde, wenigstens nicht, solange wir nichts zu verkaufen haben -«
    »Aber wir haben doch etwas zu verkaufen«, fiel Edward ihm ins Wort. »Wir haben das aussichtsreichste Präparat seit der Einführung von Antibiotika, und das haben wir der Gnädigsten hier zu verdanken.« Edward hob seine Bierflasche, als wolle er Elizabeths Portrait zuprosten. »Ich möchte gern einen Toast auf die Frau ausbringen, die vielleicht einmal die berühmteste Hexe von Salem werden wird.«
    Alle außer Kim hoben ihre Gläser oder Bierflaschen. Selbst Stanton schloß sich ihnen an, nachdem er sein Bier vom Kaminsims geholt hatte. Nach einem kurzen Augenblick der Stille tranken alle.
    Kim fühlte sich gar nicht wohl in ihrer Haut und hätte sich nicht gewundert, wenn Elizabeths Gesichtsausdruck sich verändert hätte. Sie empfand das, was Edward gesagt hatte, als respekt- und geschmacklos. Kim fragte sich, wie Elizabeth wohl zumute wäre, wenn sie jetzt da wäre und miterleben könnte, wie diese talentierten Leute sich in ihrem Haus bemühten, aus einer Entdeckung, die in so enger Beziehung zu ihrem Mißgeschick und ihrem frühen Tod stand, persönlichen Nutzen zu schlagen.
    »Ich stelle ja gar nicht in Abrede, daß wir ein aussichtsreiches Produkt haben«, sagte Stanton, nachdem er sein Bier wieder weggestellt hatte. »Das wissen wir alle. Aber wir haben im Augenblick kein verkäufliches Produkt. Glauben Sie mir also, der Zeitpunkt ist nicht der richtige, um an die Börse zu gehen. Wir könnten uns Privataktionäre suchen, was den Vorteil hätte, daß wir damit die Kontrolle nicht in gleichem Maße aus der Hand geben müßten. Die letzte Alternative wäre, uns um zusätzliches Risikokapital zu bemühen – aber dann müßten wir natürlich einen großen Anteil unseres Aktienbestands aufgeben, und damit auch Eigenkapital. Es würde praktisch darauf hinauslaufen, einen großen Teil von dem, was wir bereits in der Hand haben, wieder herzugeben.«
    Unzufriedenes Murmeln unter den Wissenschaftlern.
    »Keine gute Idee«, erklärte Edward. »Die Aktien werden viel zu wertvoll sein, sobald Ultra auf dem Markt ist. Warum können wir nicht einfach ein Darlehen aufnehmen?«
    »Weil wir keine Sicherheiten dafür anbieten können«, sagte Stanton. »Beträge dieser Größenordnung aufzunehmen, ohne Sicherheiten bieten zu können, würde exorbitante Zinsen zur Folge haben, da dieses Geld nicht von den üblichen Geldgebern zu bekommen wäre. Und auch die Leute, mit denen man dann verhandeln muß, lassen sich nicht auf geheime oder versteckte Geschichten ein – falls nämlich etwas schieflaufen sollte. Du verstehst, was ich damit sagen will, Edward?«
    »Ich denke

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