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Das Experiment

Das Experiment

Titel: Das Experiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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gehabt habe«, sagte Edward. »Das beschleunigt den ganzen Auswertungsprozeß, und zugleich bin ich Stantons ewige Drängelei los.«
    »Aber das ist doch riskant«, sagte sie.
    »Natürlich ist es riskant«, sagte Edward. »Ein Risiko ist immer dabei, aber ich bin fest davon überzeugt, daß es ein akzeptables Risiko ist. Ultra ist nicht toxisch, das wissen wir ganz sicher.«
    »Mich macht das äußerst nervös«, sagte Kim.
    »Nun, dann will ich dich in einem sehr wichtigen Punkt beruhigen«, meinte Edward. »Ich bin kein Märtyrer! Im Grunde genommen bin ich eher ein Feigling. Ich würde das ganz bestimmt nicht tun, wenn ich nicht überzeugt wäre, daß es völlig ungefährlich ist, und ich würde auch nicht zulassen, daß die anderen es tun. Außerdem befinden wir uns historisch betrachtet in guter Gesellschaft. Viele Größen in der Geschichte der medizinischen Forschung haben ihre Entdeckungen zunächst in Selbstversuchen getestet.«
    Kim hob fragend die Brauen. Sie war nicht überzeugt.
    »Du mußt einfach Vertrauen zu mir haben«, sagte Edward. Er wusch sich das Gesicht und trocknete sich dann ab.
    »Ich habe noch eine Frage«, sagte Kim. »Was hast du den Leuten im Labor über mich gesagt?«
    Edward ließ das Handtuch sinken und sah Kim an. »Wie meinst du das? Warum sollte ich den Leuten im Labor etwas über dich sagen?«
    »Ich meine, was unsere Beziehung betrifft«, sagte Kim.
    »Das weiß ich nicht mehr genau«, meinte Edward mit einem Achselzucken. »Wahrscheinlich habe ich gesagt, daß du meine Freundin bist.«
    »Und heißt das Geliebte, oder heißt das Freundin?« fragte Kim.
    »Was ist eigentlich los?« fragte Edward gereizt. »Ich habe keine persönlichen Dinge preisgegeben, falls du das damit andeuten willst. Ich habe nie mit jemandem über unser Intimleben gesprochen. Und jetzt möchte ich wirklich wissen, was dieses Kreuzverhör um ein Uhr früh soll.«
    »Tut mir leid, wenn du den Eindruck hast, daß ich dich verhören will«, sagte Kim. »Das war nicht meine Absicht. Mich hat nur interessiert, was du gesagt hast, weil wir ja nicht verheiratet sind und deine Mitarbeiter, wie ich annehme, mit dir über ihre Familien gesprochen haben.«
    Kim hatte eigentlich etwas über François sagen wollen, es sich dann aber anders überlegt. Im Augenblick war Edward für ein solches Gespräch viel zu gereizt, weil er übermüdet war und wohl an nichts anderes als an Ultra dachte. Außerdem wollte Kim einen Streit zwischen ihm und François vermeiden, zumal sie ja nicht hundertprozentig sicher sein konnte, was François wirklich gewollt hatte.
    Sie stand auf. »Ich hoffe, du bist jetzt nicht sauer«, sagte sie. »Ich weiß, du bist müde. Gute Nacht.« Sie verließ das Badezimmer und schickte sich an, ins Bett zu gehen.
    »Warte«, rief Edward und folgte ihr. »Jetzt habe ich wohl schon wieder überreagiert«, sagte er. »Tut mir leid. Statt zu meckern, sollte ich dir eigentlich danken. Ich weiß wirklich zu schätzen, daß du das Abendessen so kurzfristig geschafft hast. Es war perfekt und hat uns allen gutgetan. Es hat uns auf andere Gedanken gebracht, und das brauchten wir dringend.«
    »Schön, daß du das sagst«, meinte Kim. »Ich helfe dir doch gern. Ich weiß, wie sehr du unter Druck stehst.«
    »Na ja, jetzt, wo Stanton ruhiggestellt ist, sollte es eigentlich besser werden«, meinte Edward. »Nun kann ich mich auf Ultra und Harvard konzentrieren.«

 
Kapitel 13
     
Ende September 1994
     
    Edwards Anerkennung ihrer Bemühungen bestärkte Kim in ihrem Glauben, daß das Klima zwischen ihnen beiden sich bessern würde. Aber da sollte sie sich getäuscht haben. In der folgenden Woche verschlimmerte sich die Situation sogar. Kim bekam Edward in der ganzen Zeit praktisch nicht zu sehen. Er kam nachts, erst lange nachdem sie sich bereits schlafen gelegt hatte, nach Hause und war morgens schon wieder weg, ehe sie aufwachte. Er gab sich nicht die geringste Mühe, mit ihr in irgendeiner Weise zu kommunizieren, obwohl sie ihm eine Unzahl Zettel mit Mitteilungen aller Art hinlegte.
    Selbst Buffer erschien ihr noch unleidlicher als sonst. Am Mittwoch tauchte er gegen Abend plötzlich auf. Da er sehr hungrig tat, füllte sie seinen Freßnapf mit seinem Futter. Kim stellte ihm die Schüssel hin, aber Buffer reagierte darauf mit Zähnefletschen und schnappte bösartig nach ihr. Kim kippte das Futter in den Müll.
    Da sie mit niemandem im Labor Kontakt hatte, hatte Kim das Gefühl, von dem Geschehen dort völlig

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