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Das Experiment

Das Experiment

Titel: Das Experiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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empfehlen«, donnerte Edward und zeigte in die Richtung, in der sich die Countway Medical Library befand. »Sie ist nur hundert Meter von hier entfernt. Jeder Mensch muß damit leben, daß die Nabelschnur irgendwann durchtrennt wird. Gewöhnen Sie sich an, etwas eigenständiger zu arbeiten!«
    Jaya verbeugte sich und zog sich schweigend zurück.
    Edward wandte sich wieder den winzigen Kristallen zu, die er gerade heranzüchtete.
    »Vielleicht sollte ich das Projekt mit den neuen Alkaloiden allein übernehmen«, schlug Eleanor vorsichtig vor. »Du kannst mir ja dabei über die Schulter sehen.«
    »Und selbst auf den ganzen Spaß verzichten?« fragte Edward. Er beobachtete gerade durch ein Binokularmikroskop einige Kristalle, die sich auf der Oberfläche einer übersättigten Lösung bildeten, welche er auf den Objektträger aufgetragen hatte.
    »Ich denke ja nur darüber nach, wie du es schaffen willst, deinen ganzen anderen Verpflichtungen nachzukommen«, gab Eleanor zu bedenken. »Hier im Labor sind jede Menge Studenten und Doktoranden auf deinen Rat angewiesen. Außerdem habe ich gehört, daß die Studenten aus dem Grundkurs sich schon beschwert haben, weil sie dich nie mehr zu Gesicht bekommen.«
    »Ralph kennt den Stoff genauso gut wie ich«, erwiderte Edward.
    »Aber er unterrichtet nicht gerne«, bemerkte Eleanor.
    »Ich weiß dein Angebot wirklich zu schätzen«, sagte Edward. »Aber diese Gelegenheit lasse ich mir auf keinen Fall entgehen. Ich spüre es regelrecht in den Knochen, daß wir einen dicken Fisch an der Angel haben. Wie oft kommt es schon vor, daß einem ein Milliarden Dollar schweres Molekül in den Schoß fällt?«
    »Bis jetzt wissen wir noch gar nichts«, versuchte Eleanor ihn zu bremsen. »Im Moment haben wir nur Vermutungen; es kann sich ebensogut herausstellen, daß die Verbindung vollkommen wertlos ist.«
    »Aber je intensiver wir an der neuen Verbindung arbeiten, desto schneller wissen wir, womit wir es zu tun haben«, entgegnete Edward. »Die Studenten müssen eben mal eine Zeitlang auf mich verzichten. Vielleicht tut ihnen das ja sogar ganz gut.«
     
    Je näher Kim dem Familienanwesen kam, desto mulmiger wurde ihr. Sie hatte fast den Eindruck, als ob die Hexenhysterie von 1692 einen bedrohlichen Schatten auf die Gegenwart warf, da sie gleich zu Beginn der Renovierungsarbeiten Elizabeths Grab entdeckt hatten.
    Als Kim durch das offene Tor fuhr, fürchtete sie, daß die Arbeiter die Baustelle womöglich noch nicht verlassen hatten. Beim Näherkommen mußte sie feststellen, daß ihre Befürchtung sich bestätigte. Vor dem alten Haus standen zwei Fahrzeuge. Kim war nicht gerade glücklich darüber. Sie hatte inständig gehofft, daß die Arbeiter bereits Feierabend hätten.
    Sie parkte neben den beiden Autos und stieg aus. Im gleichen Augenblick standen auch schon George Harris und Mark Stevens in der Haustür. Im Gegensatz zu Kim schienen sie bester Laune zu sein, und sie freuten sich offensichtlich, ihre Auftraggeberin zu sehen.
    »Das ist ja wirklich eine nette Überraschung«, rief Mark. »Wir hatten gehofft, Sie später noch telefonisch zu erwischen, aber natürlich ist es viel besser, persönlich mit Ihnen zu sprechen. Wir haben jede Menge Fragen.«
    In der nächsten halben Stunde ließ Kim sich von Mark und George durch das Haus führen. Dabei besserte sich ihre Laune zusehends. Zu ihrer großen Freude hatte Mark ein paar Musterfliesen mitgebracht, damit sie sich schon mal Gedanken über den Bodenbelag in Küche und Bad machen konnte.
    Als sie mit der Innenbesichtigung fertig waren, gingen sie nach draußen. Während sie das Haus betrachteten, sagte Kim, daß sie für den Anbau gern die gleichen rautenförmigen Fenster hätte wie im Hauptteil des Gebäudes.
    »Solche Fenster gibt es nur als Spezialanfertigung«, gab George zu bedenken. »Sie sind erheblich teurer als die Fenster, die wir vorgesehen hatten.«
    »Ich möchte sie trotzdem haben«, erwiderte Kim, ohne zu zögern.
    Das Schieferdach sollte ausgebessert und nicht durch ein neues ersetzt werden. Mark mußte ihr darin zustimmen, daß die Schieferplatten in der Tat besser aussehen würden. Daraufhin erteilte Kim ihnen den Auftrag, auch die Dachpappe auf dem alten Stall zu entfernen und ebenfalls durch Schieferplatten zu ersetzen.
    Zwischenzeitlich hatten sie den Graben erreicht. Als Kim sich vorbeugte, sah sie, daß inzwischen ein Abflußrohr, eine Wasserleitung, ein Stromkabel, eine Telefonleitung und ein Fernsehkabel verlegt

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