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Das Experiment

Das Experiment

Titel: Das Experiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah McCall
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zu finden.
    Neue Erkenntnisse hatten sich nicht ergeben. Allerdings fand Sully es merkwürdig, dass sich Ginny überhaupt nicht daran erinnern konnte, was in der speziellen Klasse an der Montgomery Academy geschehen war. Sie wusste nur, dass der Unterricht einmal pro Woche stattfand und eine Stunde dauerte. Aber was sie dort gelernt und warum man sie überhaupt ausgewählt hatte, blieb unklar. Sie war ein normales Kind gewesen, ohne besondere Begabungen oder Fertigkeiten, und sie war auch kein Genie, sondern von klein auf kränklich gewesen, da sie regelmäßig unter Asthmaanfällen litt. Die wurden im Lauf der Jahre glücklicherweise schwächer und verschwanden völlig, als sie ungefähr zehn war.
    Schließlich brach er die Befragung ab, und Ginny bereitete in der Kochnische ein paar Sandwiches zu. Er hatte ihr seine Hilfe angeboten, aber sie hatte sie rundweg abgelehnt. Darüber war er nicht beleidigt, vielmehr amüsierte es ihn, weil er so wusste, dass er sie nervös machte. Das war viel besser, als wenn sie ihn ignorierte.
    „Möchtest du einen Kaffee?“ fragte Ginny, während sie mit den Sandwiches beschäftigt war.
    „Kann ich auch eine Cola haben?“
    „Die sollst du bekommen. Etwas anderes habe ich sowieso nicht zu bieten.“
    Ihr Sarkasmus stachelte ihn an und ließ ihn aus sich herausgehen.
    „Ich denke schon, dass du noch was anderes zu bieten hast, aber für den Augenblick begnüge ich mich mit der Cola.“
    Ginny erstarrte in ihrer Bewegung und erwischte sich dabei, dass sie grinste. Prompt unterdrückte sie es, bevor er etwas davon mitbekommen konnte. Er konnte genauso gut austeilen, wie er einstecken konnte. Das hatte ihr an einem Mann schon immer gefallen. Als sie sich umdrehte, war ihr Gesicht ausdruckslos.
    „Bilde dir nichts ein, Agent Dean. Ich fühle mich zwar zu dir hingezogen, aber ich bin nicht scharf. Nimm dir zu trinken, was du willst, und dann setz dich wieder auf diesen Stuhl. Das Essen ist fertig.“
    Sullys Grinsen wurde noch breiter, als er an ihr vorbeiging, um zwei Gläser aus dem Schrank zu nehmen. Er machte den Kühlschrank auf und spähte hinein.
    „Milch, Orangensaft … hey, du hast mir etwas vorenthalten“, sagte er und brachte eine Flasche Wein zum Vorschein.
    Ginny stellte die Sandwiches auf den Tisch und zwängte sich an Sully vorbei, um die Teller zu holen. Der bewegte sich absichtlich langsam und genoss mit kindlicher Freude das Gefühl, als sie mit ihrem Po an seiner Hüfte entlangstreifte.
    „Auch einen?“ fragte er und hielt eine Flasche hoch.
    „Nein, danke, ich trinke Milch.“
    „Du magst das Zeug wirklich?“ fragte er, während er den Wein zurück in den Kühlschrank stellte und die Flasche Milch herausholte.
    „Ich stecke mir schon länger nichts mehr in den Mund, was ich nicht mag. Das habe ich zum letzten Mal gemacht, als ich zwei oder drei war.“
    Sully starrte auf ihre Lippen, stellte sich vor, wie er seinen Mund auf ihren drückte, und fragte sich, welche Reaktion er damit bewirken würde. Ob ihre Küsse so feurig waren wie ihre Worte?
    Ginny hielt ihm ihr Glas hin, aber er schien in Gedanken zu sein, also nahm sie ihm die Flasche aus der Hand und goss sich die Milch selbst ein.
    „Prost“, sagte sie und trank einen Schluck. „Mmmh, gut und schön kalt. Komm schon, lass uns essen.“
    Sie setzte sich an den Tisch, legte ein halbes Sandwich auf ihren Teller und schüttete eine Hand voll Kartoffelchips dazu. Als sie den ersten Bissen aß, wachte Sully auf. Er öffnete seine Cola, nahm auf dem anderen Stuhl Platz und türmte auf seinem Teller zwei Sandwichhälften aufeinander und drehte die Chipstüte so, dass er bequem hineingreifen konnte. Er angelte einige Chips heraus und steckte sie auf einmal in den Mund.
    „Schmeckt gut“, sagte er, während er kaute.
    „Das kommt daher, dass ich die nicht zubereitet habe“, gab Ginny zurück.
    Er grinste und biss in sein Sandwich. Als er kaute, knirschte etwas. Er hatte nicht bemerkt, dass sie etwas anderes als Mayonnaise, Wurst und Käse auf das Brot gelegt hatte.
    „Ähm … da hat was geknirscht“, sagte er.
    „Das dürften die Radieschen sein.“
    Er schluckte den Bissen herunter und legte das Sandwich auf den Teller, um zu überlegen, wie er den Inhalt analysieren konnte, ohne sie zu beleidigen. Sie ersparte ihm die Mühe.
    „Wenn du sie nicht magst, nimm sie doch einfach herunter.“
    Sully nickte und hob die oberste Brotscheibe an, um die Radieschenscheiben zu entfernen, die an der

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