Das falsche Bett - Der richtige Mann
Diesen Wunsch hatte er noch nie laut ausgesprochen. „Aber sie hält das für ausgeschlossen.“
„Weil ihr Herz noch immer ihrem verstorbenen Mann gehört?“
„Wahrscheinlich. Sie hat wohl Angst, noch einmal so einen Schmerz erleben zu müssen.“ Ruben konnte seine Mutter verstehen. Für sie war der Verlust unerträglich gewesen. „Sie war nicht imstande, in Neuseeland zu bleiben, weil sie hier so glücklich mit ihm gewesen war.“
„Und was war mit dir? Du warst doch noch so jung, wie konnte sie es übers Herz bringen, dich zurückzulassen?“
Ruben lachte den Schmerz einfach weg. Das tat er immer, wenn ihn etwas zu verletzen drohte. „Ich wollte zu Ende bringen, was mein Vater begonnen hatte“, erklärte er. „Das war ich ihm schuldig.“
„Sie muss doch darunter gelitten haben, ohne dich nach Frankreich zu gehen.“
Ellies Mitgefühl rührte ihn. Das durfte er nicht zulassen. „Sie wusste, dass ich allein hier zurechtkommen würde. Und ich hatte alle Hände voll zu tun.“ Er war entschlossen gewesen, seinen Schmerz zu verbergen. Das hatte er schon als Kind gelernt und es in dieser Disziplin zum Meister gebracht. Niemand konnte Schmerzen so gut überspielen wie er. Auch der schlimmste Albtraum wurde mit einer witzigen Bemerkung und einem Lächeln abgeschwächt. Durch seine Fähigkeit, allem etwas Positives abzugewinnen, hatte er viele Freunde gewonnen. Den Leuten gefiel es, wenn man sie zum Lachen brachte. Doch er ließ niemanden an sich heran. Er wusste ja nur zu gut, wie weh es tat, jemanden zu verlieren, der einem nahestand.
„Sie hätte es nicht überlebt, in Neuseeland zu bleiben“, erklärte er abschließend und wechselte schnell das Thema. Lachend erzählte er Ellie eine Anekdote über Andreas, als er noch Eigentümer der Lodge gewesen war.
Als das große Haus wenig später vor ihnen sichtbar wurde, dirigierte Ruben sie direkt zum Haupteingang. Jemand würde später die Reinigung des Quads übernehmen. Zunächst mussten Ellie und er eine heiße Dusche nehmen und sich trockene Sachen anziehen.
Ellie stöhnte entsetzt, als sie an sich hinabblickte. „Oh je, ich hätte noch eine andere Jeans einpacken sollen.“
Amüsiert ließ er den Blick über seine Fahrerin gleiten, die aussah, als hätte sie sich im Schlamm gewälzt. Kleine Löckchen hatten sich aus dem Pferdeschwanz gestohlen, das Gesicht war feucht vom Regen, ihre Augen leuchteten. „Du kannst dir eine von mir leihen.“
„Sehr witzig! Deine Jeans wird mir ja wohl kaum passen.“
„Vielleicht doch. So, nun komm, bevor wir uns hier draußen noch erkälten. Ich friere“, schwindelte er.
Am frühen Morgen hatte er in weiser Voraussicht den Whirlpool abgedeckt und machte sich jetzt auf den Weg dorthin.
Ellie folgte ihm, blieb aber stehen, als sie merkte, wohin er sie führte. „Ich habe doch keinen Badeanzug mit“, klagte sie und betrachtete sehnsüchtig den einladenden Pool.
Den Spaß, mit ihr im warmen Wasser zu toben, wollte er sich nicht entgehen lassen. „Ich leihe dir ein Hemd.“ Doch zuerst musste sie sich aus den nassen Jeans schälen, die ihren runden Po und die langen Beine wie eine zweite Haut umschlossen. Am liebsten hätte er ihr beim Ausziehen geholfen.
Stattdessen holte er ein T-Shirt aus dem Badehaus, warf es ihr zu und verschwand schnell wieder, bevor er sich wirklich wie ein Neandertaler gebärdete und ihr die Sachen vom Körper riss.
Während Ellie sich im Badehaus umzog, entledigte er sich seiner klammen Kleidung und stellte sich unter die eiskalte Dusche, um etwaige Schlammspuren zu beseitigen. Dann ließ er sich schnell in den beheizten Pool gleiten.
„Du konntest wohl nicht widerstehen“, neckte sie. Auch sie hatte geduscht und sich das saubere T-Shirt angezogen, das an ihrem nassen Körper klebte.
Ruben drehte die Düsen auf, um das Wasser zum Sprudeln zu bringen und zu verbergen, wie ihr sexy Anblick auf ihn wirkte.
„Wieso?“ Meinte sie, er konnte nicht widerstehen, die ganze Zeit an Sex mit ihr zu denken? Er wünschte, er bekäme sie aus dem Kopf oder würde wenigstens an eine andere Frau denken. Noch nie zuvor war er so auf eine bestimmte Frau fixiert gewesen. Es war aber auch zu erregend gewesen, mitten in der Nacht mit einer bildhübschen, leidenschaftlichen Frau rittlings auf den Schenkeln aufzuwachen. Seine kühnsten Fantasien waren wahr geworden.
Natürlich konnte er seitdem an nichts anderes mehr denken. Natürlich musste er sie wieder in sein Bett locken. Und wenn es nur
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