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Das ferne Leuchten - das Marsprojekt ; 1

Das ferne Leuchten - das Marsprojekt ; 1

Titel: Das ferne Leuchten - das Marsprojekt ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Raumstation für eine sehr exklusive Lebensweise halten. Denken Sie nur an Whitehead.« Der legendäre Multimilliardär Yules Whitehead hatte vor über einem Jahrzehnt einen Sektor der Raumstation MIR 3 gekauft, lebte seither dort und lenkte die Geschicke seiner über die ganze Welt verstreuten Firmen vom Weltraum aus. Man erzählte sich Wunderdinge über seine prachtvoll ausgestatteten Gemächer, von denen einige in der Zone völliger Schwerelosigkeit lagen. Jeder kannte das Foto von Whiteheads kugel förmigem Schwimmbad und das von seinem Wohnzimmer mit dem Boden aus nicht spiegelndem Glas, durch den man die Erde und die Sterne sah.
    »Das lässt sich wohl kaum miteinander vergleichen«, knurrte Dr. DeJones.
    Christine Faggan fragte: »Was hätte Elinn denn für eine Perspektive? Ich meine, es läuft doch darauf hinaus, dass sie ihr ganzes Leben lang dort bleiben müsste, oder?«
    »Zumindest bis man ihren Defekt heilen kann«, sagte Pigrato.
    »Und wann soll das sein?«, fragte Dr. DeJones.
    »Das weiß ich nicht. Aber ich weiß, dass man heutzutage die seltsamsten Krankheiten heilen kann. Viele ganz gewöhnliche immer noch nicht, zugegeben, aber immerhin hat noch nie jemand so einen Lungendefekt gehabt. Das muss erst einmal erforscht werden, und ich bin sicher, dass sich Professor Hung dafür gewinnen lassen wird. Und dann, wer weiß? Nanoimplantate, Molekularchirurgie, Genanpassung – irgendetwas wird vielleicht gefunden, das ihr hilft.«
    »Vielleicht«, wiederholte Dr. DeJones. »Irgendetwas. Das klingt alles nicht besonders überzeugend.«
    Pigrato kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. »Vor knapp zwei Wochen wäre sie beinahe da draußen im Jefferson-Graben erstickt. Wenn Sie mich fragen, dann hat sie auf McAuliffe Station die größeren Chancen, alt zu werden.«
    »Aber Elinn geht so gerne hinaus«, meinte ihre Mutter. »Sie ist die Weite hier gewöhnt.«
    »Rund um die Raumstation ist nichts als Weltraum. Unendliche Weiten, wie man so sagt.« Der Statthalter lehnte sich zurück. »Im Übrigen können auch wir uns nicht immer alles so aussuchen, wie wir es gerne hätten. Das ist jedenfalls der Plan, den wir haben. Ein Angebot, wenn Sie so wollen. Wobei ich anmerken möchte, dass Sie keinen großen Entscheidungsspielraum haben. Sie können das Angebot annehmen, oder Sie können es ablehnen. Aber wir werden die Marssiedlung schließen, so oder so. Die Regierung wird nicht Milliarden Internationaler Verrechnungseinheiten jedes Jahr ausgeben, nur weil ein dreizehnjähriges Mädchen die Weite der Marswüste gewöhnt ist.«
    Christine Faggan seufzte, nickte und wollte etwas sagen, als Dr. DeJones ihr ins Wort fiel: »Ich glaube, Mrs Faggan muss darüber erst einmal in Ruhe nachdenken.«
    Pigrato furchte die Stirn. »Gut«, sagte er grimmig. »Tun Sie das.«
    »Und was soll ich dann da machen?«, rief Elinn. In ihrem Gesichtsausdruck mischten sich Wut und Entsetzen.
    »Auf der Raumstation kann sie dann doch nirgends hingehen«, meinte Carl. »Wenn sie in den Ring hinabgeht, herrscht dort ja auch wieder Erdschwerkraft. Sie wäre praktisch in diesem kleinen Stück Radspeiche gefangen.«
    Sie saßen beim Abendessen, Familie Faggan in ihrer großzügigen Marswohnung, aus weißen Ziegeln gemauert, fünfzehn Meter unter der Oberfläche, hell beleuchtet, warm und gemütlich. Nirgends im Sonnensystem würden sie jemals wieder so schön wohnen. Schon gar nicht auf der Erde, wo in manchen der Riesenstädte Menschen in Wohnungen lebten, die kaum größer waren als ein Bett und so niedrig, dass man darin nur sitzen konnte.
    »Es wäre zumindest eine Chance«, meinte ihre Mutter schwach. Sie hob die Hände und ließ sie in einer hilflosen Geste in ihren Schoß fallen. »Ich weiß auch nicht, was ich machen soll. Sie werden die Siedlung schließen, versteht ihr? Wir können daran nichts ändern.«
    Elinn rutschte in ihrem Stuhl ein Stück tiefer, schlug die Augen nieder und meinte halblaut: »Ich gehe nicht zur Erde. Auch nicht auf eine blöde Raumstation. Ich bleibe hier.«
    Carl, der seitlich von ihr saß, bemerkte, dass sie wieder eines ihrer Artefakte im Schoß umklammert hielt. Als könnte es ihr Schutz bieten. »Du kannst nicht hier bleiben«, sagte er. »Wie stellst du dir das vor?«
    »Ich stell mir das prima vor«, erwiderte seine Schwester schnippisch und schüttelte trotzig die rostrote Lockenmähne.
    Etwas im Klang ihrer Stimme ließ eine heiße, angstvolle Woge in Carl aufsteigen. Sie klang nicht

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