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Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition)

Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition)

Titel: Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ole Kristiansen
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eingerichtet.« Mehr hatte er zu diesem Thema nicht zu sagen gehabt. Stattdessen hatte er darauf gedrängt, denbislang eher schweigsamen Glatzkopf aus Frieders Kollegenkreis auszuquetschen. Und jetzt standen sie hier, vor diesem hässlichen Betonklotz, der eine Reihe unschöner Rückschlüsse auf den Charakter seines Bewohners zuließ. »Dass der uns gegenüber irgendetwas auspackt, können wir uns abschminken.«
    »Wart’s ab!«, gab sich Bernd hoffnungsfroh. Er öffnete die Fahrertür und schwang ein Bein aus dem Wagen, ehe er sich über die Mittelkonsole zu Katja hinüberbeugte, um mit dem Finger auf Burmesters Haus zu zeigen. »Ich weiß, wie solche Leute ticken. Wenn ich die Lage richtig einschätze, ist er einer von der Sorte, die sich in Gruppen prinzipiell lieber unterordnen. Ein typischer Mitläufer. Und natürlich kriegt er das Maul nicht auf, wenn die Leitwölfe seines Rudels in der Nähe sind. Deshalb muss man ja auch zusehen, dass man Leute wie ihn allein erwischt. Dann zeigen sie sich gesprächiger.«
    »Dein Wort in Gottes Gehörgang.«
    Sie stiegen aus.
    Bernds Optimismus erfuhr schon bald einen gehörigen Dämpfer. Obwohl Katja, an der Eingangstür angekommen, dreimal unverschämt lange die Klingel betätigte, tat sich nichts. Sie wies mit der flachen Hand auf die bauchige Linse einer hinter Glas in die Wand eingelassenen Sicherheitskamera. »Er sieht genau, dass wir es sind. Und er will offenbar nicht mit uns reden.«
    »Vielleicht ist er nicht zu Hause«, gab Bernd zu bedenken.
    »Ja, netter Versuch«, entgegnete Katja. »Was kommt als Nächstes? Er macht nicht auf, weil wir ihm zu ungepflegt aussehen? Ich mit meiner Kapuzenjacke und du mit deinem Gestrüpp im Gesicht. Vielleicht bist du ihm zu unrasiert. Sieh es doch ein. Er macht die Klappe nicht auf.«
    »Ist es so schlimm?« Bernd strich sich über die grauen Borsten auf seinen Wangen. »Ich habe gedacht, das macht verwegen.«
    Katja klingelte ein viertes Mal. Plötzlich fühlte sie sich klein und ohnmächtig. Was machte sie hier? Was sollte das alles? Sie führte einen Kampf gegen Windmühlenflügel. Was bildete sie sich nur ein? Sie hatte keine Chance, den Mörder ihres Onkels zu finden. Nicht, wenn sich restlos alle, die ihr hätten helfen können, hinter einer Mauer des Schweigens verschanzten. Es war genau wie damals bei ihrem Vater. Niemand redete mit ihr. Sie war allein mit ihrem Schmerz und ihrer Trauer, und sie würde für immer allein damit bleiben.
    »Woher haben Sie meine Adresse?« Kalt und schnarrend wie die Ansage eines Roboters knisterten die Worte aus der Gegensprechanlage.
    »Herr Burmester?«
    »Woher haben Sie meine Adresse?«
    »Von der Telefonzentrale im Kraftwerk«, sagte Katja. »Sie standen leider nicht im Telefonbuch. Da dachte ich mir, ich frage bei Ihren Kollegen nach.« Dass sie die freundliche Dame aus dem AKW ein bisschen angeflunkert hatte, ließ sie geflissentlich aus: Katja hatte behauptet, sie hätte mit Burmester für heute einen Interviewtermin vereinbart, aber leider seine Adresse verschludert. Als sie dem noch hinzugefügt hatte, dass sie die Nichte des Mitarbeiters war, der Dienstagnacht in seinem Haus verbrannt war, hatte sie Burmesters Anschrift sicher im Sack. »Ich würde Ihnen nur gern ein paar Fragen stellen.«
    »Das geht nicht. Ich bin beschäftigt.«
    »Herr Burmester, bitte.« Die zwei Crêpes mit Banane und Schokosoße, die Katja im »Postillion« noch schnell verdrückt hatte, lagen ihr nun wie Steine im Magen. »Es dauert auch nicht lange. Sie wollten mir gestern Abend etwas über den Unfall von Peter Frigge sagen. Das können Sie mir doch jetzt rasch erzählen. Dann belästige ich Sie auch nicht weiter.«
    »Das war kein Unfall.«
    Neben Katja holte Bernd scharf Luft, als Burmester ihre Vermutung bestätigte. Katja lief ein Schauder über den Rücken. Sie stellte sich dicht vor die Kamera und schaute direkt hinein. »Was war es dann, wenn es kein Unfall war? War es Mord? Wer hat ihn umgebracht? Derselbe, der meinen Onkel getötet hat? War es jemand, der auch auf dieser Feier war, auf der Peter Frigge gewesen ist? Wenn Sie irgendetwas wissen, dann sagen Sie es mir bitte.«
    Bernds Hand lag mit einem Mal auf ihrer Schulter. »Katja«, sagte er mit warnendem Unterton.
    »Sie brauchen sich mir gegenüber nicht dumm zu stellen«, zischte Burmester. »Sie können doch bis drei zählen, oder? Erst Peter, dann Frieder und jetzt Erich. Deshalb sind Sie doch hier, nicht wahr? Diese Geschichte mit dem

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