Das Frauengesundheitsbuch
an Jod, Selen, Magnesium, Folsäure und anderen B-Vitaminen, Vitamin C und D. Besonders Menschen, die in Heimen oder Krankenhäusern leben oder arbeiten und auf Kantinenkost angewiesen sind, sind immer unterversorgt, so dass eine regelmäßige Nahrungsergänzung nachweislich die Lebensqualität verbessert und Krankheiten reduziert. Lassen Sie gegebenenfalls Ihre Versorgungslage durch eine Blutuntersuchung überprüfen (→ S. 86 Orthomolekulare Therapie).
Bio
Studien aus England, den USA und Deutschland belegen: Bio-Lebensmittel sind gesünder. Sie haben höhere Gehalte an Vitaminen, Mineralien und anderen Pflanzenstoffen. Dafür sind sie weniger oder gar nicht mit Schadstoffen belastet. Die Nährstoffdichte ist höher, weshalb weniger Kalorien nötig sind, um den täglichen Bedarf zu decken. Außerdem wichtig: Die biologische Lebensmittelproduktion schont Umwelt und Klima und führt zu einer erhöhten Produktivität der Böden. Nicht zuletzt profitieren Nutztiere in diesem Zusammenhang, weil sie artgerecht leben dürfen. Entscheiden Sie sich also bewusst für Bio und achten Sie auf entsprechende geprüfte Siegel. Bevorzugen Sie saisonale Produkte aus Ihrer Umgebung, dann entfallen Treibstoffkosten und aufwändige Behandlungen zur Haltbarmachung.
Gut zu wissen
Vorsicht vor Gentechnik!
Im Zusammenhang mit Nahrungsmitteln wird immer wieder von Gentechnik gesprochen. Darunter versteht man gezielte Veränderungen am Erbgut von Pflanzen, um sie beispielsweise resistent gegen Fraßfeinde zu machen oder einfach nur den Ertrag zu erhöhen. Da man noch nicht abschätzen kann, wie die veränderten Eiweiße bei Verzehr langfristig auf die Gesundheit des Menschen wirken, sollten Sie nur gentechnisch unveränderte Produkte zu sich nehmen.
Darmgesundheit
Dank der vielen Zotten, die in den Hohlraum unseres Darms hineinragen, hat er eine Oberfläche von 500 qm, eine Fläche, auf der spielend ein Zweifamilienhaus Platz hätte. Dagegen sind die 2 qm Haut und die 50 qm Lungenfläche wenig! Hier im Darm wird täglich entschieden, was für uns gut ist und aufgenommen werden soll und was unverdaulich ist. Im Dünndarm werden durch Enzyme die Nahrungsmittel, die im Magen angesäuert und vorverdaut werden, aufgespalten: Amylasen spalten die Zuckerketten, Proteasen die Eiweiße und Lipasen die Fette. Diese kleinen Bruchstücke werden dann von Transportproteinen durch die Darmwand in das Blut gebracht.
Hier gibt es übrigens auch die Lactase, die den Milchzucker spalten kann. Im Dickdarm wird der Rest vom Speisebrei eingedickt, indem etwa 90 % des Wassers wieder aufgesaugt und in das Blut zurückgeholt wird. Die Gesundheit hängt maßgeblich von einer intakten Darmschleimhaut mit ausgewogener Darmflora ab, also von den richtigen Mikroorganismen im richtigen Verhältnis. Man nimmt heute an, dass über 1000 verschiedene Arten von Mikroorganismen in den verschiedenen Darmabschnitten in uns wohnen. Gleich nach der Geburt siedeln sich die ersten Bakterien im Säuglingsdarm an. Wichtig sind die Bifidobakterien aus der Muttermilch, die verhindern, dass sich krank machende Bakterien ausbreiten. Die Darmbakterien nutzen Nahrungsbestandteile zur Energiegewinnung und versorgen uns mit Abbauprodukten, die wir verwerten können, beispielsweise kurzkettige Fettsäuren. Und Sie haben eine wichtige Funktion im Hinblick auf die Stimulierung des Immunsystems. Falsche Ernährung, Stress, Medikamente und Bewegungsmangel stören Flora und Schleimhaut und damit die Funktion des Darms. Auch Alkohol, Zigaretten und zu viel Kaffee sind die natürlichen Feinde des Verdauungsorgans. Ein Gramm Kot enthält 1 Billion Bakterien, die, wenn sie an die falschen Schleimhäute gelangen, wieder krank machen können. Nicht umsonst bringen wir unseren Kindern das Händewaschen nach dem Toilettengang bei.
Bis in die kleinen Zotten hinein gehen Blutgefäße und Nerven. 80 % unseres Immunsystems wird dort trainiert. Und das „Bauchgehirn“ funktioniert ähnlich wie das im Kopf. Ohne dass wir es merken, senden 100 Millionen Nervenzellen (Neuronen), die größte Ansammlung von grauen Zellen außerhalb des Kopfes, ständig Informationen zum Kopfhirn. Mindestens 40 verschiedene Nervenbotenstoffe hat man gefunden, unter anderem werden 95 % unseres Glückshormons Serotonin im Darm gebildet. Deshalb dürfen Sie auch ruhig auf Ihren Bauch hören! Und deshalb müssen Sie Ihren Darm pfleglich behandeln.
Darmpflege
Am besten Sie gehen so gut mit Ihrer Verdauung um, dass der Darm
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