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Das ganze gleich nochmal

Das ganze gleich nochmal

Titel: Das ganze gleich nochmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Conrad
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sah Gabe nach. Bevor er jedoch entscheiden konnte, ob er den Heimleiter wegen dieses seltsamen Vorfalls ansprechen sollte, öffnete sich die Fliegengittertür. Doc Luisa kam herein.
    “Hallo. Ist das Abendessen schon zu Ende?”
    “Doc, was machen Sie denn um diese Uhrzeit bei uns?”, fragte Houston. “Ist ein Kind krank geworden?”
    Luisa reckte sich und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. “Ich wollte nur meinem liebsten ehemaligen Patienten eine gute Nacht wünschen und mit Gabe reden.”
    “Dann beeilen Sie sich. Gabe wollte noch mit Carley sprechen und danach schlafen gehen.” Houston nahm seinen Hut von der Theke und setzte ihn auf. Jetzt brauchte er dringend frische Luft. “Gute Nacht, Doc.”
    Luisa war schon zu Gabes Büro unterwegs, winkte ihm noch einmal zu und verließ die Küche.
    Als Houston hinter sich die Fliegengittertür schloss, fand er, dass sich heute Abend alle Leute sonderbar verhielten. Doch dann tat er es mit einem Schulterzucken ab. Schließlich hatte er schon genug am Hals, ohne sich auch noch um das Benehmen der anderen zu kümmern.
    Er trat in die feuchte Nacht hinaus, blickte zum sternenübersäten Himmel hinauf und fragte sich zum unzähligsten Mal, ob sich irgendwo jemand Sorgen um ihn machte. Gab es jemanden, dem er etwas bedeutete und der ihn vermisste?

4. KAPITEL
    Carley lehnte sich auf dem harten Stuhl in Gabes Büro zurück. Wie fühlte sich wohl ein Jugendlicher, der wegen schlechten Betragens zum Heimleiter zitiert worden war? Vermutlich genau wie sie – sehr unbehaglich.
    Gabe bot Luisa einen der anderen Stühle an, schloss die Tür und setzte sich in seinen Ledersessel hinter dem alten Metallschreibtisch. Er und Luisa saßen steif da und richteten die Blicke auf Carley.
    Seufzend bereitete Carley sich auf die Fragen vor, die unvermeidlich kommen mussten. Sie wollte ebenfalls einige Fragen stellen, bevor dieses Verhör zu Ende war.
    “Carley”, begann Gabe, “was wir jetzt besprechen, bleibt unter uns. Wenn wir Sie aber weiterhin bei uns behalten, müssen Sie absolut ehrlich zu uns sein.”
    “Kommen wir zur Sache”, warf Luisa ein und kam sofort auf den Punkt. “Ist dieses Kind wirklich Ihre Tochter?”, fragte sie und sah Carley hart an.
    “Ja.”
    “Und sie ist auch Houstons Tochter?”
    “Ja.”
    “Woher wussten Sie, wo Sie ihn finden?”
    “Ein Freund eines Freundes hat ihn hier gesehen und mich verständigt. Ein anderer Freund hat mir die Stelle verschafft.”
    “Hm.” Luisa entspannte sich etwas. “Ich habe ja darauf gewartet, dass ihn jemand sucht und irgendwann auch findet, aber ich hätte nie damit gerechnet, dass es die Mutter seines Kindes sein würde.”
    “Sind Sie wirklich Kinderpsychologin?”, fragte Gabe.
    “Ja selbstverständlich, und ich werde auch die Arbeit, die Sie mir zugedacht haben, voll und ganz erledigen.”
    “Sie wissen, dass er unter Amnesie leidet?”, fragte Luisa. Als Carley nickte, fuhr sie fort: “Wieso haben Sie ihm nicht gesagt, wer Sie sind und wer dieses Kind ist?”
    “Er verschwand schon vor Camis Geburt. Außerdem habe ich einen anerkannten Neuropsychologen konsultiert. Er hat mir geraten, Houston behutsam an seine Erinnerungen heranzuführen. Es könnte gefährlich sein, wenn man ihn bedrängt.”
    “Dann wollen Sie also in seiner Nähe bleiben, bis er von selbst das Gedächtnis wiederfindet? Was ist aber, wenn er sich nie mehr an Sie erinnert?”
    Trotz allem musste Carley lächeln. Zum zweiten Mal stellte ihr jemand diese Frage, und die Antwort blieb unverändert.
    “Ich liebe ihn, Luisa. Nachdem ich ihn gefunden habe, werde ich ihn nicht mehr freiwillig verlassen. Irgendwann wird er sich an unsere gemeinsame Zeit erinnern, und selbst wenn nicht, können wir neu beginnen und uns etwas aufbauen.”
    Gabe entspannte sich sichtlich. Carley hatte wohl alle Fragen zu seiner Zufriedenheit beantwortet.
    Luisa ließ sich dagegen nicht so leicht überzeugen. “Gibt es noch andere, die Houston vermissen? Leute, die ihn besuchen möchten? Verwandte? Arbeitgeber?”
    “Er hat keine Angehörigen. Sein Arbeitgeber weiß, wo er ist, und er ist bereit abzuwarten, ob Houston das Gedächtnis wiederfindet.”
    Luisa winkte ungeduldig ab. “Verdammt, Mädchen, Sie wissen genau, wonach ich frage! War der Mann, den wir als Houston Smith kennen, früher ein Verbrecher? Wird er von der Polizei gesucht?”
    Wieder musste Carley lächeln. Sie war bereits lange genug Agentin, um zu erkennen, ob jemand unschuldig war. Wenn

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