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Das geheime Leben der CeeCee Wilkes

Das geheime Leben der CeeCee Wilkes

Titel: Das geheime Leben der CeeCee Wilkes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Chamberlain
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das?”
    Eves Augen füllten sich erneut mit Tränen. “Das wäre gut.”
    Marian stand auf. “Und jetzt”, rief sie und lief zum Telefon, “mache ich dir einen Termin beim Friseur.”

21. KAPITEL
    D rei Tage nach Weihnachten fuhr Eve durch Schneegestöber hindurch zu ihrer ersten Schicht im University Diner. Sie musste ein paar Mal um den Block fahren, bis sie einen Parkplatz fand, und kam fünf Minuten zu spät. Atemlos riss sie die Tür auf, die von einem Windstoß erfasst wurde und gegen die Wand knallte. Alle Gäste blickten auf, und eine große, junge Bedienung, die gerade Kaffee ausschenkte, starrte sie an.
    “Verdammt, nun mach die Tür schon zu.”
    Eve errötete wegen der ungewollten Aufmerksamkeit, die sie erregt hatte. Die Gäste, überwiegend Studenten, wandten sich wieder ihren Gesprächen zu. Die Bedienung stellte die Kaffeekanne ab. “Bist du Eve? Bitte sag, dass du Eve bist.” Sie hatte sehr kurzes blondes Haar, riesige braune Augen und trug eine weiße Schürze über Jeans und Pulli.
    “Das bin ich.”
    “Hurra und Halleluja!” Die Frau packte Eve am Arm und zog sie durch den Raum in eine ruhige Ecke. “Wir sind heute unterbesetzt. Normalerweise sind wir abends zu fünft, aber eine von uns ist erkältet und die andere im Urlaub. Zwar ist längst nicht so viel los wie sonst, aber ich schwör’s dir, ich würde am liebsten alles hinschmeißen. Ich heiße übrigens Lorraine. Ich soll dich sozusagen beaufsichtigen, aber keine Panik, solange du schuftest wie ein Pferd, ist mir egal, was du sonst so machst.”
    Eve lächelte. “Genau das habe ich vor.” Sie mochte Lorraine auf Anhieb.
    “Hast du Erfahrung?” Lorraine zog eine Schürze hinter der Theke hervor, die sich Eve umband.
    “Mhm. In Chapel …”
Verdammt!
“In Charleston habe ich lange Zeit als Bedienung gearbeitet.”
    “In der Nähe von einem College?”
    “Direkt daneben.” Sie fragte sich, ob es in Charleston überhaupt irgendein College gab.
    “Spitze. Dann weißt du, dass es der undankbarste Job der Welt ist, Studenten zu bedienen.”
    Eve lachte. “Weiß ich.” Sie ließ ihren Blick durch das Restaurant schweifen, als erwartete sie, Tim an einem der Tische zu entdecken.
    Lorraine folgte ihrem Blick. “Winterpause sozusagen, normalerweise ist hier viel mehr los.”
    “Wie nah sind wir am Campus?”
    “Sehr nah. Okay, wir beide kümmern uns heute Abend um die Theke. Also los.”
    Es war gut, zu arbeiten. Als sie erst einmal begriffen hatte, was “Grillswith” war, nämlich ein warmer Doughnut mit Eiscreme, war alles andere ein Kinderspiel. Die Studenten waren freundlich und sofort überkam sie wieder das altbekannte Gefühl: Sie wollte zu ihnen gehören.
    Von den Momenten abgesehen, in denen sie sich vorstellte, dass Tim sie holen würde, war sie nun froh, sich das Haar abgeschnitten zu haben. Marians Friseur hatte ihr einen weichen, kinnlangen Bob mit langen Ponyfransen verpasst, der sie mindestens ein Jahr älter aussehen ließ.
    Das einzige Problem an diesem Abend war, dass sie nicht bei Cory sein konnte. Nach zwei Stunden rief sie vom Telefon in der Küche aus Marian an.
    “Hier ist alles wunderbar”, verkündete Marian. “Und jetzt zurück an die Arbeit.”
    Lorraine plauderte ununterbrochen, während sie Teller auf die Theke stellten und Eiscreme auf die warmen Doughnuts löffelten. Sie studierte im dritten Semester Journalismus und arbeitete bereits seit zwei Jahren in diesem Diner. Eve gefiel ihre unkomplizierte, direkte Art.
    “Steffi erzählte, du hättest ein Kind”, sagte Lorraine.
    “Mhm. Cory.”
    Lorraine leckte sich Kirschfüllung vom Finger. “Meine Freundin hat auch eine Tochter. Sie ist jetzt vier. Ich wohne mit ihnen zusammen.”
    “Wie alt war sie, als das Kind kam?”
    “Neunzehn. Und du bist …?”
    “Siebzehn.”
    “Autsch. Und Marian kümmert sich um deine Tochter, während du arbeitest?”
    “Ja. Kennst du Marian?”
    “Jeder kennt Marian. Sie hat schon ein oder zwei Mal meinen Hintern gerettet.”
    Eve hätte gerne gewusst, auf welche Weise, wollte aber nicht zu neugierig wirken.
    “Um genau zu sein”, fuhr Lorraine fort, “ist Shan, die Tochter meiner Freundin, eines ihrer Pflegekinder.”
    “Oh!” Eve hielt mitten in der Bewegung inne und dachte an das gut erzogene vierjährige Mädchen, das jeden Tag zu Marian kam. “Sie ist hinreißend.”
    “Ja, allerdings.” Lorraine lächelte. “Und gibt es deinen Freund noch?”
    Sie musste sich endlich Antworten auf

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