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Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Titel: Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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Mannes klang besorgt. »Seid Ihr krank?«
    Sie achtete nicht auf ihn. In ihrem Kopf brannte ein Feuerwerk von Ideen. Auch wenn sie nicht wirklich fliegen konnte, müsste sie so schnell wie möglich vom Berg herunter und in die Höhlen eilen, wo das Volk von Hernystir sich in seiner Verbannung mühsam durchschlug. Es war Zeit aufzubrechen.
    »Ich habe mich nie besser gefühlt«, erklärte sie. »Führt mich zu meinem Volk.«
    Während ihre Begleiter ihr halfen, den Gipfel zu überqueren, knurrte Maegwins Magen. Sie stellte fest, dass ihr Hunger jetzt rasch wiederkehrte. Drei Tage hatte sie geschlafen, geträumt und vom Gipfel in die verschneite Ferne geblickt. Gegessen hatte sie in dieser Zeit nichts. Randvoll von himmlischen Worten, fühlte sie sich gleichzeitig hohl wie ein leeres Fass. Wie sollte sie je wieder satt werden? Sie lachte schallend und blieb stehen, um sich den Schnee in Wolken weißen Puders von den Kleidern zu klopfen. Es war bitterkalt, aber ihr war warm. Sie war weit fort von zu Hause, aber sie fühlte sich in ihren Gedanken geborgen. Gern hätte sie dieses Triumphgefühl mit Eolair geteilt, aber sogar der Gedanke an ihn machte sie nicht so traurig wie sonst. Er erfüllte seine Aufgabe, und wenn ihr die Götter eingegeben hatten, ihn fortzuschicken, dann mussten sie einen Grund dafür gehabt haben. Wie konnte sie daran zweifeln, wenn doch alles andere, das man ihr versprochen hatte, eingetroffen war, alles bis auf das letzte und größte Geschenk, von dem sie nun wusste, dass es auch nicht mehr lange auf sich warten lassen würde?
    »Ich habe mit den Göttern gesprochen«, sagte sie zu den drei Männern. »Sie stehen uns in diesen furchtbaren Zeiten bei. Sie werden zu uns kommen.«
    Der Mann neben ihr warf seinen Kameraden einen schnellen Blick zu und bemühte sich dann nach Kräften zu lächeln, als er antwortete: »Preis sei allen ihren Namen.«
    So hastig sammelte Maegwin ihre mageren Habseligkeiten ein, dass sie Mirchas Vogel den hölzernen Flügel abbrach. Sie schickte einen der Männer nach dem Stein der Unterirdischen, der ihr am Rand des Abgrunds in den Schnee gefallen war. Noch ehe die Sonne eine Handbreit über dem Horizont stand, stiegen sie bereits den verschneiten Hang des Grianspog hinunter.
    Sie war hungrig und sehr müde und fing an, auch die Kälte zu spüren. Selbst mit Unterstützung war der Abstieg noch mühsamer als der Aufstieg. Trotzdem fühlte Maegwin die Freude in ihrem Inneren wie den sanften Pulsschlag eines Kindes, das darauf wartet, geboren zu werden. Endlich konnte sie ihrem Volk verkünden, dass Hilfe nahte. Gab es nach diesem traurigen Zwölfmonat eine willkommenere Nachricht?
    Plötzlich jedoch fragte sie sich, was darüber hinaus noch getan werden konnte. Wie sollte sich das Volk der Hernystiri auf die Rückkehr der Götter vorbereiten?
    Während die vier vorsichtig bergab kletterten und das Morgenlicht über die Wände des Grianspog dahinglitt, kam sie zu dem Ergebnis, dass sie zuerst noch einmal mit Diawen sprechen musste. Die Seherin hatte hinsichtlich des Bradach Tor recht gehabt und sofort verstanden, wie wichtig Maegwins Träume gewesen waren. Diawen würde ihr helfen, eine Entscheidung über das zu treffen, was als Nächstes geschehen sollte.
    Der alte Craobhan empfing den Suchtrupp mit vielen zornigen Worten und mühsam verhehlter Sorge, aber seine Empörung glitt an Maegwin ab wie Regen an geöltem Leder. Sie lächelte und dankte ihm für die Männer, die er ausgeschickt hatte, um sie sicher vom Berg herunterzuführen, aber sie ließ sich an nichts hindern. Als er darauf drang, sie möge sich ausruhen und pflegen lassen, überhörte sie es. Endlich, als Craobhan und seine Männer sie nicht dazu bewegen konnten, mit ihnen zu gehen, und es auch nicht wagten, sie gewaltsamaus einer Höhle voller neugieriger Zuschauer fortzuschleppen, gaben sie es auf.
    Diawen stand vor ihrer Höhle, als hätte sie damit gerechnet, dass Maegwin zu ihr kommen würde. Die Seherin nahm den Arm der Prinzessin und geleitete sie in die verräucherte Kammer.
    »Ich sehe es an Eurem Gesicht.« Diawen spähte feierlich in Maegwins Augen. »Preis sei Mircha, Ihr hattet einen neuen Traum.«
    »Ich habe den Bradach Tor bestiegen, wie Ihr es vorgeschlagen habt.« Sie hätte ihre Erregung am liebsten laut herausgeschrien. »Und die Götter sprachen zu mir!«
    Sie berichtete alles, was sie erlebt hatte, und bemühte sich dabei, nichts zu übertreiben oder zu verherrlichen – die bloße

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