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Das Geheimnis der MacKenzies

Das Geheimnis der MacKenzies

Titel: Das Geheimnis der MacKenzies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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fühlen ... Cal war also der Einzige, der ihn kannte und im Falle eines Falles die Verbindung aufklären könnte. Und wenn der andere sich keine Sorgen machte, musste er wohl der Überzeugung sein, dass Cal nie Gelegenheit haben würde, etwas auszusagen. Dazu würde er nicht lange genug leben.
    Hektisch begann Caroline, mit der Wange über den Wagenboden zu schaben, um ihren Mund von dem Knebel zu befreien. Joe warf ihr einen weiteren warnenden Blick zu, aber sie ignorierte ihn. Ihre Bewegungen zogen die Aufmerksamkeit des Mannes auf dem Beifahrersitz an, und er drehte sich im Sitz zu ihr um.
    „Ah, Miss Evans, Sie sind also wieder bei uns“, meinte er jovial. „Ich hoffe, die Kopfschmerzen sind nicht zu schlimm.“
    Joe hatte die Augen wieder geschlossen und lag absolut reglos da. Caroline dagegen wand und rollte sich wild und gab ärgerliche Laute von sich.
    „Sparen Sie sich die Mühe“, sagte der Mann leicht gelangweilt. „Sie können sich nicht befreien, Sie werden die Fesseln nur noch fester ziehen.“
    Die Fesseln interessierten sie nicht. Nur zwei Dinge hatte sie im Sinn: den Knebel abstreifen und irgendwie an ihre Schlüssel gelangen. Es war nicht unmöglich, da ihre Hose weit und dünn war, aber auch keine leichte Aufgabe, da die Taschen tief waren. Unter unverständlichen Flüchen machte sie weiter.
    Immerhin war es ihr gelungen, den Knebel aus dem Mund herauszuschieben. Sie rutschte zu Joe herüber und drückte ihr Gesicht an seine Schulter, nutzte die Reibung zwischen den Stoffen seines Hemds und ihres Schals, um den Knebel herunterzurollen. Joe rührte sich nicht und hielt die Augen geschlossen. Caroline arbeitete unermüdlich, bis der Schal ihr lose um den Hals hing. Der Mann auf dem Beifahrersitz hatte ihr mit gerunzelter Stirn zugesehen. Jetzt drehte er sich  ganz um und wollte sich auf die Knie aufrichten.
    „Sie Mistkerl, Sie haben ihn umgebracht!“, krächzte sie und versuchte, so viel Wut wie möglich in ihre Worte zu legen, auch wenn ihre Zunge nicht arbeiten wollte.
    Der Transporter schwankte gefährlich, als Cal abrupt den Kopf wandte, um nach hinten zu schauen. Der andere Mann suchte hastig nach Halt. „Halte deine Augen gefälligst auf die Straße gerichtet!“, donnerte er.
    „Du hast gesagt, er sei nur bewusstlos!“
    „Er ist nicht tot, verflucht. Bei ihm habe ich nur fester zugeschlagen. Ich hatte keine Lust, Probleme mit diesem Riesenkerl zu kriegen, bevor wir vom Stützpunkt waren.“
    „Cal, er wird auch dich umbringen!“, schrie Caroline. „Warum sonst sollte er sich wohl keine Sorgen wegen einer Mordanklage machen? Weil er alles auf dich schieben wird!“
    Der Mann hechtete über den Sitz und versuchte, sie beim Hals zu packen, doch Caroline war schneller. Sie drehte den Kopf und schlug ihre Zähne in seinen Arm. Er heulte auf und versuchte, sich loszumachen, doch sie hielt verbissen fest und bemühte sich, so viel Schaden wie möglich anzurichten.
    Der Van fuhr Schlangenlinie über die ganze Straßenbreite. Mit dem rechten Arm versuchte Cal, während der Fahrt auf den Mann einzuschlagen. Beide Männer fluchten und schrien sich an. Der andere hatte genug, er versetzte Caroline einen Faustschlag auf die Schläfe, sie sackte schlaff zurück. Zwar verlor sie nicht das Bewusstsein, aber der Hieb hatte sie vorerst schachmatt gesetzt.
    Vorn im Wagen kämpften die beiden Männer miteinander. Der Transporter kippte so weit auf eine Seite, dass er jetzt nur noch auf zwei Rädern fuhr. Cal trat auf die Bremse, und der Wagen schlitterte von der Straße. Caroline konnte den Unterschied zwischen Asphalt und unbefestigtem Boden genau spüren. Dann kippte der Van nach rechts und kam zu stehen, wahrscheinlich waren sie in einen flachen Graben gefahren. Das Gerüttel hatte Caroline mit Wucht gegen Joe rollen lassen, aber er stieß nicht das kleinste Grunzen aus. Stattdessen vernahm sie ein kaum hörbares, aber deutliches Flüstern an ihrem Ohr: „In meinem rechten Stiefel steckt ein Messer.“
    Natürlich. Trugen nicht alle Colonels zu jeder Zeit Waffen bei sich? Sie war so unendlich wütend, dass sie ernsthaft überlegte, ob sie ihn auch beißen sollte. Er war bewaffnet, und sie kam nicht einmal an ihre Schlüssel heran!
    Sie biss ihn nicht, sondern warf sich gegen die Rückwand des Vans. Was ihr noch mehr blaue Flecke einbrachte. Cal und der Mann kämpften noch immer miteinander, und Caroline sah etwas Metallenes in der Hand des Mannes aufblinken. Instinktiv wusste sie, dass es

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