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Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition)

Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Stevens
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»Ich hatte mich doch schon längst entschuldigt! Mann, ich weiß ja selbst, dass ich das nicht hätte tun dürfen! Da war es kaum nötig, dass sie mir deshalb jetzt auch noch Vorwürfe macht!«
    Josh nickte bedächtig. »Verstehe, aber … meinst du nicht, dass deine Mutter sich vielleicht nur deshalb so aufgeregt hat, weil sie sich Sorgen um dich macht?«
    »War ja klar, dass du dich auf ihre Seite stellst«, motzte Kim. Sie machte Anstalten, aufzustehen, doch Josh hielt sie zurück.
    »Hey, warte«, sagte er. »Du hast ja recht, es ist nicht fair, wenn deine Mom dir plötzlich wieder eine Predigt wegen der Geschichte mit den Ohrringen hält. Aber kannst du sie nicht auch ein bisschen verstehen? Die ganze Situation hat sie wahrscheinlich überfordert. Bestimmt tut es ihr jetzt schon wieder leid.«
    »Meinst du?«
    Er lächelte. »Ganz bestimmt sogar. Also, was sagst du – soll ich dich nach Hause mitnehmen? Rock hat sicher kein Problem damit, dein Fliegengewicht auch noch zu tragen.«
    Kim zögerte kurz, dann nickte sie. »Meinst du … Könntest du könntest dann vielleicht noch kurz mit reinkommen?«
    »Angst, deiner Mutter allein gegenüberzutreten?«
    »Ein bisschen«, entgegnete sie kleinlaut. »Also, kommst du mit?«
    »Kein Problem«, sagte er, stand auf und reichte Kim die Hand. »Was ist, wollen wir los?«
    »Ich weiß, ich weiß. Emily hat gesagt, dass ich Kim Zeit geben soll, sich zu beruhigen, aber …« Nervös fuhr Shelly sich mit der Hand durchs Haar. »Sie ist jetzt schon seit Stunden fort, und so langsam fange ich doch an, mir Sorgen zu machen.« Unruhig lief sie vor der Bank im Schatten des großen Rata auf und ab, auf der Hal saß und konzentriert an einer Holzfigur schnitzte. »Verdammt, Hal, wie können Sie so ruhig bleiben? Machen Sie sich denn gar keine Gedanken?«
    Bedächtig legte Hal sein Schnitzmesser zur Seite. Er blickte auf – seine sturmgrauen Augen strahlten eine unglaubliche Ruhe aus. »Ich glaube, Kim ist sehr viel verantwortungsbewusster, als Sie denken.«
    »Wie bitte?« Shelly schnaubte leise. »Das kann ja wohl kaum Ihr Ernst sein. Haben Sie schon vergessen, was sie sich geleistet hat? In einem Kaufhaus Ohrringe zu klauen und sich dabei auch noch erwischen zu lassen zeugt in meinen Augen nicht gerade von großem Verantwortungsbewusstsein!«
    Hal lächelte. »Nein, vermutlich nicht«, lenkte er ein, doch sein Gesichtsausdruck ließ keinen Zweifel daran, dass er Shellys Reaktion für übertrieben hielt. »Also schön, ich trommle ein paar Leute für einen Suchtrupp zusammen und …« Er hielt inne und kniff die Augen zusammen. »Wenn man vom Teufel spricht«, sagte er dann. »Schauen Sie mal, wer da hinten kommt.«
    Shelly drehte sich um und blickte in die Richtung, in die Hal deutete. Zuerst erkannte sie nur einen verschwommenen Fleck, der schnell größer wurde und sich bald als Pferd samt Reiter entpuppte, der von zwei Hunden begleitet wurde.
    Nein, korrigierte Shelly sich dann. Es waren zwei Reiter. Vorne auf dem Rücken des stolzen braunen Hengstes saß Josh, die Zügel in der Hand. Und bei dem jungen Mädchenhinter ihm, dessen schwarzes Haar im Wind wehte, handelte es sich um niemand anderen als ihre Tochter.
    »Kim!« Sofort ließ Shelly alles stehen und liegen und lief den Neuankömmlingen entgegen. Die beiden Hunde – einer mit lohfarbenem und einer mit schwarz-weißem Fell – sprangen aufgeregt kläffend um sie herum, bis Josh sie mit einem grellen Pfiff zurückrief. Dann zügelte er sein Pferd und half Kim beim Absteigen. Nach kurzem Zögern rannte sie auf Shelly zu und fiel ihr in die Arme.
    »Mom, es tut mir leid«, schluchzte sie. »Ich wollte das nicht, ich …«
    »Schon gut, Liebes.« Shelly strich ihr übers Haar. Vor Rührung hatte sich in ihrer Kehle ein Kloß gebildet, der sich auch durch heftiges Schlucken nicht vertreiben ließ. »Ich bin diejenige, die sich entschuldigen muss. Ich hätte dich vorhin vor dem Polizeirevier nicht so anfahren dürfen. Es tut mir leid.«
    Josh, der inzwischen ebenfalls vom Pferd gestiegen war und es an den Zügeln hielt, blieb zurück und beobachtete die Versöhnungsszene aus der Entfernung. Als Kim sich einigermaßen beruhigt hatte, nahm Shelly ihre Tochter bei der Hand und ging auf ihn zu.
    »Danke, dass du sie mir wiedergebracht hast«, sagte sie. »Ich kann schon gar nicht mehr zählen, wie oft du den Kindern und mir geholfen hast.«
    Er schmunzelte. »Es scheint sich tatsächlich langsam zu einer schlechten

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