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Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition)

Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Stevens
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sollen!«
    »Halt mich da raus«, begehrte Will auf. »Ich …«
    »Klappe, Vollidiot!«
    »Ruhe!« Shelly sprang so abrupt von ihrem Stuhl auf, dass dieser nach hinten umkippte und mit einem lauten Knall auf dem Boden landete. »So, meine Herrschaften«, sagte sie, als Kim und Will sie erschrocken anschauten. »Ich schlage vor, dass ihr jetzt nach oben auf eure Zimmer geht. Kim, wenn du nichts dagegen hast, die Nacht inmitten von Staub und Spinnweben zu verbringen: Der Raum links am Ende des Korridors ist deiner.«
    Ohne ein weiteres Wort stand Kim auf und verließ die Küche. Kurz darauf konnte man die Sohlen ihrer lilafarbenen Doc Martens auf der Treppe hören. Dann knallte oben eine Tür.
    Will erhob sich ebenfalls. »Nacht, Mom«, sagte er. »Nacht, Emily.«
    Als er fort war, setzte Shelly sich wieder, stützte die Ellbogen auf die Tischplatte und barg das Gesicht in den Händen. Ohne dass sie etwas dagegen tun konnte, schossen ihr Tränen in die Augen.
    Sie wollte doch nicht weinen! Sie wollte stark sein! Stark für ihre Kinder und für sich selbst.
    Doch im Moment fühlte sie sich einfach nur wie ein kleines Häuflein Elend.
    »Lassen Sie es ruhig raus.« Emily war aufgestanden und legte Shelly jetzt tröstend eine Hand auf die bebende Schulter. »Ich kann mir vorstellen, dass das alles sehr schwer ist für Sie, Shelly. Aber vergessen Sie nicht: Für Ihre Kinder ist es auch nicht leicht.«
    »Ach, das weiß ich doch!«, stieß Shelly schluchzend hervor. »Und ich wünschte wirklich, ich wäre nicht gezwungen gewesen, diesen Schritt zu gehen. Aber ich hatte einfach keine andere Wahl!«
    »So ist es im Leben halt manchmal – man kann sich nicht immer aussuchen, wohin einen die Reise führt. Glauben Sie mir: Ihre Familie hätte sich damals auch nie träumen lassen, Neuseeland einmal verlassen zu müssen. Auch sie waren gezwungen, eine schwere Entscheidung treffen, die ihr ganzes Leben beeinflusst hat. Und, was denken Sie? War es, rückblickend betrachtet, falsch, nach Kalifornien zu gehen, um dort ein neues Leben anzufangen?«
    Shelly wischte sich mit dem Handrücken über die Augen. Dabei dachte sie über die Worte der älteren Frau nach und erwiderte schließlich: »Zwei Jahre nach seiner Ankunft in Los Angeles ist mein Großvater meiner Großmutter Rose zum ersten Mal begegnet. Wäre er nicht zusammen mit seinerFamilie in die Staaten ausgewandert, dann hätte er sie womöglich niemals kennengelernt. Mein Vater wäre nicht geboren worden und …« Als ihr die Tragweite dieses Gedankens klar wurde, stockte sie.
    »Es würde vermutlich weder Sie noch Kim und Will geben«, führte Emily den Satz für sie zu Ende. Sie lächelte. »Verstehen Sie mich nicht falsch, Shelly. Ich kenne Ihre Beweggründe nicht, daher will ich mir nicht anmaßen zu beurteilen, ob Ihre Entscheidung richtig oder falsch gewesen ist. Sie sollen nur eines begreifen: Wenn das Leben eine Tür für Sie zuschlägt, wird es irgendwo anders eine neue für Sie öffnen. Seien Sie mutig und gehen Sie hindurch. Wer weiß, vielleicht erkennen Sie schon bald, dass es das Beste ist, was Ihnen überhaupt passieren konnte.«
    Nun lächelte auch Shelly wieder. Sie blinzelte die letzten Tränen weg. »Danke«, sagte sie, und es kam aus tiefstem Herzen. »Vielen Dank, Emily.«
    »Das kann sie doch nicht einfach machen!« In einer hilflosen, frustrierten Geste stampfte Kimberly mit dem Fuß auf. »Sie behandelt mich ja wie ein kleines Kind! Aber sie wird schon sehen, was sie davon hat. Ich lasse mir das jedenfalls nicht gefallen! Ich hau von hier ab, sobald sich die erste Gelegenheit bietet, das sag ich dir!«
    »Du spinnst!« Will, der auf seinem Bett saß, blickte von seinem Buch über die Geschichte der Feuerwehr auf. »Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass Mom dich einfach so gehen lässt. Und selbst wenn … Wo willst du denn hin?«
    Lässig zuckte Kim mit den Schultern. Sie hockte mit angezogenen Knien seitlich auf dem Fensterbrett. »Ich könnte bei Dad wohnen«, sagte sie. »Jetzt, wo er im Knast sitzt, braucht er seine Wohnung doch eh nicht.«
    »Sei nicht blöd, Kim. Was glaubst du, wie lange er die Miete aus dem Gefängnis heraus zahlen kann?«
    »Na, dann werde ich eben bei einem meiner Freunde unterkriechen. Wer weiß, vielleicht lässt mich ja sogar Zack bei sich wohnen.«
    »Du meinst Zachary Loomis, mit dem du zu Hause in L. A. immer rumgehangen hast?« Will schüttelte den Kopf. »Hör auf, Kim, du glaubst doch nicht wirklich, der Typ weint

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