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Das Geheimnis der Perle

Das Geheimnis der Perle

Titel: Das Geheimnis der Perle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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Perlmuttvorkommen, das sie je gesehen hatten.
    Archer und Tom saßen an diesem Abend an Deck und dachten über ihre Zukunft nach. „Das Leben in Australien ist gar nicht so schlecht, was?“ Tom war an diesem Nachmittag selbst getaucht und seitdem besonders gut gelaunt. „Keiner schießt auf uns. Keiner sagt uns, was wir tun müssen. Wir sind zwar noch nicht reich, aber wir bringen genug Perlmutt nach Hause, um uns ein angenehmes Leben machen zu können.“
    „Angenehm?“ Archer schnaubte heftig. „Geht es nur darum?“
    „Für dich vielleicht nicht. Aber für mich.“
    Schon seit Monaten überlegte Archer, warum er sich überhaupt mit Tom zusammengetan hatte. Nicht nur, dass er sich mit der gesamten Crew angefreundet hatte, auch seine Vernarrtheit in die Chinesin war nicht verblasst. Dabei hatte Archer erwartet, dass der Freund einsehen würde, wie dumm eine solche Liaison war.
    Missbilligend schüttelte Archer den Kopf. „Es hat mal eine Zeit gegeben, da wolltest du mehr als eine elende Bretterbude in einem fremden Land und eine kleine asiatische Muschi, die dir dein Bett wärmt.“
    Tom schwieg eine ganze Weile. Als er sich schließlich an Archer wandte, glühten seine Augen vor Zorn. „Bis morgen habe ich deine Worte vergessen. Also sag nichts mehr, was es mir noch schwerer macht.“
    Doch Archers Zorn war ebenfalls aufgeflammt. „Du könntest alles haben, was ein Mann sich nur wünschen kann, aber du gibst es gedankenlos auf. Ich verstehe dich nicht!“
    „Ach nein? Hätte ich mein Leben in Kalifornien nicht aufgegeben, dann säße ich jetzt nicht hier mit dir auf diesem Boot.“Archer schwieg einen Moment. „Vielleicht solltest du dir einfach mal in Erinnerung rufen, wer deine wahren Freunde sind“, meinte er schließlich. „Und wer an deiner Seite ist, wenn es hart auf hart kommt.“
    „Daran habe ich nie gezweifelt, Archer.“
    Im Gegensatz zu Archer.
    Es schien, als hätte der Streit ihrer Glückssträhne ein Ende gesetzt. Nachdem sie weitergesegelt waren, fanden sie kaum noch Perlmutt. Und nach einem besonders schweren Sturm versammelte die Crew sich an Deck, um über die kommenden Wochen zu sprechen.
    „Ich glaube, wir sollten nicht mehr hierbleiben“, meinte Tom.
    „Ich habe vor einiger Zeit im Continental mit einem Skipper gesprochen“, sagte Archer. „Er meinte, der beste Platz für Perlmutt ist die Cygnet Bay im King Sound.“
    „Gute Austern mit Perlmutt, aber bringt Unglück“, sagte Juan.
    „Wo ist denn das Problem?“, wollte Tom wissen.
    „Der Boden schwankt durch starke Strömung hin und her.“
    „Dann scheint der Fanggrund nicht infrage zu kommen“, sagte Tom.
    Ungeduldig winkte Archer ab. „Der Skipper meinte, wenn man die richtigen Vorsichtsmaßnahmen ergreift, ist es das Risiko wert.“
    „Für wen, Archer? Juan ist derjenige, der dort sein Leben riskiert.“
    „Glaubst du etwa, dass ich Juan verlieren will?“, brauste Archer auf. „Trotzdem, wir sollten uns die Sache gut überlegen.“
    Er bekam Unterstützung von ungewohnter Seite. „Cygnet Bay wird auch Graveyard genannt, Friedhof“, meinte Juan. „Manchen Tauchern bringt er Unglück, aber nicht allen.Wenn man vorsichtig ist …“ Er zuckte die Schultern. „Man kann in kurzer Zeit viel Geld machen.“
    Besorgt zogen sich Toms Brauen zusammen. „Ich würde lieber mit meinem Taucher zurückkehren als mit einer riesigen Ladung Perlmutt.“
    „Da unten gibt es auch Perlen. Viele Perlen stammen vom Graveyard. Ich war dort als junger Taucher. Hab in einer Saison so viel Geld gemacht wie die ganzen Jahre danach nicht mehr.“
    „Warum hast du uns nicht früher davon erzählt?“, wollte Archer wissen.
    „Ein Freund ist dort gestorben, aus meinem Dorf in Manila.“
    Tom verzog das Gesicht. „Ich weiß nicht, warum wir überhaupt noch darüber sprechen.“
    „Ich würde sagen, wir überlassen Juan die Entscheidung“, warf Archer ein. Hätte Tom wirklich Verständnis für sein Bedürfnis, Geld zu machen, hätte er nicht so schnell abgewinkt. „Er muss das größte Risiko tragen. Wenn er gewillt ist, sollten wir es riskieren. Sollte es doch zu gefährlich sein, können wir es uns immer noch anders überlegen.“
    Tom konnte kaum widersprechen, ohne Juan zu beleidigen. Also zuckte er die Schultern und wartete.
    „Ich habe mehr Erfahrung als die meisten anderen“, sagte Juan, als würde er laut nachdenken. „Und bei Perlen kann ich kaum Nein sagen.“
    „Dann bist du dafür, dass wir zum Graveyard

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