Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis der Perle

Das Geheimnis der Perle

Titel: Das Geheimnis der Perle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
Vom Netzwerk:
warten lassen. Sie trug einen violetten Rock und eine Hemdbluse, die mit Blumen bestickt war. Eine lange Haarsträhne hing über ihrer Brust und wippte auf und ab, wenn sie sich bewegte.
    „Ein merkwürdiger Abend für einen Besuch“, murmelte sie zur Begrüßung.
    „Wenn ich hier nicht willkommen bin, sollte ich vielleicht gehen, bevor ich Ihnen das Geschenk gebe, das ich mitgebracht habe.“
    Sie legte den Kopf schräg. „Ein Geschenk? Sie machen mich neugierig. Was könnte ein Mann wie Sie einer Frau denn schenken, Mr Llewellyn?“
    „Was ist denn Ihr größter Wunsch, Viola?“
    „Ein Ticket, das mich aus dieser Stadt herausbringt. Aber ich bezweifele, dass Sie mir eines mitgebracht haben.“
    „Nein, aber ich habe Ihnen etwas mitgebracht, das fast genauso gut ist. Etwas, nach dem Sie verlangt haben.“
    „Freddys Kopf auf einem Tablett?“
    „Beinahe.“
    Zum ersten Mal erschien auf ihrer gewollt gelangweilten Miene so etwas wie Interesse. „Erzählen Sie.“
    „Nein.“
    „Und warum sind Sie dann gekommen?“.
    „Das habe ich mich auch schon gefragt. Ich habe einiges auf mich genommen, um hierherzukommen, und werde empfangen, als sei ich eine Plage. Als Mann wünscht man sich einen herzlicheren Empfang.“
    „Ach ja? Aber Sie sind doch fast ein Fremder für mich, Mr Llewellyn.“
    „Archer.“
    Sie hob eine Braue.
    Er lächelte nicht. „Mein Name ist Archer. Sagen Sie es.“ „Hat das Wetter Ihnen so zugesetzt?“
    „Sie setzen mir zu. Gute Nacht, Viola.“ Er wandte sich ab, fest entschlossen zu gehen.
    „Archer … bitte. Was haben Sie denn mitgebracht?“
    Er drehte sich wieder zu ihr um. „Freuen Sie sich, mich zu sehen, Viola?“
    „Das kann ich erst sagen, wenn ich weiß, warum Sie gekommen sind.“
    „Das ist nicht das, was ich hören wollte.“
    Ihre angespannte Miene zeigte ihm, dass sie nachdachte, wie sie weiter verfahren sollte. Er tippte an seinen Hut und wandte sich wieder zum Gehen.
    „Na schön. Ich freue mich, Sie zu sehen. Ich langweile mich zu Tode, und der Regen macht mich verrückt. Ich hasse dieses Land. Ich hasse dieses Wetter. Und ich will unbedingt wissen, warum Sie hier sind.“
    „Und wie ist es mit mir, Viola? Hassen Sie mich auch? Oder haben Sie überhaupt keine Gefühle?“
    „Ich finde Sie … aufregend.“
    Es war fast mehr, als er zu hoffen gewagt hatte. Doch da er ein Spieler war, drängte er weiter. „Wie aufregend?“
    Ihre Augen weiteten sich, und sie lächelte. „So etwas kann man doch nicht bemessen.“
    „Nein? Meinen Sie nicht?“ Er griff nach ihr, zog sie an sich, sodass ihre Hemdbluse gegen sein nasses Cape gedrückt wurde. „Das wollen wir doch mal sehen.“ Ehe sie noch protestieren konnte, hatte er ihre Lippen schon mit einem Kuss versiegelt. Er ließ sich Zeit und hielt sie mit seinen starken Armen fest, um ihr deutlich zu machen, wer hier das Sagen hatte.
    Als er sie schließlich losließ, schlug sie mit den Fäusten gegen seine Brust. „Sie Bastard!“
    „Ich bin als eheliches Kind auf die Welt gekommen.“
    „Wie können Sie es wagen?“
    „Hat es Ihnen denn nicht gefallen? Wenigstens ein ganz kleines bisschen?“
    Sie hob die Hand, um ihn zu schlagen, doch er hielt ihr Handgelenk fest. „Ich bin nicht Freddy Colson. Er würde vielleicht zulassen, dass Sie ihn schlagen, aber ich nicht. Niemals. Aber ich werde meine Frage selbst beantworten. Es hat Ihnen gefallen, mehr als nur ein bisschen. Und das, was nach unserer Hochzeit passiert, wird Ihnen genauso gefallen.“
    „Eher heirate ich Freddy!“
    „Ach ja?“ Er trat zurück, griff in seinen Umhang und wickelte seelenruhig die Papiere aus dem Baumwolltuch. „Dann habe ich hier wohl nur meine Zeit verschwendet, wie? Ich kann diese Papiere zerreißen. Sie können tun, was Ihr Vater von Ihnen verlangt, während ich mir eine Frau suche, die zu dem steht, was eine Frau will.“
    Er hielt die Papiere hoch und drehte sie zwischen den Händen, als wollte er sie zerreißen.
    „Nein!“ Sie legte eine Hand auf seinen Arm.
    „Nein?“
    „Was ist das?“
    „Freddys Untergang. Ich zerreiße die Papiere, als Hochzeitsgeschenk für Sie beide. Für Mr und Mrs Freddy Colson. Ich würde es ja als Geschenk für Ihre Kinder aufheben, aber ich fürchte, es wird keine geben. Wie sich herausgestellt hat, bevorzugt Freddy nämlich Männer.“
    „Ist es das, was auf den Papieren steht? Das haben Sie also herausgefunden?“
    „Nein. Ich habe herausgefunden, dass Freddy ein Angebot von einem

Weitere Kostenlose Bücher