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Das Geheimnis der Rose

Das Geheimnis der Rose

Titel: Das Geheimnis der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Proben besuchen, erst um Mitternacht oder noch später abends von Vorstellungen heimkehren würde?
    Und was wäre mit deinen Freunden und dem Adel? Den höhnischen und gemeinen Bemerkungen, die man über mich machen würde? Was wäre mit ihren Vermutungen, dass ich kaum besser sei als eine Dirne? Wärst du bereit, das alles hinzunehmen?«
    Sein Gesicht wurde um einiges dunkler, was ihren Verdacht bestätigte. »Weshalb bedeutet dir das Theater so viel?«
    fragte er kurz. »Ist es ein so großes Opfer, dein Zigeunerleben aufzugeben?«
    »Ich konnte mich niemals auf etwas anderes verlassen. Es i st die einzige Sicherheit in meinem Leben. Ich sehne mich weder nach Titeln noch nach gesellschaftlichen Ereignissen oder einem ruhigen Landsitz – dieses Leben hatte mein Vater mir zugedacht.«
    Damon fasste sie um die Hüften und hielt sie zwischen seinen Schenkeln gefangen. »Ein Teil von dir wünscht sich dieses Leben.«
    Julia wand sich und drückte gegen seine harte Brust, um sich zu befreien, aber sein Griff wurde nur noch fester. Er zog sie näher zu sich heran, bis der Zweikampf zu einer intimen Reibung zwischen ihren Körpern wurde. Julia erstarrte, als sie spürte, welche Wirkung ihre Bewegungen auf ihn hatten. Der steife Beweis seiner Erregung drückte sich gegen ihren Bauch und verursachte eine sofortige Reaktion ihres Körpers. »Ich möchte jetzt gehen«, stammelte sie atemlos.
    Damon ließ sie los, hielt aber seinen durchdringenden Blick unbeirrt weiterhin auf sie gerichtet, und ihr war, als könne sie sich nicht bewegen. »Ich mache es dir nicht leicht. Ich lasse dich nicht kampflos ziehen, und du kannst mir nicht ohne weiteres entfliehen.«
    Julia sah ihn mit einer Mischung aus Wut und Sehnsucht an. Es war schon schwierig genug, sich ihren innigsten Wunsch zu versagen. Tief in ihrem Innern hegte sie immer noch Träume, eine eigene Familie, ein eigenes Heim zu haben, jeden Abend in den Armen ihres Mannes einzuschlafen, geruhsame Stunden mit den Kindern zu verbringen und mit ihnen zu spielen. Jetzt hatten diese gesichtslosen Bilder in ihren Gedanken klare Gestalt angenommen …
    sie wollte Damons Frau sein und seine dunkelhaarigen Nachkommen zur Welt bringen. Die Träume waren jetzt in den Bereich der Möglichkeit gerückt, und sie aufzugeben, würde bestimmt zur härtesten Probe ihres Lebens.
    Plötzlich erinnerte sie sich an Logan Scotts kühle, spöttische Stimme, als er gesagt hatte: Sie beschließen vielleicht, dass Sie Savage so sehr lieben, dass Sie ihm Ihren Körper und Ihre Seele schenken … aber ich rate Ihnen davon ab.
    Julia stolperte zurück und presste die Hände auf die pochende Brust, um die Gefühle in ihrem Innern aufzulösen.
    Damon trat hinter sie, ganze nahe, aber ohne sie zu berühren. Seine Stimme klang tief, als er sagte: »Ich werde dich zum Gästehaus bringen.«
    »Du musst nicht …«, begann sie, aber er beachtete ihren Einwand nicht und läutete nach einer Kutsche.
    Während der Fahrt zum Gästehaus schwiegen sie, und die Atmosphäre zwischen ihnen war gespannt. Ihre Schenkel waren dicht nebeneinander und streiften einander gelegentlich, wenn die Räder des Wagens über Unebenheiten auf der Straße holperten. Julia versuchte, von ihm wegzurücken, aber irgendwie schien sie immer wieder auf ihn zu rutschen. Lieber wäre sie gestorben, als sich auf den gegenüberliegenden Sitz zu setzen, und schon gar nicht unter seinem kühlen, höhnischen Blick.
    Schließlich war die qualvolle Fährt vorbei, und er half ihr aus der Kutsche.
    »Ich gehe allein auf mein Zimmer«, sagte Julia, als sie merkte, dass er sie begleiten wollte.
    Damon schüttelte kurz den Kopf. »Das ist zu gefährlich. Ich begleite dich zur Tür.«
    »Mehr als eine Woche habe ich allein hier gewohnt, und es ging mir ausgezeichnet auch ohne deinen Schutz«, wandte sie ein.
    »Um Himmels willen, ich werde dich nicht anrühren. Wenn ich heute Abend vorgehabt hätte, dich zu verführen, lägest du jetzt mit mir im Bett. Ich will dich lediglich sicher auf dein Zimmer bringen.«
    »Ich brauche keinen …«
    »Du erlaubst«, sagte er mit zusammengebissenen Zähnen und sah aus, als wolle er sie erwürgen.
    Verzweifelt warf Julia die Hände in die Luft und betrat vor ihm das Haus, ging am Empfangstisch und dem leeren Speisesaal vorbei zu der Treppe, die zum ersten Stock führte. Damon folgte ihr langsamer, die schwarzen Brauen missbilligend zusammengezogen. Sie gingen durch einen langen, kaum beleuchteten Flur, bis sie ihr

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