Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis der Salzschwestern

Das Geheimnis der Salzschwestern

Titel: Das Geheimnis der Salzschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiffany Baker
Vom Netzwerk:
von den Haaren tropfte es ihm in den Kragen, das Wasser rann ihm die Wangen hinunter, und er kochte vor Wut, das war Dee klar. Wortlos nahm er ihr die Schlüssel ab und setzte den Wagen so ruckartig zurück, dass ihr Kopf nach vorne flog.
    »Hm … Ist wohl nicht so gut gelaufen?«, bemerkte sie schließlich, blickte Whit mit gesenkten Lidern an und wünschte, sie hätte ein Handtuch, das sie ihm reichen könnte. Er antwortete nicht, biss nur die Zähne zusammen und jagte das Auto erbarmungslos durch die Schlaglöcher.
    Sie kamen an St. Agnes vorbei und erreichten dann die letzte Abzweigung vor der Stadt. Dee schob sich im Sitz hoch und rückte ihren Mantel, der sich geöffnet hatte, wieder zurecht. Plötzlich kam sie sich total bescheuert vor. Er sieht in mir nur ein Kind, dachte sie. Er wollte bloß nett sein. Sie steckte die Hand in die Tasche und befühlte Mr Weatherlys Knotenamulett. Vielleicht funktionierte das ja doch, und zwar in Momenten, in denen ihr eigentlich gar nicht danach war.
    Sie waren jetzt auf der anderen Seite von Tappert’s Green. Noch ein kleines Stück, dann eine Kurve und sie wären auf der Bank Street. Zurück beim Imbiss. Zurück in ihr Zimmer mit den Dachschrägen, dem knarrenden Bett und dem Gemurmel ihres Vaters hinter der Wand. Dee seufzte, und Whit sah zu ihr herüber. Dann fuhr er ohne jede Vorwarnung plötzlich rechts ran und stellte den Motor aus.
    »Tut mir leid«, sagte er. Jetzt zeigten sich wieder die Lachfalten um seine Augen, und er zog auf höchst angenehme Weise die Mundwinkel nach oben. »Hier sitzt so eine entzückende Begleitung neben mir, und ich ignoriere sie einfach.« Dee wurde rot, doch noch bevor sie etwas sagen konnte, beugte sich Whit über die Gangschaltung und legte ihr eine Hand an die Wange. »Was würde ich mit dir nicht gerne alles anstellen …«, murmelte er und rückte noch näher heran.
    Einen Moment lang hielt Dee den Atem an und senkte ein wenig die Lider. Das war jetzt ihre letzte Chance, ihn abzuweisen und klarzustellen, dass er da einen ganz falschen Eindruck von ihr bekommen hatte. Stattdessen lehnte sie sich an ihn, als er ihr den Hals küsste, und dann öffnete sie den Mund, damit seine heiße Zungenspitze die ihre necken konnte. Whit machte sich kurz los und schnappte nach Luft.
    »Verdammt«, keuchte er. »Du schmeckst besser als das Zeug bei deinem Vater im Lokal. Darauf hatte ich Lust, seit ich dich zum ersten Mal gesehen habe.«
    Dee verbarg ihr Lächeln. Sie wusste, dass sie eigentlich jetzt sofort aus dem Auto steigen sollte, aber der Moment hatte etwas so Aufregendes an sich. Sie berührte Whits Wangen mit den Handflächen, als zähme sie eine Raubkatze, und küsste ihn erneut. Als Whit ihren Mantel aufknöpfte und die Hände unter ihren Pullover schob, schwanden all der Schmerz und die Langeweile der letzten Monate ganz einfach dahin.
    »Ja, das gefällt dir, nicht?«, gurrte er, und strich ihr mit sanften, kreisförmigen Bewegungen über die Brüste.
    Das tat es wirklich. Whit war nicht wie all die ungeschickten Jungen mit ihren hektischen Bewegungen und ungeduldigem Hecheln. Er wusste ganz genau, was er da tat und warum. Vermutlich wusste er sogar besser, was ihr gefiel, als sie selbst.
    Sie umschlangen einander immer mehr, wichen der störenden Gangschaltung zwischen ihnen aus so gut es ging. Whits Hände erkundeten Dee weiter, schoben ihren Rock immer höher, und als sie sich schon zurücklehnen und sich ihm hingeben wollte, räusperte er sich und setzte sich auf.
    »Es regnet gar nicht mehr«, bemerkte er und löste sich von ihrem Hals. »Langsam klart es auf.« Er knöpfte sich das feuchte Hemd zu und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Du bist wirklich jung«, meinte er und zog eine Augenbraue hoch, »aber gar nicht mehr so unschuldig, glaube ich.« Sie wurde rot und versuchte, einen verruchten Blick aufzusetzen, unterließ das aber schnell wieder, aus Angst, vielleicht einfach nur auszusehen, als hätte sie jemand gekniffen.
    Whit schlang die Finger um ihr Handgelenk und übte Druck auf die Sehnen aus. »Man darf uns so nicht zusammen sehen«, erklärte er. »Du steigst jetzt besser aus.« Dee zog eine Schnute, und er schmunzelte. »Keine Sorge. Ich sag dir Bescheid, wann und wo wir uns treffen können.« Er sah zu, wie sie sich aus dem Auto in die feuchte Kälte schob. »Ich komme morgen ins Restaurant – natürlich nach meiner Frau. Dann will ich was ganz Heißes von dir.«
    Mit vorfreudigem Grinsen knallte er die Tür zu

Weitere Kostenlose Bücher