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Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)

Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Szameit
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abzählen…“
    Spinks verschwindet lautlos wie ein Schatten. Man kann sich auf ihn verlassen, denkt Reganta kurz, dann überlegt er, wie sich am sichersten das Kontroll- und Leitsystem stabilisieren läßt.
    Eine seiner ersten heißumstrittenen Maßnahmen nach der Ergophagenkatastrophe war, sämtliche wichtigen Leit- und Regelfunktionen unabhängig von Computern und deren elektronischer Hierarchie zu machen. Er erkannte sofort die entscheidende Gefahr, die in der totalen Abhängigkeit der irdischen Gesellschaft von ihren großartigen, aber auch so leicht zu eliminierenden Elektronengehirnen bestand. Wie es sich jetzt zeigt, hat er richtig entschieden. Den Operationsstab in das Cephalon der Basis Aurora auf den Mars zu verlegen, für den sich die Ergophagen überhaupt nicht zu interessieren scheinen, war sein zweiter Schritt. Einige warnten davor, die Bevölkerung könnte glauben, man überließe sie ihrem Schicksal und brächte sich selbst in Sicherheit. Der Admirander wischte diese Einwände vom Tisch, indem er nur sagte: „Wenn der Kopf getroffen wird, ist der ganze Körper verloren.“
    Ein ganz Spitzfindiger hielt ihm entgegen: „Den Kopf abtrennen, das bedeutet auch den Tod.“
    Darauf antwortete Reganta überhaupt nicht. Der Mann sah nur die Erde als Körper der Menschheit, das war sein Fehler. Schon längst gehörte den Menschen auch das Sonnensystem.
    „Admirander! Wenn Sie jetzt nicht wenigstens sechs Minuten ausspannen, kann ich für nichts mehr garantieren!“ Bornschleif ist wieder an ihn herangetreten und zeigt auf die Uhr.
    „Gut, holen Sie Ihren Apparat, Medikaster.“ Er geht auf den Bildschirm zu, der das Territorium von Tirax abbildet, und überlegt. Die Idee mit den Kernexplosionen hat sich bewährt. Man wird die Sache wiederholen müssen. Sollen die Ergophagen nur ihre seltsamen Türme bauen, deren Sinn so unverständlich ist. Solange sie damit beschäftigt sind, lassen sie die Raumkreuzer in Ruhe.
    Er sieht, wie Bornschleif und zwei Assistenten den Hypnomaten in den Saal rollen und neben seinem Arbeitsplatz anschließen.
    „Na gut“, seufzt er leise und fügt sich in das Unvermeidliche. „Aber nur zwei Minuten!“
    „Unmöglich, Admirander!“ entgegnet Bornschleif fest. „Das wäre verschenkte Zeit, weil es gar nichts nützen würde. Mindestens fünf Minuten, keine Sekunde weniger!“
    „Schön. Drei Minuten und keine Sekunde länger“, bestimmt Reganta. Bornschleif sieht sich hilflos nach seinen Assistenten um und zuckt mit den Schultern. Dann beginnt er das Gerät wieder abzubauen.
    „Was soll das?“ fragt der Admirander erstaunt.
    „Die Wirkung des hypnomatischen Schlafes setzt erst bei einer Schlafdauer von fünf Minuten ein. Der Substitutionsfaktor ist vorher so gering, daß es sich überhaupt nicht lohnen würde.
    Fünf Minuten hypnomatischem entsprechen viereinhalb Stunden natürlicher Schlaf. Das ist die Grenze dessen, was ich verantworten kann, Admirander. Sie wissen, die ganze Sache ist ohnehin nicht ganz ungefährlich.“
    Der Arzt sieht auf die Uhr und sagt: „Schon vierzig Sekunden vertrödelt.“
    Das gibt den Ausschlag. Ohne ein weiteres Wort setzt sich der Admirander in den weichen Konturensessel des Hypnomaten und schließt die Augen. Schon atmet er den Duft der lichtüberfluteten Waldwiese, hört die Grashüpfer zirpen, und er seufzt erleichtert…

 
     
     
    Dorean und Elmer trauen ihren Augen nicht, als der ärztliche Betreuer des Admiranders das Gerät in das Cephalon schiebt.
    „Ich werde verrückt, ein Traumteufel!“ zischt Elmer dem Freund zu. „Du siehst, sogar der Admirander benutzt seine Privilegien für unsaubere Handlungen.“
    Dorean schweigt eine Weile. „Admirander Reganta – ein Heuchler und Lügner? Ich kann es nicht fassen…“, flüstert er dann verwirrt.
    Da schaltet sich Galaxor Morrik in das Gespräch ein, sachlich und ein wenig verwundert fragt er die beiden: „Was ist daran so ungewöhnlich? Der Admirander hat nicht soviel Zeit, um sie mit Schlafen vergeuden zu können. Das weiß doch jeder hier!“
    Nun endlich begreifen sie. Wo sie Mißbrauch des öffentlichen Vertrauens und Selbstsucht sahen, waren also ganz im Gegenteil Verantwortungsbewußtsein und höchste Leistungsbereitschaft die Motive!
    „So kann man sich irren…“ Es ist Elmer peinlich. Er sieht, wie Medikaster Bornschleif mit besorgtem Gesichtsausdruck die Anzeigen des Gerätes abliest und immer wieder die Hirnstromkurven des Admiranders mit den Sollwerten

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