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Das Geheimnis der Wunderkinder

Das Geheimnis der Wunderkinder

Titel: Das Geheimnis der Wunderkinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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»Das ist der Eremit – äh, kennen Sie ihn?«
    »Nein«, erwiderte Mrs. Bagley. »Was für ein Mensch ist er?«
    Das war nun eine Frage, die dem Stationsvorsteher gefiel. Seine Arbeit war weder sehr umfangreich noch aufregend, und eine Gelegenheit zu einem Schwätzchen war ihm immer recht. »Ich weiß es eigentlich auch nicht, Madam«, entgegnete er fröhlich. »Niemand hat ihn je gesehen.«
    »Niemand?«
    »Niemand. Er macht alles per Post.«
    »Du meine Güte, was ist denn los mit ihm?«
    »Das weiß ich auch nicht genau, Madam. Es heißt, daß er ein Professor war und in irgendeine große Explosion geriet. Sein Gesicht soll schrecklich verbrannt sein und seine Hände furchtbar vernarbt, so daß er sich nirgends zeigen mag. Er hat das Haus brieflich gemietet und zahlt auch die Miete per Post. Er bestellt alles, was er braucht, per Post, das heißt, nicht immer mit der regulären Post, wissen Sie, weil wir nichts dagegen haben, jemandem in der Stadt eine Notiz zu überbringen. Ich bin hier nämlich auch der Postbote. Wenn ich also einen Zettel für Herby Wharton, der den großen Laden hat, vorfinde, dann nehme ich ihn eben mit. Margie Clark von der Bank sagt, daß er schreibt. Er bekommt immer Schecks von Verlagen aus New York.« Der Stationsvorsteher blickte sich um, als müsse er sich vor russischen Spionen in acht nehmen. »Er ist ein Wissenschaftler, soviel steht fest. Er macht dort oben irgend etwas Geheimes und Wichtiges. Ich habe ihn schon viele Schachteln und Kisten von Firmen wie Central Scientific und Laboratory Supply Company geliefert. Muß ein kluger Bursche sein. Besuchen Sie ihn?«
    »Nun, er hat mich als Haushälterin eingestellt – per Post.« Mrs. Bagley sah nun besorgt aus, und die kleine Martha begann lauter zu weinen.
    »Oh, das wird schon in Ordnung sein«, beruhigte der Stationsvorsteher. »Halten Sie nur die Augen offen, und wenn dort irgend etwas nicht stimmt, kommen Sie zu mir und meiner Frau zurück. Aber Mr. Maxwell ist schon in Ordnung, soweit wir hier wissen. Fred Riordan – das ist unser Sheriff – hat das Haus tagelang beobachtet, aber es ist immer alles ruhig. Keine Besucher, nichts. Wissen Sie, was ich glaube? Ich glaube, er experimentiert mit etwas, um seine Brandnarben zu beseitigen. Ja, das glaube ich. So, und nun steigen Sie ein, und dann fahre ich Sie hinaus.«
    »Wird das viel kosten?«
    »Nicht diesmal, Madam. Wir werden die Bundespost damit belasten. Ich muß sowieso ein Paket hinausfahren.«
     
    Das Haus sah verlassen aus, ein schäbiges altes Haus mit Schindeldach im Stil der Häuser wohlhabender Farmer von vor fünfundsiebzig Jahren. Es war von einem ziemlich großen Garten umgeben, in dem jedoch wild das Unkraut wucherte. Ein Lattenzaun begrenzte das Anwesen. Die Fenster – alle geschlossen, soweit man sah – waren schmutzig genug, um zu verhindern, daß man ins Haus sehen konnte. Außerdem waren auch noch die Vorhänge zugezogen.
    Der Stationsvorsteher lud das Gepäck aus und stellte es auf die Einfahrt gleich innerhalb des Zaunes. »Ich gehe niemals weiter als bis hierher«, erklärte er. »Ich glaube, Sie sind die erste Person, die den Weg zur Tür hinaufgeht …«
    Mrs. Bagley klopfte an die Haustür. Sie wurde fast sofort geöffnet.
    »Ich bin …«, Mrs. Bagley senkte ihren Blick zu dem Jungen, der vor ihr stand, »ich bin Mrs. Bagley. Dein Vater … Mr. Charles Maxwell erwartet mich.«
    »Kommen Sie herein«, sagte Jimmy Holden. »Mr. Maxwell … ist nicht mein Vater. Er hat mich geschickt, um Sie einzulassen.«
    Mrs. Bagley trat ein und stellte ihr Gepäck in der Halle ab. Martha klammerte sich an den Rock ihrer Mutter. Jimmy verschloß sorgfältig die Tür, ließ jedoch den Schlüssel im Schloß.
    »Bitte kommen Sie hier herein und setzen Sie sich«, bat James Holden. »Ruhen Sie sich etwas aus.« Er wandte sich um und sah das kleine Mädchen an. Er lächelte, aber Martha versteckte sich halb hinter ihrer Mutter.
    »Wie heißt du?« fragte Jimmy.
    Martha verbarg ihr Gesicht im Rock ihrer Mutter. Mrs. Bagley streichelte ihr Haar. »Na komm, Martha, sage dem kleinen Jungen, wie du heißt.«
    Der »kleine Junge« kränkte James Holden in seinem Stolz, aber er sagte nichts, denn mit seinen acht Jahren war er ja wirklich noch ein kleiner Junge. »Komm, Martha«, sagte er nun besänftigend, »ich zeige dir ein paar hübsche Spielsachen für Mädchen, die wir hier haben.«
    Langsam kam Marthas Kopf zum Vorschein. »Ich heiße Martha Bagley«, erklärte sie

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