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Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition)

Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sanna Seven Deers
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Zaun.
    Ein kleines Kiefernwäldchen zog sich von der Stelle, wo der Bär den Zaun durchbrochen hatte, bis dicht an den Höhleneingang und versperrte den direkten Blick. Shane huschte im Schutz der Bäume auf den Eingang zu. Er blickte sich nur ein- oder zweimal zu Serena um, um sich zu vergewissern, dass sie ihm auch folgte. Aber er hätte sich keine Sorgen zu machen brauchen. Sie hielt sich unmittelbar hinter ihm.
    Am Rande des Wäldchens blieb Shane stehen. Er blickte zum Höhleneingang hinüber. Die beiden Angestellten in weißen Kitteln standen noch immer da und waren in ihre Unterhaltung vertieft. Sie schienen das Geschrei des Bären nicht gehört zu haben. Der kräftige Wind stand günstig.
    »Warte hier«, raunte Shane Serena zu.
    Er lief geduckt von einem Busch zum nächsten, immer weiter auf den Eingang der Höhle zu.
    Serena drückte sich an den glatten Stamm einer Espe, der viel zu schlank war, um sie vollständig zu verbergen, und beobachtete Shane mit klopfendem Herzen. Die Sekunden zogen sich ewig hin.
    Sie blinzelte kurz. Als sie wieder aufsah, war Shane verschwunden. Suchend blickte sie sich um. Wo war er nur?
    Der Mann im weißen Kittel wandte sich jetzt dem Eingang zu. Es sah so aus, als wolle er wieder hineingehen.
    Shane, nun mach schon, wir verpassen unsere Chance! , dachte Serena panisch.
    Die Frau warf ihren Zigarettenstummel auf den felsigen Boden und drückte ihn mit ihrem Schuh aus.
    Sie folgt ihrem Kollegen , ging es Serena durch den Kopf. Es ist zu spät!
    In diesem Augenblick schoss eine Gestalt lautlos aus dem Gebüsch hervor, neben dem die Frau stand, packte sie und zog sie hinter den Busch. Die Attacke war innerhalb weniger Sekunden vorüber und hatte nicht das geringste Geräusch verursacht.
    Serena hielt den Atem an.
    Schon sprang Shane leise wie eine Katze hinter den Mann im Kittel, der sich bereits dem Eingang zugewandt hatte, und schlug ihm hart in den Nacken. Der Mann sackte leblos zusammen. Shane packte ihn und zog ihn ebenfalls hinter das Gebüsch.
    Er winkte Serena zu sich.
    »Komm, schnell!«, rief er leise und streifte sich auch schon den weißen Arbeitskittel des Mannes über.
    »Sind sie tot?«, fragte Serena außer Atem, als sie neben ihm stand.
    »Nein«, antwortete Shane knapp. »Hier, zieh das an.« Er reichte ihr den Kittel der Frau. »Und hier ist ihre Ausweiskarte.«
    Serena hatte den Kittel kaum übergestreift, als Shane auch schon mit ruhigen Schritten auf den Eingang der Höhle zuging.
    Mit ein paar schnellen Sprüngen holte sie ihn ein.
    »Das wird niemals klappen«, raunte sie nervös.
    »Doch, das wird es«, erwiderte Shane. »Du musst nur gelassen bleiben.«
    »Du hast gut reden«, zischte sie.
    Der Höhleneingang lag wie ein dunkler Schlund vor ihnen. Kein Schild, keine Tür verriet, dass es hier etwas anderes gab als ein altes, stillgelegtes Bergwerk.
    Shane schaltete eine kleine Taschenlampe ein.
    »Woher hast du denn die?«, fragte Serena erstaunt.
    »Der Typ hatte sie in der Kitteltasche«, erklärte Shane beiläufig und leuchtete umher. Nichts Besonderes. Sie befanden sich in einer ordinären Höhle. Graue Felswände, feuchtkühle Luft.
    »Was ist das?« Serena deutete nach vorn.
    Zwei silbergraue Türen waren auf der einen Seite der Höhle in den Felsen eingelassen. Die eine war normal groß, die andere riesig.
    »Fahrstühle«, flüsterte Shane.
    »So ein großer?«
    »Erinnerst du dich an den Bus, den wir hier haben hineinfahren sehen? Er ist nicht in dieser Höhle. Er muss irgendwohin verschwunden sein.«
    Sie gingen auf die Aufzüge zu.
    »Hier ist eine Tafel«, sagte Serena und deutete neben die Fahrstuhltür.
    Shane hielt den Strahl der Taschenlampe auf das Schild.
    »International Pharmaceutical Corporation«, las er laut vor. »Sagt dir der Name etwas, Reena?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Dir?«
    »Nein.« Dann stellte Shane mit einem weiteren Blick auf die Tafel nachdenklich fest: »Dreißig Stockwerke.«
    »Dreißig Stockwerke?«, wiederholte Serena ungläubig und drängte sich näher an die Tafel. »Hier im Berg?«
    »Unter uns, um genau zu sein«, sagte Shane ungerührt.
    »Sieh nur, was da alles aufgeführt ist«, flüsterte Serena. »Parkplatz, Versuchslabor, Konferenzräume, Unterkünfte, Krankenhaus.« Eine Gänsehaut lief über ihren Körper. »Die Anlage ist viel größer, als ich gedacht hatte. Wie sollen wir Fabian nur finden?«
    »Wir werden es zuerst hier versuchen: Verwaltung und Sicherheitsdienst, im zwanzigsten

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