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Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition)

Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sanna Seven Deers
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Park ist der perfekte Ort«, führte Shane seine Überlegungen weiter. »Ich meine, niemand würde jemals so eine Einrichtung dort vermuten. Banff ist das Aushängeschild für Kanada: Blockhäuser, Wälder und schneebedeckte Bergspitzen, wohin man sich auch wendet. Jeder ist freundlich und zuvorkommend. Alles ist wie im Bilderbuch, ganz die heile Welt. Außerdem verlassen die meisten Leute nie die ausgeschilderten Wege. Es wird nicht gern gesehen, wenn man querfeldein geht und die Natur und Tiere stört. Zudem ist im Park immer viel Betrieb, ganze Busladungen voller Touristen. Ein paar Busse mehr fallen niemandem auf.«
    »Mein Gott, Shane«, flüsterte Serena. »Wir müssen etwas unternehmen. Wie kommen wir dorthin?«
    »Zuerst müssen wir nach Banff«, erklärte er, ohne den Blick von der Straße zu nehmen. »Dann sehen wir weiter.«

    Grelle Warnlichter blinkten vor ihm auf dem Highway. Die Lichter wurden von den schroffen Felswänden zurückgeworfen. Zwei Autos warteten bereits an der Absperrung.
    Fabian verlangsamte das Tempo und brachte seinen Wagen schließlich zum Stehen. Er kurbelte das Fenster herunter und wartete darauf, mit dem Straßenarbeiter zu sprechen, der mit einem Stoppschild und einem Walkie-Talkie ausgerüstet den Verkehr umleitete. Frische kühle Bergluft strömte in den Wagen. Fabian atmete tief ein. Normalerweise liebte er die unberührte Wildnis der Rocky Mountains. Aber heute hatte er ein wichtigeres Ziel. Er trommelte ungeduldig mit den Fingern an die Außenseite der Wagentür und blickte immer wieder in den Rückspiegel.
    Schon kam ein weiterer Wagen um die Kurve gefahren. Er hoffte inständig, dass es weder Shane und Serena noch die IPC-Handlanger waren, die hinter ihnen her waren.
    Der Wagen hielt direkt hinter ihm. Ein älteres Ehepaar saß darin. Fabian atmete erleichtert auf.
    Endlich kam Bewegung in die Autos vor ihm. Sie machten kehrt und fuhren in die Richtung zurück, aus der sie gekommen waren. Fabian hielt bei dem Mann mit dem Stoppschild.
    »Was gibt es denn?«, fragte er und lehnte sich aus dem Fenster.
    »Der Highway ist auf den nächsten fünf Kilometern bis auf weiteres gesperrt«, erklärte der Mann.
    »Ein Unfall?«
    »Ich weiß es nicht. Ich habe noch nichts gehört.«
    »Können Sie mir sagen, wie lange der Highway gesperrt bleiben wird?«
    »Leider nein«, antwortete der Mann. »Aber bestimmt für den Rest des Tages.«
    Fabian strich sich grübelnd übers Kinn.
    »Hier in den Rockies gibt es wohl keine Umleitungsmöglichkeit?«, fragte er scherzhaft.
    »Nein«, lachte der Mann. »Es sei denn, Sie sind ein Bergschaf.« Dann fügte er hinzu: »Sie müssen zurückfahren und eine andere Route nehmen.«
    »Ich muss aber unbedingt heute noch nach Banff«, erklärte Fabian. »Gibt es keine Ausnahmeregelung für dringende Fälle oder wenigstens für Anlieger?«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Tut mir leid.«
    »Mir auch«, murmelte Fabian.
    Er wendete den Wagen und fuhr zurück in Richtung Calgary.
    Irgendetwas stimmt hier nicht , dachte er. Eine Straßensperre genau an der Stelle, an der ich hätte abbiegen müssen, um zum Labor zu kommen. Und der Arbeiter weiß von nichts. Die wissen doch sonst immer als Erste, was passiert ist.
    Fabian grübelte eine Weile vor sich hin. Dann bog er kurz entschlossen in einen überwachsenen Weg ein, der vor langer Zeit einmal von Holzfällern angelegt worden sein musste. Er folgte dem Weg, bis der Highway außer Sichtweite verschwand, und parkte seinen Wagen.
    So schnell werdet ihr mich nicht los , dachte er und stieg entschlossen aus.

    Serena hatte das Beifahrerfenster heruntergelassen und ihre Kamera hervorgeholt. Sie machte Schnappschüsse von der beeindruckenden Landschaft, durch die sie fuhren.
    »Deine Fotos müssen schlimm aussehen. Sie sind bestimmt ganz verwackelt«, scherzte Shane.
    »Einige sind ganz gut geworden«, erwiderte Serena mit Kennermiene und sog die kühle Bergluft ein. »Bei solchen Anblicken kann ich mich einfach nicht bremsen. Und Zeit, um anzuhalten, haben wir auch nicht. Also nehme ich, was ich kriegen kann.«
    Mittlerweile war es beinahe zehn Uhr vormittags. Sie hatten Lethbridge hinter sich gelassen und waren nach Westen weitergefahren. In Fort Macleod waren sie dann nach Norden abgebogen, in Richtung Calgary. Shane hatte immer wieder in den Rückspiegel geschaut, aber soweit er es feststellen konnte, folgte ihnen der Hummer nicht. Trotzdem hatte er es nicht riskieren wollen, irgendwo anzuhalten.
    In Calgary

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