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Das Geheimnis unserer Herzen: Roman (German Edition)

Das Geheimnis unserer Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Das Geheimnis unserer Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
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seit sie verletzt worden war, und die Wunde hatte nicht einmal genäht werden müssen. »Ja. Die Stelle ist noch ein bisschen wund, aber ansonsten fühle ich mich so gut, wie der Tag lang ist, wie es so schön heißt.«
    Dann schwieg sie einen Moment, bevor sie hinzufügte: »Was allerdings nicht heißen soll, dass ich mich nur halbwegs gut fühle, weil die Tage in Schottland um diese Jahreszeit so kurz sind.«
    Graeme lachte, und wie immer, wenn er es tat, wurde ihr ganz warm ums Herz beim Klang seiner tiefen, angenehmen Stimme.
    Nachdem er ihr Pferd an einen Baum gebunden hatte, ergriff er Vanessas Hand, um sie durch den Wald zum Hintereingang von Nialls Haus zu führen. »Pass auf, wohin du trittst«, warnte er sie leise.
    Von ihrem ersten Besuch hier wusste Vanessa, dass Nialls perfekt gepflegter Rasen in krassem Gegensatz zu der Wildnis dieser Gegend stand. Aber auch sein prachtvolles, aus rotem Backstein erbautes, an den Seiten mit Efeu überwachsenes Landhaus sah so aus, als wäre es wie durch Zauberhand aus der englischen Provinz in die Highlands versetzt worden.
    »Hier entlang«, sagte Graeme. »Es gibt eine Hintertür, die aus dem Garten in einen Salon führt.«
    Der Garten selbst bestand mehr aus Statuen als aus Pflanzen. Aber es war ja auch recht kalt hier oben, und Vanessa bezweifelte, dass man hier erfolgreich Blumen züchten könnte. Leise folgte sie Graeme zu den zweiflügeligen Terrassentüren, die ins Haus führten.
    Doch statt die Tür zu öffnen, drehte Graeme sich zu Vanessa um und bückte sich, als wollte er einen Kuss von ihr. Sein warmer Atem streifte ihre Wange, während ihr eigener zu stocken schien und mit ihm auch ihr Herz, als wartete ihr ganzer Körper gespannt darauf, was Graeme als Nächstes tun würde. Würde er ihre Bitte ignorieren, sie nicht mit fleischlichen Freuden in Versuchung zu führen? Als er sich wieder zu seiner vollen Größe aufrichtete, hielt er eine Nadel in der Hand, die er aus ihrem Haar gezogen hatte. Er wandte sich wieder der Tür zu, und nach ein paar Sekunden des Herumhantierens mit der Nadel gab das Türschloss nach.
    Lautlos öffnete er die Tür und schlich mit Vanessa in das Zimmer. Der Raum selbst war dunkel, aber das vom Korridor hereinfallende Lampenlicht war hell genug, um sich problemlos zurechtzufinden.
    Graeme warf einen Blick auf den Gang, bevor er Vanessa hinausführte. Sie erkannte ihn als den breiten Hauptgang, der direkt zu Nialls Arbeitszimmer führte. Falls Nialls Arbeitsweise ähnlich war wie ihre, bestand das Risiko, dass er noch wach war und an seinen Aufzeichnungen schrieb. Als sie die Tür erreichten, blieb Graeme eine Weile völlig reglos stehen und lauschte.
    Ein schwaches Licht fiel unter der Tür hindurch. Es könnte eine Lampe sein, die angelassen worden war, aber es könnte auch bedeuten, dass Niall in diesem Zimmer saß und arbeitete oder las. Vanessas Nerven pochten in ihrer Brust wie eine innere Trommel, die ihren Herzschlag beschleunigte und sie schneller atmen ließ.
    Eine Sekunde später öffnete Graeme die Tür. Vanessa wusste, dass er eine Pistole in seinen Hosenbund gesteckt hatte, aber er zog die Waffe nicht, als sie den Raum betraten. Eine einzelne Lampe brannte auf Nialls Schreibtisch, aber niemand hielt sich in dem Zimmer auf.
    »Wir müssen uns beeilen«, flüsterte Graeme.
    »Ja, das hast du schon des Öfteren gesagt, wenn du mich überreden wolltest, nicht mitzukommen. Aber bisher habe ich dich nicht aufgehalten, glaube ich«, antwortete Vanessa ebenso leise.
    Sie wartete einen Moment, falls er den Punkt noch weiter diskutieren wollte, aber er seufzte nur, und so nickte sie und ging sogleich zu Nialls Schreibtisch. Bis auf ein paar angefangene Briefe an jemanden namens Penny war die Platte des großen Mahagonischreibtischs leer. Vanessa konnte nur vermuten, dass Penny Nialls Frau war. Als sie die mittlere Schublade öffnete, fand sie auch hier nur einen Brieföffner und Tinte.
    Während sie unverdrossen weiter Schubladen durchsuchte, sah Graeme sich die Bücher und andere Dinge in den Regalen an. In einer der Schubladen fand Vanessa zwei weitere an Penny adressierte Briefe. Warum hatte er sie nicht abgeschickt? Vielleicht hatte Niall ja auch vor seiner Frau Geheimnisse. Vanessa fand noch ein paar Geldscheine, Schreibpapier und eine Hand voll Kerzen. Nichts, was ihnen von Nutzen sein könnte.
    Sie blickte zu Graeme hinüber und sah ihn in ein Buch vertieft.
    »Hast du etwas gefunden?«, fragte sie, als sie zu ihm

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