Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Geheimnis von Summerstone - Die furchtlosen Vier

Titel: Das Geheimnis von Summerstone - Die furchtlosen Vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gitty Daneshvari
Vom Netzwerk:
im verrückten Schönheitswettbewerb des Lebens. Machen wir weiter …«
    »Nein! Ich weiß, dass ich ihn schon einmal gesehen habe. Er ist das vermisste Kind auf dem Poster neben der Tür zu Ihren Lieblingen«, sagte Garrison, der sich plötzlich ganz sicher war.
    »Hängt dieses Poster wieder dort?«, fragte Mrs Wellington mit blutroten Lippen. »Ich werde ein ernstes Wort mit Schmidty reden.«
    Die vier starrten Mrs Wellington an, deren Gesicht sich vor Wut verzerrte. Es vergingen Minuten, ehe ihre Wangen und ihre Lippen wieder eine normalere Färbung annahmen. Garrison spürte, dass das Auge des Hurrikans vorbeigezogen war, und hakte erneut nach.
    »Wer ist dieser Junge?«
    »Schon wieder? Er heißt Theo.«
    »Der Junge auf dem Dia!«, gab Garrison mit wachsendem Ärger zurück.
    Mrs Wellington seufzte, rückte ihre Perücke zurecht und tupfte sich die Oberlippe ab, ehe sie etwas sagte.
    »Vielleicht war er früher einmal hier Schüler.«
    »Wie heißt er?«
    »Du kannst nicht von mir erwarten, dass ich die Namen
aller Schüler behalte. An manchen Tagen kann ich mich kaum an Schmidtys Namen erinnern. Erst letzte Woche nannte ich ihn Harriet! Und was noch schlimmer war: Er hat reagiert. Er dachte ebenfalls, sein Name sei Harriet! Seht ihr jetzt, wie verwirrend alles ist? Ich kann unmöglich noch wissen, wie dieser Junge hieß!«, stieß sie heftig hervor.
    »Okay«, sagte Garrison, den ihre Heftigkeit und ihre Wut überraschten. »Dann lassen Sie nur.«
    »Nun zu meinem ersten Ball«, rief Mrs Wellington und hielt dann inne, um sich zu fassen. »Edith hatte immer ein so hübsches Engelsgesichtchen«, fuhr sie fort und blickte auf das Dia, auf dem sie in einem weißen Kleid und edlem Schmuck zu sehen war.
    »Tragen die meisten amerikanischen Mädchen Diademe und Halsketten mit Diamanten beim ersten Ball?«, fragte Madeleine ernsthaft.
    »Diamanten machen einem solche Kopfschmerzen. Wenn ich nur die Fotos anschaue, möchte ich schon die Hand nach einer Kopfwehtablette ausstrecken. Diamanten sind schrecklich. Wer gesagt hat, Diamanten seien die besten Freunde eines Mädchens, hat nie welche besessen. Alles, was mir Diamanten je eingebracht haben, waren ein paar tote Männer. Vier, um genau zu sein.«
    »Haben Sie gesagt, ›tote Männer‹?«, fragte Theo.
    »Ja, ich sagte durchaus ›tote Männer‹: vom Zirkus der Malicious Melvin Brothers . Diese Schurken haben
ein Jahr lang Klettern geübt, ehe sie bei mir einbrachen.«
    »Und Sie haben sie umgebracht?«, fragte Theo überrascht.
    »Warum fragst du mich dauernd, ob ich jemanden getötet habe? Sehe ich etwa wie eine Mörderin aus? Kleide ich mich wie eine Mörderin? Was genau an meiner Schönheit signalisiert Mord? Hättest du gesagt, Balletttänzerin, Model, Schauspielerin, würde ich es ja verstehen. Aber eine Mörderin? Hätte eine Mörderin perfekt lackierte blassrosa Fingernägel?«, fragte Mrs Wellington und zeigte ihre makellos manikürten Nägel vor.
    »Tut mir leid, es kam mir nur so in den Sinn«, sagte Theo achselzuckend. »Sie sehen absolut nicht wie eine Mörderin aus. Ich bin sicher, wenn ich Sie damals gesehen hätte, als Sie noch Ihr eigenes Haar hatten, hätte ich Sie für ein Model gehalten.«
    »Danke, Theo«, sagte Mrs Wellington mit einem Nicken und kehrte dann zu ihrer Geschichte zurück. »Ich habe diese Zirkusburschen nicht nur nicht umgebracht, sondern ihnen, nachdem sie sich meine Diamanten geschnappt hatten, auch noch ein Taschengeld und Proviant für die Rückreise angeboten. Leider jagte ihnen meine ruhige Haltung Angst ein. Sie wurden panisch und stürzten in den Wald, anstatt die Straße zu nehmen.«
    »Und?«, fragte Lulu.

    »Nichts und. Schmidty fand mein Diadem und meine Halskette vier Jahre später auf einem Haufen alter Knochen. Anscheinend sind die Männer verhungert oder wurden gefressen oder was auch immer. Schmidty versteht nicht viel von Gerichtsmedizin. Was soll ich euch sagen? Der Wald gewinnt immer, wie eine Spielbank. Deshalb solltet ihr niemals um Geld spielen und nie den Wald betreten. Und vor allem, unterschätzt Schmidty nicht!«, sagte Mrs Wellington. »Das war’s für heute. Der Unterricht ist zu Ende.«

19
    Jeder hat vor etwas Angst: Arachibutyrophobie ist die Angst davor, dass Erdnussbutter am Gaumen festklebt
    M akkaroni liebte sein Fressen, das war offensichtlich. Der Hund versprühte regelmäßig Speicheltröpfchen über den ganzen Tisch, während er sich begeistert durch Berge von Trockenfutter mampfte.

Weitere Kostenlose Bücher