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Das Geheimnis von Turtle Bay

Das Geheimnis von Turtle Bay

Titel: Das Geheimnis von Turtle Bay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Harper
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verschwinden und zu ihrem Wagen laufen.
    „Danke“ , sagte sie, verstaute die beiden Bierflaschen in ihrer Handtasche und ging zur Tür.
    „Soll ich für ihn diesmal nicht den Verschluss öffnen?“ , rief der Barkeeper ihr nach.
    „Nein, das … das ist nicht nötig“ , antwortete sie. Vermutlich war es gut, dass er glaubte, sie treffe sich draußen mit jemandem.
    Obwohl ihre Augen nach wie vor lichtempfindlich waren, wunderte es sie, wie dunkel es für einen Nachmittag war. Sie konnte nur hoffen, dass es nicht wieder ein solches Unwetter wurde wie das, das für sie und Daria so schicksalhaft verlaufen war. Es war unbedingt erforderlich, nach Hause zu fahren, damit sie in Ruhe über alles nachdenken konnte, was sie heute erfahren hatte. Aber sie wollte dennoch ein zweites Mal herkommen, entweder mit Manny oder Cole, vielleicht auch mit Ben, obwohl der nicht wissen musste, dass sie auf eigene Faust Nachforschungen anstellte.
    Eines war offensichtlich: Daria traf sich hier heimlich mit jemandem. Mit einem verheirateten Mann? Hatte sie womöglich wieder etwas mit Josh Austin angefangen? Nein, ganz bestimmt nicht mit ihm. Er hatte eine atemberaubend schöne Frau, sein Gesicht war viel zu bekannt, und er war zudem viel zu beschäftigt.
    Bree hielt die große Handtasche über ihren Kopf, um sich vor dem Regen zu schützen, dann rannte sie los zu ihrem Truck.
    „Wenn du wie ein Hund davonläufst, verbringst du die Samstage an der kurzen Leine“ , erklärte Manny seiner Tochter, als sie das Two Mermaids betraten. Er drückte ihr einen Besen in die Hand und zeigte auf die Tür zum Lager.
    „Das ist der große Raum, wo der ganze Müll liegt“ , begann sie zu protestieren.
    „Das kümmert mich nicht. Du machst da sauber und beklagst dich nicht. Und so wird das auch mit deiner quinceañera -Feier laufen. Da mir jetzt Darias Hälfte am Geschäft gehört, haben wir auch mehr Geld für eine schöne Feier.“
    „Ja, natürlich“ , meinte sie und nahm den Besen an sich. „Aber weil Daria jetzt nicht mehr mit Bree tauchen kann, werden eure Einnahmen weniger werden, nicht wahr?“
    „Vielleicht stellen wir einen Taucher in Teilzeit ein. Wenn die Trauerzeit für Daria vorüber ist, machen wir mehr Werbung. Aber die letzten Tage waren schon genug Werbung für unser Geschäft.“
    Kopfschüttelnd warf sie ihm einen verärgerten Blick zu und stampfte ins Lager. Als er hörte, wie sie zu fegen begann, war er überzeugt, wenigstens einen kleinen Sieg errungen zu haben.
    Die Türglocke ging, und als sich Manny umdrehte, sah er einen von Sam Travers’ Angestellten – den rothaarigen Mann namens Lance – hereinkommen, der ein Paar grüne Schwimmflossen in der Hand hielt. Es war ungewöhnlich, ihn allein zu sehen, da er normalerweise immer mit seinem Tauchpartner Ric unterwegs war. Ric war ein echter Muskelprotz, dem man ansah, dass er viel Zeit im Fitnessstudio verbrachte.
    „Ihr Boss hat die auf Sams Barkasse vergessen“ , sagte Lance ohne Begrüßung.
    Manny war versucht, ihm zu sagen, dass er jetzt Brees Geschäftspartner war, doch eine offizielle Erklärung dazu gab es noch nicht, und er selbst hatte Bree bislang nicht daran erinnert. Sie trauerte immer noch, und er wollte sie nicht bedrängen.
    „Danke“ , entgegnete Manny und legte die Flossen neben Brees Schreibtisch.
    „Ich kann gut verstehen, dass sie nicht mehr daran gedacht hat.“ Lance verschränkte die Arme vor der Brust. „Schlimm genug, dass ihre Schwester tot ist, aber sie auch noch so finden zu müssen! Die ganze Szene besaß was Unwirkliches.“
    Zwar wusste Manny nicht, was der Mann mit unwirklich meinte, aber er konnte sich seinen Teil denken. „Wir sind Sam für seine Hilfe trotzdem sehr dankbar.“
    „’Trotzdem’, weil Sie unsere Konkurrenz sind?“ , fragte Lance auf dem Weg zur Tür, blieb stehen und drehte sich zu ihm um. „Oder weil er Briana die Schuld am Tod seines Sohnes gibt?“
    „Das wissen Sie auch?“ Manny hörte, dass Lucinda nicht weiterfegte. Er würde nach ihr sehen müssen.
    „Sam macht daraus nicht gerade ein Geheimnis. O Mann, ich würde mir gern mal diesen Schrein ansehen, den er auf seinem Speicher für seinen Sohn errichtet hat. Total durchgeknallt … So wie er über Briana denkt, würd’s mich nicht wundern, wenn er da oben mit einer Voodoo-Puppe von ihr sitzt und sie mit Nadeln piesakt. Wissen Sie, was ich meine?“
    So ganz sicher war sich Manny nicht, was eine Voodoo-Puppe war, aber er verstand, was Lance ihm

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