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Das Geheimnis von Winterset

Das Geheimnis von Winterset

Titel: Das Geheimnis von Winterset Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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richtige Ort für Kinder oder eine junge Dame aus gutem Hause wie Miss Farrington sein. Und ihr könnt sie ja wohl nicht alleine nach London zurückfahren lassen."
    Kyria setzte bereits zu einer Erwiderung an, brach dann jedoch ab und seufzte. „Du hast ja recht. Wenn man ein Kind hat, ist plötzlich alles anders, nicht wahr? Aber warum der Tod dieser Frau - selbst wenn es Mord gewesen sein sollte - uns betreffen könnte, verstehe ich trotzdem nicht. Es ist doch eher so, dass die Angelegenheit lediglich die Leute aus dem Dorf betrifft. Bestimmt hat das alles eine lange Vorgeschichte, die bis vor unsere Ankunft zurückreicht."
    „Mmh ... wahrscheinlich hat es mit diesem Mann zu tun, von dem Miss Holcomb meinte, ihr Mädchen könne mit ihm durchgebrannt sein", stimmte Rafe zu.
    „Das könnte sein. Nur wie ihr wisst, verselbstständigen sich die Nachforschungen in Verbrechensfällen manchmal schneller, als einem lieb ist", meinte Reed vielsagend.
    „Ich habe gar nicht vor, Nachforschungen anzustellen", verteidigte Kyria sich. „Ich habe jetzt ein kleines Kind und würde meine Tochter doch niemals in Gefahr bringen! Und natürlich auch nicht die Zwillinge oder Miss Farrington", fügte sie hinzu. „Nur da sowohl du als auch Rafe bei uns seid, kann ich mir nicht vorstellen, dass uns in diesem Haus irgendeine Gefahr droht."
    „Das will ich auch nicht hoffen." Reed warf Rafe einen kurzen Blick zu und fand sich darin bestätigt, dass sein Schwager genau dasselbe dachte wie er selbst - je mehr man versuchte, Kyria zu etwas zu drängen, desto störrischer beharrte sie darauf, sich nicht von der Stelle zu rühren.
    „Es wäre wirklich nicht nett von dir, uns einfach so hinauszuwerfen", fing Kyria erneut an, ihren Bruder zu necken.
    „Da du ja jetzt sicher nicht mehr beabsichtigst, uns Winterset zu verkaufen, könntest du uns zumindest noch ein wenig mit deiner Gastfreundschaft erfreuen."
    Reed sah sie zunächst überrascht an und wurde dann nachdenklich. „Ja, du könntest recht haben. Ich will das Haus nicht mehr verkaufen. Es tut mir leid - ich war mir ganz sicher, aber jetzt ... ich möchte mich nicht davon trennen.
    Vielleicht sollte ich gleich morgen früh eine Nachricht an Mr. Norton schicken und ihm mitteilen, dass ich mich anders entschieden habe." Er hielt inne und sah seine Schwester eindringlich an. „Allerdings musst du mir versprechen, Kyria, dass du mit den Kindern abreist, sobald eine wirkliche Gefahr droht."
    „Natürlich", erklärte Kyria sich einverstanden, „wenn wir wirklich in Gefahr sind." Nach kurzem Überlegen fügte sie noch hinzu: „Jetzt sollten wir lieber versuchen herauszufinden, was hier tatsächlich vor sich geht."
    „Ja, zunächst einmal müssen wir wissen, wer die Tote eigentlich war, ob sie tatsächlich ermordet wurde und ob es überhaupt eine Verbindung zu Anna gibt", sagte Reed.
    „Wir täten sicher gut daran, uns auch mit den alten Fällen zu befassen", bemerkte Rafe. „Es fällt mir schwer, zu glauben, dass hier jemand einem wilden Tier zum Opfer gefallen sein soll. Das ist heute genauso unwahrscheinlich wie vor fünfzig Jahren."
    „Und womit fangen wir an?", fragte Kyria und sah ihren Bruder herausfordernd an.
    Er seufzte. „Natürlich bei Anna. Ich reite gleich morgen nach Holcomb Manor hinüber und versuche, etwas über dieses Dienstmädchen in Erfahrung zu bringen."
    Nachdem sie alle drei ihren Brandy ausgetrunken hatten, verließen Kyria und Rafe Reeds Arbeitszimmer, um zu Bett zu gehen. Rafe hatte den Arm um seine Frau gelegt und hielt sie eng an sich geschmiegt.
    Er beugte sich zu ihr herunter, berührte mit den Lippen ihr Haar und fragte leise: „Warum nur habe ich das untrügliche Gefühl, dass du alles daran gesetzt hast, damit Reed morgen Miss Holcomb aufsucht?"
    Kyria lächelte und küsste ihren Mann auf die Wange. „Vielleicht deshalb, weil ich tatsächlich alles daran gesetzt habe."
    „Und weshalb willst du den armen Mann wieder mit der Frau zusammenbringen, die ihm vor drei Jahren das Herz gebrochen hat?"

    „Weil mein Bruder ein ganz wunderbarer Mann ist, der nur leider die unsägliche Eigenschaft hat, mehr auf seinen Verstand zu hören als auf sein Herz. Als Miss Holcomb ihm sagte, sie wolle ihn nicht heiraten, hat er das hingenommen, weil es ihm vernünftig schien, so zu reagieren. Sein Herz war da aber ganz offenbar anderer Ansicht. Ich weiß nicht, ob Miss Holcomb in Gefahr ist oder nicht - aber ich weiß, dass Reed von ihr geträumt hat.
    Sobald er

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